Die paradiesische Kap-Halbinsel: Roadtrip zum Kap der Guten Hoffnung
Schroffe Felsklippen, atemberaubende Ausblicke, tosendes Meer und wilde Natur erwarten dich auf der paradiesischen Kap-Halbinsel, die südlich von Kapstadt liegt und sich hervorragend auf einem individuellen Roadtrip mit dem Mietwagen erkunden lässt.
Zwei Tage solltest du dir unbedingt Zeit nehmen, um auch wirklich alle Highlights der Kap-Halbinsel zu erleben, denn neben dem berühmt-berüchtigten Kap der Guten Hoffnung, das wohl jeder Südafrika-Reisende besucht, gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken!
Surferparadies Muizenberg
Der erste Stop auf unserem Roadtrip über die Kap-Halbinsel ist das entspannte Surfer-Städtchen Muizenberg mit seinem kilometerlangen Traumstrand, der aus samtweichem Puderzuckersand besteht.
Die meisten Besucher kommen hierher, um die weltberühmten Edwardian Beach Houses, die kleinen bunten Holzhäuser, zu sehen, die in satten Knallfarben gestrichen wurden und ein tolles Bild abgeben. Sie werden als Umkleidekabinen genutzt und sind zum Wahrzeichen von Muizenberg geworden.
Neben den kleinen Häusern weht eine Haifahne, die zur Vorsicht warnt, denn obwohl Muizenberg ein wahres Surferparadies ist, sind weiße Haie an der Küste weit verbreitet. Sie tummeln sich gerne in der False Bay herum.
Damit den Surfern nichts passiert, gibt es sogenannte Shark Spotter, die das Wasser beobachten und bei Gefahr sofortige Warnungen rausgeben. Die grüne Flagge bedeutet: Kein Hai zu sehen, du darfst baden gehen. Weht die weiße Fahne mit schwarzer Hai-Silhouette, solltest du dich auf keinen Fall in die Wellen stürzen!
Nicht nur wegen des weißen Strandes, sondern auch wegen der entspannten Atmosphäre gefällt mir das Städtchen Muizenberg auf Anhieb so gut, dass ich beschließe, bei meinem nächsten Kapstadt Urlaub länger zu bleiben und die Surfer-Vibes aufzusaugen.
Heute bleibt leider keine Zeit, um durch die kleinen Lädchen zu schlendern und in den gemütlichen Cafés zu sitzen. Für einen (extrem guten!) Milchkaffee to go im stylischen Blonde & Beard, das mein Berliner Café-Herz höher schlagen lässt, reicht es immerhin aus.
Pinguine am Boulders Beach
Nur wenige Kilometer von Muizenberg entfernt, wartet bereits das nächste Highlight der Kap-Halbinsel: Der Boulders Beach mit seinen zuckersüßen African penguins, den Brillenpinguinen.
Der weiße Strand liegt in einer windgeschützten Bucht gleich hinter dem historischen Städtchen Simon’s Town und bietet rund 2.200 Pinguinen ein traumhaftes Zuhause. Zwischen runden Granitfelsen, die dem Boulders Beach seinen Namen gaben, haben es sich die kleinen Tiere gemütlich gemacht, die seit 1985 in einer Kolonie hier leben.
Da der Boulders Beach zu einem Nationalpark gehört, musst du 70 Rand Eintritt zahlen, um über einen Holzsteg zu der Plattform zu gelangen, von der du die Pinguine aus nächster Nähe beobachten kannst. Sie watscheln fröhlich herum, schwimmen im Meer, faulenzen in der Sonne und geben komische Laute von sich.
Glücklicherweise scheint sie die Nähe zu den Menschen nicht zu stören, denn obwohl die Pinguine täglich von hunderten Touristen angegafft und fotografiert werden, kehren sie immer wieder zum Boulders Beach zurück.
Der Leuchtturm am Cape Point
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Südspitze der Kap-Halbinsel, die seit 1936 unter Naturschutz steht und zum Cape of Good Hope Nature Reserve gehört. Der Eintritt kostet 135 Rand pro Person.
Ein Netz von asphaltierten Straßen durchzieht das Gebiet und führt hinunter zum Cape Point. Hier solltest du dich unbedingt vor den Pavianen (Baboons) in Acht nehmen, denn die haben es auf deinen Proviant abgesehen! Uns überraschen sie bereits am Parkplatz, wo wir dummerweise eine Picknickpause einlegen. Sie klauen uns das leckere Avocado-Knoblauch-Brot, das wir am Tag zuvor auf einem Weingut in Stellenbosch gekauft hatten.
Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß (oder mit einer kleinen Zahnradbahn) die letzten steilen Meter zum höchsten Punkt des Kliffs hinauf. Hier thront einer der beiden Kap-Leuchttürme in 238 Metern Höhe über dem Meer. Von der Plattform aus hast du einen grandiosen Blick über die gesamte False Bay, den Diaz Beach und das Kap.
Wer genügend Zeit hat, kann den Lighthouse Keeper’s Trail bis zur äußersten Spitze der Kap-Halbinsel laufen. Diese Wanderung dauert insgesamt etwa eine Stunde und fühlt sich wohl wie das Ende von Afrika an, obwohl die tatsächliche Südspitze des Kontinents am Cape Agulhas liegt.
Über Holzplanken zum Diaz Beach
Vom Cape Point solltest du unbedingt dem schmalen Wanderpfad folgen, der dich teilweise über Holzplanken durch die wunderschöne Natur bis zum Kap der Guten Hoffnung führt. An steil abfallenden Klippen, schroffen Felswänden und einer blühenden Landschaft vorbei, gibt der Weg immer wieder tolle Ausblicke auf den weißen Sand des Diaz Beach frei.
Natürlich kannst du auch zum Strand runtergehen, deine Füße ins kalte Wasser halten oder einfach nur dem ewigen Spiel der Wellen zuschauen. Mit etwas Glück hast du die wunderschöne Bucht des Diaz Beach fast für dich alleine.
Kap der Guten Hoffnung
Das Kap der Guten Hoffnung, das du entweder über den beschriebenen Fußpfad oder über eine asphaltierte Straße per Auto erreichst, ist zwar nicht der südlichste Punkt Afrikas, aber wohl einer der berühmtesten.
Dementsprechend viele Menschen kommen tagtäglich hierher, um das obligatorische Erinnerungsfoto vom Cape of Good Hope-Schild zu schießen. Auch wir lassen uns diese Chance nicht entgehen.
Noch eine ganze Weile stehen wir schweigend am Kap, blicken auf das tosende Meer und lassen uns von dem magischen Abendlicht verzaubern. Mit tausenden neuen Eindrücken und einem tollen Sonnenuntergang endet unser erster Tag auf der Kap-Halbinsel wie es schöner nicht sein könnte.
Chapman’s Peak Drive
Unser zweiter Tag auf der Kap-Halbinsel beginnt auf dem Chapman’s Peak Drive, der als einer der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt gilt. In vielen engen Kurven windet er sich bis zu 150 Meter über dem Atlantischen Ozean an der Küste entlang und gibt atemberaubende Panoramaausblicke frei.
Als sich der dichte Nebelstreifen, der soeben noch die Sicht verhindert hat, langsam verzieht und das glitzernde Meer zum Vorschein kommt, bin ich mal wieder von der landschaftlichen Schönheit Südafrikas überwältigt.
Während die Wellen mit meterhohen Gischtfontänen an die zerklüfteten Klippen prallen, schleichen wir im Schneckentempo über den Chapman’s Peak Drive, einmal hin und in die andere Richtung wieder zurück.
Da es auf der zehn Kilometer langen Strecke leider nicht allzu viele Parkbuchten gibt, solltest du jede Gelegenheit zum Anhalten nutzen. Ein toller Spot für ein Picknick ist der kleine Rastplatz mit Toilettenhäuschen. Hier findest du jede Menge Steintische und Sitzgelegenheiten mit fantastischem Blick über die Hout Bay.
Endloser Traumstrand Noordhoek Beach
Am Ende des Chapman’s Peak Drives liegt der strahlend weiße Noordhoek Beach, der mit seinem türkisfarbenen Wasser definitiv mit den Traumstränden in Australien mithalten kann. Er ist fünf Kilometer lang, extrem breit und oft menschenleer. Außerdem zählt er zu den unberührtesten Stränden auf der Kap-Halbinsel.
Obwohl es aufgrund von starken Strömungen zum Baden zu gefährlich ist, ist der Noordhoek Beach ein wahres Naturparadies und lädt zu stundenlangen Strandspaziergängen ein. Wer mag, kann hier sogar an einen Reitausflug teilnehmen.
Cape Point Vineyards Community Market
Um auch den zweiten Tag auf der Kap-Halbinsel perfekt abzuschließen, solltest du unbedingt den Community Market besuchen, der jeden Donnerstag ab 16.30 Uhr im Garten des Weinguts Cape Point Vineyards stattfindet.
Bei diesem kleinen Markt dreht sich alles um gutes Essen, Wein und eine wunderbare Aussicht. Viele einheimische Familien von der Kap-Halbinsel treffen sich hier, um den Tag bei einem gemeinsamen Essen in der Abendsonne ausklingen zu lassen. Es wird viel gelacht, getrunken und die traumhafte Kulisse inmitten der idyllischen Landschaft genossen.
An den vielen kleinen Ständen gibt es köstliche Salate, Falafelbällchen, Burger und Sushi, portugiesische Puddingtörtchen, frische Säfte, unglaublich gute Schokolade, mit Joghurt überzogene Mandeln und veganen Kokos-Cheesecake. Wer hier nichts findet, ist selber schuld!
Wir sammeln die letzten Sonnenstrahlen des Tages ein, lassen die vielen Erlebnisse unseres Roadtrips auf der Kap-Halbinsel Revue passieren und machen uns mit glücklichen Herzen auf den Heimweg.
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*Offenlegung: Meine Zeit in Kapstadt wurde vom South African Tourism Borad unterstützt. Meine eigene Meinung wurde nicht beeinflusst.
Laura
Liebe Julia,
sehr toller Blog und schöner Bericht!
Ich war 2014 auch dort und habe mich sofort zurück versetzt gefühlt :-)
In meinen Augen gehört diese Gegend zu den schönsten Fleckchen Erde (zumindest unter denen, die ich bisher bereisen durfte).
Die Natur, die Tiere, die Menschen aus aller Welt, das Essen…einfach alles ist so wunderbar :-)
Liebe Grüße
Laura
Kathrin
Schöner Bericht mit traumhaften Fotos! Da möchte ich mich gleich zurück beamen. Die Kap-Halbinsel hat einfach so viele schöne und abwechslungsreiche Orte zu bieten. Und wer könnte schon den süßen Pinguinen widerstehen? :-)
Janine Grimm
Was für wunderschöne Bilder! Und obwohl wir schon einmal dort waren, hast du uns zu neuen Orten geführt, die wir bei unserer nächsten Reise unbedingt besuchen müssen!