Ayurveda in Sri Lanka Jetwing Hotels
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Ayurveda in Sri Lanka: Körper und Seele in Einklang bringen

Von
Sri Lanka

Körper, Geist und Seele gelten im Ayurveda in Sri Lanka als eine zusammenhängende Einheit. Es geht darum, die Gesundheit eines Gesunden zu schützen und die Probleme eines Erkrankten zu heilen. Anstatt einzelne Organe und Glieder zu behandeln, wird der Mensch als Ganzes betrachtet.

Für mich klingt die Philosophie der uralten indischen Heilkunst einleuchtend. Da ich alternativ aufgewachsen bin und meine Familie nichts mit westlicher Schulmedizin am Hut hat, lasse ich mich ausschließlich von Heilpraktikern und Osteopathen mit der Hilfe von Homöopathie behandeln. Auch Ayurveda, die Lehre vom langen Leben, spielt immer wieder eine Rolle in meinem Alltag.

Sechs Tage lange bin ich nun in den beiden wundervollen Ayurveda Resorts Jetwing Ayurveda Pavilions und Jetwing Lagoon zu Hause, um meine ausgelaugten Batterien aufzuladen. Hier berichte ich dir von meinen Erfahrungen.

Ayurveda in Sri Lanka Jetwing Hotels

Das Gespräch mit dem Ayurveda Arzt

Wie mein Aufenthalt im Ayurveda Resort abläuft, entscheidet sich gleich zu Beginn, im Gespräch mit dem Ayurveda Arzt. Eine Stunde lang stellt er mir Fragen zu meiner Lebensweise, meinem Essverhalten, meiner Verdauung und zu meinen Schlafgewohnheiten. Ob ich wild träume will er wissen und ob ich leicht zornig werde.

Er sieht sich meine Augen und meine Haut an und führt, das Allerwichtigste, die Pulsdiagnose durch. Danach legt der Arzt fest, welcher Konstitutionstyp ich bin. Das wiederum bestimmt den Behandlungsplan meiner Kur.

Mit sanfter Stimme erklärt er mir die Grundlagen des Ayurveda. Zum Beispiel, dass mein Körper, ebenso wie die Natur, aus Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther (Raum) besteht und dass ein Gleichgewicht dieser Elemente nur durch ein Leben im Einklang mit den Naturgesetzen entstehen kann. Bei der Geburt eines jeden Menschen sind die verschiedenen Elemente unterschiedlich stark ausgeprägt und somit den verschiedenen Doshas zuzuordnen: Vata (Äther und Luft), Pita (Feuer) und Kapha (Wasser und Erde).

Die Massage der reinen Liebe

Wenig später werde ich in die Behandlungsräume geführt, die schlicht und einfach, ohne kitschiges Wellness-Chichi eingerichtet sind. Hölzerne Liegen mit einem Polster, Sesamöl und die Hände des Masseurs sind alles, was bei meiner ersten Ayurveda Anwendung benötigt werden.

Nachdem ich eine weiße XXL-Einweg-Unterhose und das dunkelgrüne Ayurveda Kittelchen angezogen habe, in dem ich mich fühle, als würde ich zum Scrubs Casting gehen, werden meine Füße gewaschen und mit Meersalz geschrubbt. Anschließend lege ich mich auf die Liege und schließe die Augen. Ich gebe meinen Körper in die Hände meines Ayurveda Therapeuten Mahesh.

Ayurveda Sri Lanka

Er beginnt mit Snehana, einer liebevollen ayurvedische Ölmassage, bei der giftige Schlacken über die Haut aus dem Körper geleitet werden. Sie gilt als Massage der reinen Liebe und wird aus dem Herzen heraus gegeben.

„Ziel ist es, neben den oberen Gewebestrukturen auch die tiefen Ebenen des Energiekörpers und der Seele zu erreichen,“ so steht es in meinem Ayurvedabuch und so fühlt es sich auch an. Hingebungsvoll streicht Mahesh mit festem Druck über meinen Körper. Nach einer Stunde spüre ich, wie sich erste Verspannungen lösen.

Ayurveda Sri Lanka

So muss sich das Nirwana anfühlen

Am nächsten Tag steht Shirodhara, der ayurvedische Stirnguss mit warmem Öl, auf dem Programm. Er ist eine der intensivsten Anwendungen im Ayurveda, sozusagen die Königsdisziplin. Während das duftende Öl auf einer Heizplatte erwärmt wärmt, dringt ein schwaches, milchiges Licht durch die Jalousien in den Raum. Mit einem schützenden Tuch über den Augen, liege ich auf dem Rücken. Über meinem Kopf, der auf einem bequemen Nackenpolster ruht, hängt eine kleine Messingschale.

Behutsam lässt Mahesh das warme Öl aus der Schale über meine Stirn fließen und bewegt sie ganz langsam von links nach rechts und wieder zurück. Es fühlt sich an, wie ein sanfter Fingerdruck.

Von der Mitte meiner Stirn läuft das warme Öl an den Schläfen herunter, über meine Kopfhaut bis in die Spitzen meiner Haare. Eine angenehme Wärme breitet sich aus. Mein Körper wird ganz ruhig, die Gedanken befinden sich in einem meditationsartigen Zustand.

Nach einer halben Stunde endet die Behandlung. Völlig benommen setze ich mich auf. Mahesh wickelt meine triefenden, ölgetränkten Haare unter einem Handtuch zu einem Turban zusammen. Vier Stunden lang soll das Semsamöl noch einwirken.

Ayurveda Sri Lanka

Die Leichtigkeit des Seins

Auch an den darauffolgenden Tagen bekomme ich die volle Ladung Ayurveda: Peelings und Ganzkörperpackungen aus Sandelholz und ayurvedischen Kräutern, göttliche Kopf-, Rücken-, Hand- und Fußmassagen und Sauna.

Gründlich eingeölt und vom Scheitel bis zur Sohle durchmassiert, trete ich nach den drei-stündigen Behandlungen ins Freie. Dort empfängt mich eine sanfte Brise Tropenluft. Die Sonne scheint, die Krähen krächzen und ich fühle mich völlig schwerelos und rundum wohl.

In meinem grünen Mäntelchen eingehüllt, laufe ich um den Pool herum zu meinem Zimmer. Das ist so ziemlich das Einzige, was ich in dieser Woche aus eigener Kraft tue. Im Standby-Modus bewege ich mich zwischen Zimmer, dem 100 Meter langen Pool und dem Spabereich hin und her. Zwischendurch ein paar Bahnen schwimmen, Kräutertee trinken, frische Mango essen, lesen und einfach nur sein. Ist das nicht herrlich?

Ayurvedische Ernährung

Da auch die Ernährung beim Ayurveda in Sri Lanka eine sehr wichtige Rolle spielt, gibt es während meiner Kur ausschließlich gesundes, zu meinem Konstitutionstyp passendes, Essen. Das heißt im Klartext: Ganz viel frisches Gemüse wie Zucchini und Hülsenfrüchte, Avocados, Salate, Reis sowie Unmengen an frischem Obst.

Zucker, Alkohol, Fleisch und Kaffee sind während der Kur tabu. Trinken darf ich ausschließlich ungekühltes Wasser, frisch gepresste Frucht- und Gemüsesäfte sowie literweise warme Kräutertees. Schon nach den ersten zwei Tagen merke ich, dass die Ernährungsumstellung und vor allem der Verzicht auf Kaffee, der mir anfangs sehr schwer fällt, wirklich gut tut.

Ayurveda Sri Lanka

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Entschleunigung am Meer

Am späten Nachmittag schleiche ich zum Meer, wo ein weiterer Pool auf mich wartet. Hier habe ich meinen perfekten Platz gefunden. Ich lese Bücher, entspanne, lasse meine Gedanken fließen, schaue stundenlang einfach nur aufs Wasser und tue gar nichts.

Zur Krönung eines jeden Tages sehe ich zu, wie die Sonne langsam im Indischen Ozean versinkt. Dieser Moment macht mich unendlich glücklich.

Ayurveda in Sri Lanka Jetwing Hotels
Sri Lanka Jetwing

Nach und nach stelle ich fest, wie ich den Blick für das Wesentliche zurückgewinne und einen besseren Zugang zu mir selbst finde. Mein Leben im Fast-Forward-Modus, von dem ich in meinem letzten Artikel berichtet habe, scheint sich langsam zu entschleunigen.

Ich spüre, wie sich während meiner Ayurvedakur in Sri Lanka, nicht nur körperliche, sondern auch seelische Spannungen und Blockaden lösen und ich zur Ruhe komme. Nach sechs Tagen fühle ich mich wie neugeboren und möchte mein Ayurveda-Kittelchen am liebsten gar nicht mehr abgeben.

Ayurveda in Sri Lanka Jetwing Hotels

Wenn du mehr über die Gesundheitslehre des Ayurveda erfahren möchtest, kann ich dir dieses Buch ans Herz legen. Hier werden nämlich nicht nur die drei Doshas, sondern auch die Mischtypen besonders gut erklärt. Außerdem erhältst du tolle Tipps zur richtigen Ernährung und einer gesunden Lebensweise.

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Jetwing Hotels und FIT Reisen.

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14 Kommentare
  1. Ela

    25. Januar 2016

    Das klingt einfach absolut herrlich.. So eine Kur bräuchte ich auch mal :) Danke für die schöne Inspiration!

    Liebe Grüße,
    Ela

    • julialassner

      29. Januar 2016

      Hallo Ela,
      danke für deinen Kommentar!
      Die Kur war tatsächlich absolut herrlich
      und würde dir sicher auch gefallen.
      Alles Liebe,
      Julia

  2. Jules

    26. Januar 2016

    Gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen.
    Du schreibst wirklich toll, vor allem dein „Über mich“ gefällt mir sehr gut, da es sehr persönlich ist.
    Ich starte demnächst meinen ersten großen Trip, alleine, mit dem Rucksack durch Südostasien und bin schon wirklich aufgeregt. Deine Seite bietet mir große Inspiration.
    GlG Jules

    • julialassner

      29. Januar 2016

      Hallo Jules,
      vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment!
      Ich freue mich sehr, dass dir meine Seite gefällt und
      dir Inspiration für deine große Reise durch Asien bietet.
      Welche Länder wirst du bereisen und wie lange bleibst du?
      Ich wünsche dir eine unvergessliche Zeit!
      Alles Liebe, Julia

  3. Andrea

    29. Januar 2016

    Hi Julia,
    habe heute bei Facebook deinen Blog-Link über fitReisen gesehen und bin auch gleich in deine Artikel versunken. Überlege schon ne ganze Weile in welches Land ich reisen soll – wollte nich wieder nach Thailand (obwohl es mir dort sehr gut gefällt.). Ein Wunschgedanke war ebenso eine Ayurvedakur und siehe da, dein Artikel hat echt super gefallen und mich animiert, gleich nach Flügen zu schauen. Hab auch schon bei fitReisen angerufen und mich über freie Termine im März im Jetwing Pavillons informiert.

    Ich plane ebenso eine „kleine“ Rundreise durch Sri Lanka. Welche Ecken/Highlights/Strände kannst du denn besonders empfehlen? Die Ayurvedakur hast du am Ende gemacht, oder? Hatte überlegt sie in die Mitte meiner Reise zu legen. Was meinst du?

    Freu mich über kurze Rückinfo – auch gern per mail.

    LG und weiterhin gute Reise/n ;-)
    Andrea

    • julialassner

      1. Februar 2016

      Hallo Andrea,
      es freut mich riesig, dass dir meine Artikel gefallen und dieser hier dich
      sogar dazu animiert hat, nach Sri Lanka zu reisen und eine Ayurvedakur zu
      machen. Jetwing Pavillions ist wirklich ein ganz zauberhafter Ort für eine
      solche Kur. Es wird dir sicher gefallen!
      Mein absolutes Highlight der Sri Lanka Reise war die Besteigung des Adam’s
      Peak zum Sonnenaufgang. Du solltest unbedingt eine Zugfahrt durch das
      Hochland mit seinen Teeplantagen machen. Ich habe außerdem Kandy,
      Polonnaruwa, Anuradhapura und Dambulla besucht. Dort gibt es jede Menge
      Tempel und Ruinen. Mihintale hat mir auch sehr, sehr gut gefallen!
      Tolle Strände gibt es im Südwesten, zum Beispiel Hikkaduwa, Unawatuna,
      Mirissa oder Tangalle. Die Ayurvedakur habe ich am Ende meiner Reise
      gemacht. Kannst du aber auch genauso gut in der Mitte machen.
      Ich wünsche dir eine wundervolle Zeit in Sri Lanka!
      Alles Liebe,
      Julia

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