Kapstadt Sehenswürdigkeiten: 10 zauberschöne Orte, die du besuchen musst
Was ich an Kapstadt liebe, ist die atemberaubende Bergkulisse, die meinen Atem anhält, das weiche Licht, das meine Endorphine tanzen lässt und die frisch gewaschene Luft, die wie Blubberbläschen auf meiner Haut prickelt. Champagnerwetter nennen die Kapstädter dieses Gefühl, das sich in der schönsten Stadt der Welt beinahe automatisch einstellt und vor allem eines bedeutet: Lebensqualität.
Kapstadt hat wirklich alles, was man zum Glücklichsein braucht. Warum ich so verliebt in Südafrikas Mother City bin, das zeige ich dir hier, denn ich stelle dir meine zehn liebsten Kapstadt Sehenswürdigkeiten vor:
Victoria & Alfred Waterfront
Der Geruch der Dieselmotoren mischt sich mit dem von Fisch und frischer Seeluft. Die Sonne strahlt von einem leuchtend blauen Himmel und eine leichte Brise weht vom Meer herüber, als wir an der hübschen Uferpromenade der Victoria & Alfred Waterfront entlang spazieren.
Das lebendige Hafenviertel, das mich mit seinen Seehunden und den kreischenden Möwen an den Pier 39 in San Francisco erinnert, ist gut besucht. Kein Wunder, denn es zählt zu den beliebtesten Kapstadt Sehenswürdigkeiten und sollte unbedingt auf deiner To Do Liste stehen.
Während sich das weiße Riesenrad langsam vor sich hindreht, machen wir es uns mit einem Milchkaffee auf den einladenden Loungemöbeln vor dem Life Grand Café bequem und beobachten die Ausflugsboote, die im Hafen ein- und ausfahren.
Auch am Abend, wenn die untergehende Sonne das Hafenbecken in ein orangefarbenes Licht taucht und Live Musiker für romantische Stimmung sorgen, ist die Atmosphäre an der Waterfront eine ganz besondere.
Gleich neben der großen Shoppingmall findet jeden Tag der V&A Foodmarket statt, auf dem du eine tolle Auswahl an frischem Street- und Organic Food sowie süße Leckereien bekommst. Unbedingt probieren solltest du die geile Almond Butter vom By Nature Stand sowie den grünen Smoothie mit Avocado, Apfel, Hanfsamen, Weizengras und Affenbrotbaumfrucht von Dr Juice. Frag nach einem Extraschuss Ingwer, dann ist er perfekt!
Samstags findet am Waterfront Lookout zusätzlich der Oranjezicht City Farm Market, ein echter Bauernmarkt, statt. Hier bekommst du ausschließlich regionale Lebensmittel aus biologischem Anbau. Optisch ist der City Farm Market mein absoluter Lieblingsmarkt in Kapstadt.
Bo-Kaap: Explosion der Farben
Bunt, bunter, Bo-Kaap! Ein Traum aus bonbonfarbenen Häusern und kopfsteingepflasterten Straßen, die teilweise extrem steil von der Innenstadt Richtung Signal Hill führen, erwartet dich im winzigen Stadtviertel Bo-Kaap.
Etwa 90 Prozent der Menschen, die hier leben, sind Kap-Muslime. Sie sind die Nachfahren der im 17. und 18. Jahrhundert von der Holländisch-Ostindischen Handelskompanie aus Indonesien, Sri Lanka, Indien und Malaysia verschleppten Sklaven, die sich nach ihrer Freilassung hier niederließen und ihre eigene Kultur mitbrachten.
Bo-Kaap ist somit eines der ältesten und ursprünglichsten Viertel von Kapstadt. Die knallbunten Häuser, die in allen Farben des Regenbogens leuchten, stehen auch heute noch für die wiedergewonnene Freiheit der Sklaven und setzen ein Zeichen gegen das Schwarz-Weiß-Denken der Apartheid.
Der Islam ist nach wie vor die vorherrschende Religion in Bo-Kaap, was du beim Schlendern durch die Straßenzüge deutlich an den vielen kleinen Moscheen erkennen kannst, die Kapstadt einen Hauch von arabischer Kultur vermitteln.
Kirstenbosch National Botanical Garden
An den Südhängen des Tafelbergs, etwa 30 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums, liegt der Kirstenbosch National Botanical Garden, der dank seiner einmaligen Kulisse zu meinen liebsten Kapstadt Sehenswürdigkeiten zählt und definitiv der allerschönste botanische Garten ist, den ich je besucht habe.
7.000 Pflanzenarten aus der Kapregion soll es hier geben, darunter natürlich auch die exotische Protea, Südafrikas Nationalpflanze. Auf einer riesigen Fläche von 600 Hektar führen schmale Wege mit guter Beschilderung durch die einmalige Natur. Besonders im südafrikanischen Frühling, wenn die meisten Pflanzen blühen, soll das bunte Blumenmeer einen faszinierenden Anblick bieten.
Das Beste am Kirstenbosch Botanical Garden sind die natürlichen Wälder, die unglaubliche Stille sowie die traumhafte Bergkulisse, die du am allerbesten bei einem ausgiebigen Picknick im samtweichen Gras genießen kannst. Wer es aktiver mag, kann von hier aus sogar zum Tafelberg hinaufsteigen.
Auf keinen Fall verpassen solltest du außerdem den Boomslang, den kleinen Baumwipfelpfad, der in luftiger Höhe durch den botanischen Garten führt und fantastische Ausblicke bietet.
Während der Sommermonate (von November bis April) erwartet dich ein weiteres Highlight: Die oft ausverkauften Summer Sunset Concerts, die jeden Sonntagabend stattfinden. Tausende von Menschen versammeln sich ab 17 Uhr vor der Bühne auf einer abgesperrten Rasenfläche, auf der die unterschiedlichsten Künstler auftreten.
Aber auch wenn du kein Ticket mehr ergattern solltest, kannst du dich mit deinem Picknickkorb auf eine Wiese neben der Konzertfläche legen, den Sonnenuntergang bestaunen und der Musik lauschen.
Woodstock: Der perfekte Ort für dein Hippieherz
In den 80er Jahren war Woodstock ein heruntergekommenes Industrieviertel, in das sich kaum ein Weißer traute. Zu gefährlich soll es damals zwischen Junkies und Obdachlosen gewesen sein. Mitte der 90er begann der große Wandel. Immer mehr Künstler ließen sich in den alten Fabrikgebäuden nieder und hauchten dem verrufenen Ortsteil neues Leben ein.
Heute hat sich Woodstock längst zur Liste der beliebtesten Kapstadt Sehenswürdigkeiten gemausert und ist ein bunter Treffpunkt für Hipster, Hippies und Kreative. Schlenderst du die Albert Road, die lange Hauptschlagader von Woodstock entlang, entdeckst du kleine Shops, die Biokosmetik, vegane Schokolade, selbst entworfene Klamotten oder stylische Antikmöbel neben viktorianischen Reihenhäusern und verfallenen Lagerhallen verkaufen.
Zwischendrin findest du unzählige hippe Cafés, Super Food Restaurants, Ateliers, Tattoo Studios und mit Graffiti besprühte Fassaden. Dieser alternative, leicht abgeranzte Charme ist es, der Woodstock für mich so besonders macht. Er erinnert mich ein wenig an das Hipsterviertel Wicker Park in Chicago, lediglich die beeindruckende Bergkulisse im Hintergrund setzt dem Erlebnis noch ein Sahnehäubchen auf.
Mein großes Highlight in Woodstock ist der Neighbourgoods Market, der jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr in der rubinroten Old Biscuit Mill, einer ehemaligen Keksfabrik am Ende der Albert Road, stattfindet. Er ist der bekannteste Foodmarket in Kapstadt und der perfekte Ort für alle Reisenden mit Hippieherz.
Bei chilliger Livemusik kannst du dich hier von einem Stand zum anderen hangeln und kleine Leckereien probiern. Das Angebot reicht von köstlichen Salaten, Avocado Wraps, Flammkuchen und Schokolade ohne industriellen Zucker bis hin zu frischem Brot aus dem Holzofen, Kuchen und Törtchen, Roiboos Eistee, Waffeln, Wein und frisch gepressten Säften. Gegessen wird im Stehen, an den liebevoll dekorierten Tischen in der Mitte des Marktes oder auf dem Boden sitzend in der Sonne.
Neben all den Köstlichkeiten, kannst du auf dem Neighboorgoods Market auch Naturkosmetik, Handarbeiten, Klamotten, Keramik oder Schmuck kaufen. Vom Dach der Old Biscuit Mill hast du außerdem einen schönen Rundumblick auf die pastellfarbenen Häuser von Woodstock, inklusive Tafelberg und Lion’s Head. Das solltest du nicht verpassen!
Constantia: Die erste Weinregion Südafrikas
Constantia ist ein südlicher Vorort von Kapstadt, der vor allem wegen seiner Weingüter bekannt ist. Durch das mediterrane Klima mit milden Sommern und regenreichen Wintern, gedeihen hier ganz hervorragende Weine, die mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt sind.
Fährst du die Constantia Wine Route entlang, kannst du dich selbst von der Qualität der edlen Tropfen überzeugen. Besonders beliebt unter den Kapstadt Sehenswürdigkeiten ist ein Stop bei Groot Constantia, dem ältesten Weingut Südafrikas. Das romantische Grundstück rund um das alte Herrenhaus bietet viele schattige Plätze, um in aller Ruhe ein Glas Wein zu genießen.
Aber auch das modernere Weingut Beau Constantia ist einen Besuch wert. Hier kannst du in relaxter Atmosphäre an einer Weinprobe teilnehmen und dabei den Ausblick auf die Weinreben genießen.
Wenn du längere Zeit in Kapstadt bist, empfehle ich dir, die Weinregion rund um Stellenbosch und Franschhoek zu besuchen. Für diejenigen, die wenig Zeit haben, ist Constantia eine gute Alternative, zumal die Weinroute mit dem City Sightseeing Bus erreichbar ist.
#6 Khayelitsha Township: Fassungslosigkeit und Faszination
Lange habe ich überlegt, ob ich den Besuch eines Townships zu meinen Kapstadt Sehenswürdigkeiten zählen darf und ihn somit guten Gewissens weiterempfehlen kann. Nachdem ich Khayelitsha, eines der größten Townships Südafrikas gesehen habe, kann ich sagen: Ein zauberschöner Ort ist ein Township definitiv nicht, einer, den du unbedingt besuchen solltest allerdings schon.
1985 als Wohngebiet für Schwarze entstanden, ist Khayelitsha ist ein trauriges Produkt der Apartheid, in der die Rassentrennung noch Staatsziel war. Etwa 2.2 Millionen Menschen leben heute hier, viele von ihnen in normalen Steinhäusern, andere hingegen in Wellblechhütten ohne Strom und fließendes Wasser.
Wer Khayelitsha betritt, sieht Armut, Dreck und Ungerechtigkeit, aber auch Regenbogenfarben, Freude und Hoffnung. Die Menschen, die hier leben kommen offenherzig auf uns zu, zeigen uns ihre Shops, die in alten Schiffscontainern untergebracht sind, sprechen von einer besseren Zukunft, wollen fotografiert werden und lachen.
Obwohl ich mir dessen bewusst bin, dass der Besuch eines Townships oft als Katastrophentourismus abgestempelt wird, erfahre ich hier etwas, das mich nachhaltig prägt. Ich erlebe ein Auf und Ab der Gefühle, ein Mix aus Scham und Mitleid, Erschütterung und Faszination.
Doch genau das ist es, wovor du die Augen nicht verschließen solltest. Diese Wahrheit gehört genauso zu Südafrika wie der Tafelberg und die atemberaubende Natur. Wer Kapstadt wirklich kennenlernen möchte, sollte deshalb ein Township besuchen!
Buchst du deine Tour über Fairaway, wirst du von einem ortskundigen Guide zu Fuß durch Khayelitsha geführt und kannst dir sicher sein, dass die lokale Bevölkerung mit deinem Geld unterstützt wird.
Hout Bay: Fischerörtchen mit Foodmarket
Das kleine, verschlafene Fischerörtchen Hout Bay liegt malerisch eingebuchtet zwischen den Bergen und eignet sich perfekt für einen Halbtagesausflug, denn hier beginnt nicht nur der grandiose Chapman’s Peak Drive, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, sondern es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken.
Du kannst zum Beispiel am menschenleeren Traumstrand spazieren gehen und deine Knöchel von den Schaumkronen der Wellen umspülen lassen, den kleinen Hafen besuchen oder dabei zuschauen, wie die Fischer die herumtobenden Robben füttern.
Das Beste in Hout Bay ist der Harbour Bay Market, der jeden Freitagabend, samstags und sonntags stattfindet. Nimm dir Zeit, um all die tollen Stände abzuklappern, die handgemachten Schmuck, Naturkosmetik, Kleidungsstücke und ausgefallene Souvenirs verkaufen.
In der Food Area bekommst du super leckeres Essen, gesunde Smoothies, Pizza und Wein. Aber auch für süße Naschkatzen gibt es Muffins, Waffeln und Törtchen, bei denen einem schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Meine Empfehlung ist der köstliche Salate mit gebratenem Halloumi.
Blouberg Beach: Traumstrand mit Ausblick
Einen sensationellen Blick auf die Table Bay, den Tafelberg sowie den Lion’s Head hast du vom kilometerlangen Bloubergstrand, der etwa 20 Minuten außerhalb des Stadtzentrums liegt. Da es hier oft sehr windig ist, ist der wunderschöne Strand besonders bei Kite Surfern beliebt. Zum Baden ist das glitzernde Meer allerdings viel zu kalt.
Unmittelbar vor dem Bloubergstrand liegt die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island, auf der Nelson Mandela sowie andere Apartheid-Gegner jahrelang inhaftiert waren. Heute ist die Insel eine Gedenkstätte mit Museum, die du auf einem Halbtagesausflug besuchen kannst.
Tafelberg: Nr. 1 der Kapstadt Sehenswürdigkeiten
Der weltberühmte Tafelberg ist nicht nur das Wahrzeichen von Kapstadt, sondern er zählt zu den sieben Weltwundern der Natur und ist somit das absolute Highlight aller Kapstadt Sehenswürdigkeiten. Wie ein großer Beschützer thront die Silhouette des 1.087 Meter hohen Felsplateaus vor dem meistens blauen Himmel über der Stadt.
Bleiben dicke Wolkenmassen an ihm hängen, wirkt es, als wollten sie den gewaltigen Tafelberg verschlingen. Dieses Naturphänomen bezeichnen die Kapstädter als Table Mountain’s tablecloth, die Tischdecke des Tafelbergs.
Die schnellste und bequemste Art auf den Berg zu gelangen, ist die Seilbahn mit ihren drehenden Panoramagondeln. Alternativ kannst du dir auch einen der zahlreichen Wanderwege vornehmen, die zum Aussichtsplateau führen. Oben angekommen, wirst du erst einmal sprachlos stehen und staunen.
Der endlose Fernblick über die Stadt, die Bergkette der Twelve Apostles, die Bucht von Camps Bay und das tiefblaue Meer sind schlicht und ergreifend überwältigend. Wenn du dann noch das große Glück hast, einen magischen Sonnenuntergang vom Tafelberg zu erleben, wird dir dieses einzigartige Farbenspiel garantiert für immer in Erinnerung bleiben.
Camps Bay: Die Côte d’Azur von Südafrika
Am Fuße der Bergkette Twelve Apostles, die zum Table Mountain Nationalpark gehört, schmiegt sich der luxuriöse Vorort Camps Bay an die Atlantikküste. Als wir über die palmengesäumte Promenade spazieren und die teuren, weißen Villen gut betuchter Europäer erblicken, die sich hier wie eine Perlenkette aneinanderreihen, erinnert rein gar nichts mehr an Afrika. Viel mehr fühle ich mich in Camps Bay an die Côte d’Azur versetzt.
Tagsüber kannst du in den kleinen, windgeschützten Buchten mit ihren strahlendweißen Stränden in der Sonne brutzeln. Lediglich das Baden im Meer kann hier zu einer kleinen Herausforderung werden, denn die Wassertemperaturen des Atlantik klettern selten über 16 Grad.
Abends laden zahlreiche Cafés und Restaurants zum Sundowner mit Blick auf den Ozean ein. Auch so manch ein Hollywood Star mischt sich hier angeblich gerne mal unter das Volk.
Das Allerschönste an Camps Bay ist allerdings das warme Licht, das allabendlich nicht nur den Himmel, sondern auch die Bergspitzen der Twelve Apostels und des Lion’s Head in einen zuckerwattenähnlichen Farbrausch verwandelt und eine ganz besondere Stimmung zaubert.
Wenn die Sonne wie ein glühender Feuerball im Meer versinkt, dann solltest du am Strand sitzen und einfach nur im Hier und Jetzt leben.
Hast du die schönste Stadt der Welt auch schon besucht? Welches sind deine liebsten Kapstadt Sehenswürdigkeiten?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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*Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem South African Tourism Board und enthält Werbelinks. Buchst oder bestellst du über einen meiner Links, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Step
Hm, Kapstadt ist definitiv wunderschön. Aber die traumhaften Dinge, die Strände, der Botanical Garden, Camps Bay etc – das ist das Kapstadt der Weißen und damit auch ein Minderheitenprogramm. Nähert man sich Kaptstadt von Osten durch die Cape Flats oder auch vom Airport, dann sieht man Khayelitsha, Mitchells Plain, Langa etc……die Townships und damit die weniger glanzvollen Seiten dieser Stadt. Ich habe hier auch eine Tour gemacht, und die Orte sind zwar nicht frei von Hoffnung, aber insgesamt hat es mich doch sehr deprimiert, dass das die Lebensrealtität von weit mehr als der Hälfte der Bevölkerung ist. Ich finde in Südafrika den Kontrast zwischen erster und dritter Welt zu krass – in dieser extremen Form gibt es das nirgends auf der Welt, dass diese beiden Extreme so aufeinanderprallen. Und so blieb für mich in Kapstadt so wie auch im restlichen Südafrika trotz der extremen Schönheit stets ein schaler Beigeschmack, dass die Apartheid zwar auf dem Papier nicht mehr aber in der Realität nach wie vor uneingeschränkt existiert. Ich fand Südafrika wunderschön, aber durch den starken Gegensatz kam ich mir trotzdem immer dekadent vor, mich in erster Linie im weißen – und somit privilegierten – Südafrika einer Minderheit aufzuhalten. Trotzdem fahre ich gerne jederzeit wieder hin!
Julia
Hallo Step,
vielen lieben Dank für deinen ehrlichen Kommentar. Genau aus dem Grund,
den du so treffend beschreibst, finde ich es wichtig, sich auch die
„andere Seite“ von Kapstadt anzuschauen und ein Township zu besuchen.
Diesen Kontrast zwischen Arm und Reich habe ich in Indien zwar noch viel
extremer erlebt, aber egal wo, es ist traurig zu sehen, dass sowas in
unserer heutigen Welt immer noch harte Realität ist.
Alles Liebe aus der Mother City,
Julia
Step
Hi Julia,
kurzer Einwurf noch zu Indien….natürlich ist Indien das extremste Land überhaupt, aber das sieht man auch an jeder Ecke, die Infrastruktur sieht in Indien nicht aus als wäre man in Australien oder Amerika, sondern es ist dort praktisch überall schmutzig und chaotisch. Südafrika ist das Phänomen, dass es auf den ersten Blick wie ein voll entwickeltes Land aussieht mit den guten Straßen, den Einkaufszentren, netten Cafés, gepflegten Parks und Weingütern und Kreditkartenannahme an jeder Ecke. Sozusagen ein Drittweltland, dem man es, wenn man nicht genau hinsieht, nicht ansieht – das ist in Indien schon ganz anders……hab weiterhin eine schöne Zeit in der Mother City!
Julia
Hi Step,
auch hier muss ich dir völlig recht geben. Umso wichtiger finde ich es,
sich in Südafrika auch die Kehrseite der Medialle anzuschauen und über den
Tellerrand hinauszublicken. Viele liebe Grüße,
Julia
Margot
Ich gebe dir Recht, diese fahle Beigeschmack der Apartheid ist unangenehm. Ich habe 11 Monate in Kapstadt und Johannesburg gelebt und trotz der fantastischen Landschaft und des relativ hoch entwickelten Standards ist der krasse Unterschied von Schwarz, Weiß und nicht zu vergessen Coloured deprimierend. Außerdem hat mich diese Wohnsituation mit x verschiedenen Gates und Zäunen richtiggehend abgeschreckt. Man kann ja fast nirgendwo richtig frei sein. Alles ist abgeschlossen und verriegelt. Very Strange!
Julia
Hallo Margot,
vielen lieben Dank für diesen tollen Kommentar. Kapstadt ist ohne Zweifel eine der schönsten Städte, die ich je besucht habe, aber der fiese Beigeschmack der Apartheid ist allgegenwärtig und sollte vom Reisenden auch wahrgenommen und nicht verdrängt werden. Danke, dass du deine Erfahrungen hier teilst.
Viele liebe Grüße und save travels,
Julia
Janine Grimm
Liebe Julia, das war wieder ein sehr schöner Artikel und wir haben jetzt noch einige Orte auf unserer Liste, die wir bei unserem 2. Südafrika Besuch einbauen wollen! Wir sind sehr gespannt auf den botanischen Garten und den Food Market von Hout Bay. Danke dafür!
Jara
Oh wow, ich bin hier zufällig drauf gestoßen, da ich die Recherche für ein Referat brauche, und konnte von dieser einzigen Seite so viele schöne Infos mit einbeziehen. Kapstadt ist wirklich eine sehr schöne Stadt und ich hoffe, dass ich sie auch einmal besuchen kann. Vielen Dank für deine tollen Bilder und Beiträge. Ich sehe Kapstadt jetzt ganz anders als vorher, viel magischer und schöner.
Christian
Wow. Was für ein wahnsinnig schöner Beitrag über Kapstadt. Deine Fotos gefallen mir sehr gut. :-D