Saint Lucia Guide: Strände, Wasserfälle, Wanderungen & Geheimtipps
Saint Lucia ist eines der abwechslungsreichsten und schönsten Reiseziele der Welt. Vulkane, palmengesäumte Traumstrände, Wasserfälle, Berge, Regenwälder und kreolisches Lebensgefühl. Wer im Urlaub nicht nur unter dem Sonnenschirm faulenzen möchte, ist auf der Karibikinsel bestens aufgehoben, denn Saint Lucia ist nicht nur eine wilde Naturschönheit, sondern ein Paradies für Aktivurlauber, Abenteurer und Individualreisende.
Was du auf Saint Lucia alles erleben kannst, erfährst du in diesem ausführlichen Guide.
Wissenswertes über Saint Lucia
Saint Lucia ist ein Inselstaat im westlichen Teil der Karibik und gehört zu den Kleinen Antillen. Da Saint Lucia lange Zeit von Großbritannien besetzt war und erst 1979 unabhängig wurde, ist die Insel auch heute noch Mitglied des britischen Commonwealth. Staatsoberhaupt ist nach wie vor Königin Elisabeth II, die durch einen Generalgouverneur vertreten wird. Die offizielle Landessprache ist Englisch, wobei viele Einheimische untereinander Patois, eine Mischung aus französischem, afrikanischem und englischem Dialekt, sprechen. Ebenso viele verstehen auch Französisch.
Die Bewohner Saint Lucias stammen hauptsächlich von Schwarzafrikanern ab, die während der Kolonialzeit als Sklaven auf die Insel verschleppt wurden. Was aus den brutalen Machtkämpfen und den immer wieder wechselnden Kolonialherrschern geblieben ist, sind die kunterbunten Einflüsse, die bis heute spürbar sind. Holländer, Franzosen und Briten hinterließen nicht nur historische Gebäude, sondern auch Ortsnamen und eine vielfältige Esskultur. Hinzu kommt ein typisch karibischer Flair, der Saint Lucia zu etwas ganz Besonderem macht.
Wahrzeichen der Insel
Gros Piton und Petit Piton, die beiden erkalteten Zwillingsvulkane im Südwesten der Insel, sind das markante Wahrzeichen Saint Lucias. Umgeben von tropischen Regenwäldern ragen sie fast 800 Meter aus dem Karibischen Meer. 2004 wurden sie zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt.
Wer die Pitons hautnah erleben möchte, hat mehrere Möglichkeiten, wie zum Beispiel von einem der vielen Aussichtspunkte, die einen spektakulären Fernblick bieten, am zwischen beiden Vulkanen gelegenen Sugar Beach oder bei einer Wanderung auf den Gipfel. Egal was du auf Saint Lucia unternimmst, die Pitons werden dir immer wieder begegnen.
Strände auf Saint Lucia
Obwohl viele Strände der Insel scheinbar zu Hotels gehören, gibt es keine Privatstrände. Das bedeutet, dass du jeden Strand auf Saint Lucia kostenfrei besuchen und im Meer baden darfst. Dies gilt jedoch nicht für Liegestühle und Sonnenschirme, denn die sind den Hotelgästen vorbehalten oder können gegen eine Gebühr genutzt werden.
Marigot Bay
Mit ihrem hellen Sandstrand, dem türkis funkelnden Meer und den meterhohen Kokospalmen, gilt die Marigot Bay als eine der schönsten Buchten in der gesamten Karibik und wurde bereits in einigen Hollywood Filmen als Kulisse genutzt. Die bekanntesten unter ihnen sind wohl Superman II und Dr. Doolittle. Nach Letzterem ist auch heute noch das Restaurant in der Marigot Bay benannt, das zwar eine unschlagbare Lage hat, aber ansonsten nicht unbedingt zu empfehlen und außerdem völlig überteuert ist.
Um die malerische Bucht zu erreichen, musst du mit einem kleinen Boot übersetzen, das dich für umgerechnet 1,80 Euro in zwei Minuten an den Strand bringt. Um die Mittagszeit wird es in der Marigot Bay sehr voll. Ich empfehle dir deshalb früh morgens oder am späten Nachmittag herzukommen.
Anse Chastanet Beach
Der honigfarbene Anse Chastanet Beach gehört zum Anse Chastanet Resort, ist aber, wie oben beschrieben, auch für Nicht-Hotelgäste frei zugänglich. Nachdem du die Hürde der Anfahrt über eine holprige Schotterstraße gemeistert hast, erwartet dich ein kleines Paradies aus Palmen und Hängematten. Das vorgelagerte Riff eignet sich außerdem hervorragend zum Schnorcheln und Tauchen.
Anse Mamin Beach
Eine Bucht weiter, nur einen kurzen Fußweg vom Anse Chastanet Beach entfernt, findest du den Anse Mamin Beach, der zum luxuriösen Jade Mountain Resort gehört. Der Strand liegt sehr versteckt und wird deshalb nur von wenigen Menschen besucht. Schon das alleine macht ihn zu einem meiner Favoriten.
Sugar Beach
Der Sugar Beach ist jener berühmte Strand, der sich zwischen den beiden Pitons befindet und eine zauberhafte Kulisse bietet. Das dazugehörige Sugar Beach Resort wirbt damit, dass der Strand der hellste der Insel ist. Dass er allerdings aus dem Ausland importiert und extra aufgeschüttet wurde, wird gerne verschwiegen.
Auch der Sugar Beach ist frei zugänglich, allerdings ist die Zufahrtsstraße den Gästen des Resorts vorbehalten. Den steilen 1,5 Kilometer langen Weg musst du deshalb zu Fuß zurücklegen oder für 50 Euro einen Besucherpass kaufen, mit dem du den Shuttlebus nutzen darfst. Das investierte Geld wird gutgeschrieben und kann in den Bars und Restaurants am Strand ausgegeben werden.
Sandy Beach
Am südlichsten Zipfel der Insel, nicht weit vom internationalen Flughafen Vieux Fort entfernt, liegt der langgezogene Sandy Beach, der wegen seiner starken Winde vor allem bei Kitesurfern und denen, die dabei zuschauen möchten, beliebt ist.
Der Sandy Beach ist der einzige Strand auf Saint Lucia, an dem ich Sandflöhe erlebt habe. Wer aus diesem Grund nicht im Sand liegen möchte, kann sich entspannt im Reef Beach Café oder im Island Breeze Bar & Grill niederlassen und ein kühles Bier oder einen Cocktail genießen.
Laborie Beach
Der naturbelassene Laborie Beach, ebenfalls im Süden der Insel, ist ein echter Geheimtipp, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit triffst du hier mehr einheimische Fischer als ausländische Touristen an. Im Schatten der Palmen kannst du wunderbar die Seele baumeln lassen. Eine Erfrischung gibt es im Salt Rush Café direkt am Strand, wo dir ein freundlicher, alter Mann leckere Smoothies aus frischen Früchten mixt.
Reduit Beach
Alles andere als ein Geheimtipp ist der im Norden gelegene Reduit Beach. An sich ist der 1,5 Kilometer lange Strand wunderschön, denn er liegt in einer Bucht, die von herrlicher Landschaft umgeben ist und das klare Meer lädt zum Baden ein.
Leider ist der Reduit Beach das Hauptziel der Kreuzfahrttouristen. Demnach stapeln sich die Plastikliegen am Strand, das Angebot an Jetski, Bananenboot und weiterem Action-Programm ist kaum zu überbieten, es gibt lästige Strandverkäufer und im Hintergrund reihen sich die Hotels aneinander. Möchtest du den Reduit Beach in Ruhe erleben, solltest du entweder am frühen Morgen herkommen oder nachdem die Kreuzfahrtschiffe abgelegt haben.
Pigeon Island Beaches
Früher war Pigeon Island eine eigenständige kleine Insel im Karibischen Meer. Nachdem sie 1972 durch die Aufschüttung eines Landstreifens mit Saint Lucia verbunden wurde, kannst du sie nun per Auto oder zu Fuß erreichen und in einer der kleinen Buchten im Meer baden. Die Strände sind allerdings nur durch den Pigeon Island Nationalpark zugänglich.
Wanderungen auf Saint Lucia
Tet Paul Nature Trail
Der Tet Paul Nature Trail ist ein kleiner Rundwanderweg mit fantastischen Ausblicken auf die beiden Pitons und den Sugar Beach. Nachdem du die Eintrittsgebühr von neun Euro bezahlt hast, führt dich ein Guide durch die Landschaft und erzählt Wissenswertes über Flora und Fauna.
Bestätigst du schriftlich, dass du dir zutraust, den Wanderweg alleine zu gehen, darfst du auch ohne Guide losziehen. Das ist zwar völlig übertrieben, aber auf Saint Lucia ist das nun mal so. Der Tet Paul Nature Trail ist jedenfalls sehr gut ausgebaut und einfach zu gehen. Insgesamt benötigst du etwa 30 bis 40 Minuten.
Pigeon Island Walk
Mit einer Länge von drei Kilometern ist der Pigeon Island Walk genau genommen keine Wanderung, sondern eher ein kleiner Spaziergang, der keine großen Anstrengungen erfordert, dafür aber grandiose Ausblicke bietet. Der Weg beginnt am Eingang des Pigeon Island Nationalparks, an der Nordspitze Saint Lucias.
An den Ruinen von Fort Rodney, einer historischen Befestigungsanlage, vorbei, führt dich ein beschilderter Pfad zuerst zu einer Aussichtsplattform. Anschließend geht es weiter zum Gipfel des Signal Peak. Von dort aus blickst du auf die Landzunge, die von der einen Seite vom türkisfarbenen Karibischen Meer und auf der anderen Seite vom tiefblauen Atlantik umspült wird. Wer nach der kleinen Wanderung Hunger verspürt, sollte unbedingt im Restaurant Jambe des Bois vorbeischauen, das ebenfalls im Pigeon Island Nationalpark liegt.
Gros Piton Nature Trail
Das Highlight einer Saint Lucia Reise ist für viele Besucher die Besteigung des 798 Meter hohen Gros Piton, dem größeren der beiden Vulkane. Die schweißtreibende Tour zum Gipfel und zurück dauert insgesamt circa vier Stunden und kann ausschließlich in Begleitung eines Guides gemacht werden. Obwohl der schmale Pfad gut ausgebaut, gesichert und beschildert ist und man sich praktisch nicht verlaufen kann, werden hier leider keine Ausnahmen gemacht. Meiner Meinung nach könnte man die Wanderung problemlos ohne Guide bestreiten.
Startpunkt ist der Ort Fond Gens Libre. Hier kannst du dein Auto parken, wirst offiziell für die Wanderung registriert und bezahlst eine Gebühr von umgerechnet 45 Euro. Ich empfehle dir, deine Tour bereits um sieben Uhr morgens zu starten, wenn die Luft noch frisch und kühl ist. Um die Mittagszeit kann es vor allem in den unbewaldeten Abschnitten unerträglich heiß und schwül werden. Außerdem solltest du ausreichend Trinkwasser, kleine Snacks und Sonnenschutz einpacken.
Der Pfad windet sich zunächst mit leichtem Anstieg nach oben und bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke auf das in der Sonne funkelnde Meer. Nach einer Weile wird der Weg steiler, steiniger und anstrengender. Zwischendurch musst du immer wieder ein wenig klettern. Festes Schuhwerk ist also Pflicht. Der schönste Abschnitt der Trails erwartet dich kurz vor Erreichen des Gipfels. Über steile Stufen und dicke Steinbrocken läufst du durch einen dicht bewachsenen Dschungel, der wahrhaftig einer Märchenwelt gleicht. Mich hat dieser Teil der Wanderung fast mehr begeistert, als der Ausblick am Ende.
Wasserfälle auf Saint Lucia
Toraille Wasserfall
Aus etwa 15 Metern Höhe stürzt sich das Wasser des Toraille Wasserfalls in die Tiefe und wird in einem kleinen Becken aufgefangen, in dem das Baden erlaubt ist. Auch wenn der Wasserfall von üppigem Grün umgeben ist und eine wunderschöne (Foto-)Kulisse bietet, befindet er sich jedoch nicht inmitten unberührter Natur im Regenwald, sondern direkt neben einer Straße.
Dank seiner leichten Erreichbarkeit, wird er als Sehenswürdigkeit voll und ganz ausgeschlachtet. Etliche Reisegruppen werden am Kassenhäuschen vorbei geschleust, um sich einmal in den Fluten zu erfrischen, bevor sie wieder in den Bus steigen und Saint Lucia im Schnelldurchlauf abklappern. Um großen Andrang zu vermeiden, solltest du am besten früh morgens am Wasserfall sein. Am Eingang wird eine kleine Gebühr von umgerechnet einem Euro verlangt.
Diamond Wasserfall
Auch der Diamond Wasserfall ist eine viel besuchte Touristenattraktion, die leider nicht zum Baden, sondern lediglich zum Anschauen gedacht ist. Ein dickes Verbotsschild und uniformierte Guides sorgen für Ordnung.
Das Ganze soll jetzt aber gar nicht so negativ klingen, denn ein Besuch des Wasserfalls lohnt sich trotzdem. Schon alleine, weil er von einem unglaublich schönen botanischen Garten (Diamond Botanical Gardens) umgeben ist. Kleine Spazierwege führen an einem Paradies aus tropischen Pflanzen vorbei. Der Eintritt kostet etwa sechs Euro.
Latille Wasserfall
Der Latille Wasserfall befindet sich an der weniger besuchten Ostküste von Saint Lucia und ist ein echtes Highlight. Durch eine schöne Gartenanlage hindurch, gelangst du zu einer Steintreppe, die dich hinunter zum Wasserfall bringt. Wir haben uns etwa zwei Stunden hier aufgehalten und hatten diesen wundervollen Ort ganz für uns alleine. Der Eintritt kostet rund vier Euro.
Errand Wasserfall
Ebenfalls an der Ostküste und noch ein wenig versteckter, findest du den Errand Wasserfall, der weder Eintritt kostet noch in einen Park integriert ist. Von der asphaltierten Straße, die zum Treetop Adventure Park führt, zweigt ein schmaler Trampelpfad ab. Diesem folgst du durchs Gestrüpp, bis dass du das Wasser rauschen hörst. Vor allem in der Regenzeit, wenn sich riesige Wassermassen von der Felswand in die Tiefe stürzen, soll der Errand Wasserfall ein echtes Spektakel sein. Schau dir mal die Bilder bei Google an!
Städte / Orte auf Saint Lucia
Castries
Mit rund 4.000 Einwohnern ist Castries die Hauptstadt und das touristische Zentrum Saint Lucias. Täglich liegen hier bis zu vier riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen und fluten die kleine Stadt mit Menschenmassen. Auf den ersten Blick hat mir Castries deshalb überhaupt nicht gefallen, auf den zweiten, abseits des Trubels, haben wir dann jedoch auch schönere Ecken entdeckt, in denen überwiegend Einheimische unterwegs waren.
Entfernst du dich ein wenig von der Haupteinkaufsstraße, gelangst du zur Kathedrale und einem hübsch angelegten Park. Ansonsten hat Castries recht wenig zu bieten und ist meiner Meinung nach nicht unbedingt einen Besuch wert.
Soufriere
Soufriere war einst der Hauptort von Saint Lucia. Heute ist die kleine, charmante Stadt am Meer das Herz der Insel. Soufriere ist nicht nur der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungstouren in der Umgebung, sondern lädt mit bunt gestrichenen Holzhäusern, Kunstgalerien, kleinen Supermärkten, süßen Cafés und Restaurants zum Flanieren ein. Meine Foodtipps für Soufriere findest du weiter unten.
TIPP: GELD ABHEBEN AUF SAINT LUCIA
Mit der gebührenfreien DKB Karte kannst du weltweit kostenlos Bargelb abheben.
Laborie
Das quietschbunte Dörfchen Laborie, dessen Straßen mit Fähnchen in den Farben der Landesflagge geschmückt sind, sollest du auf keinen Fall verpassen, denn hier spielt sich noch das echte Inselleben der Einheimischen ab. Schlendere einfach durch die Gassen, vorbei an farbenfrohen Häusern und besuche auf jeden Fall den Strand, den ich dir zuvor als Geheimtipp empfohlen habe.
Aktivitäten auf Saint Lucia
Kajaktour durch die Mangroven
Eine der coolsten Aktivitäten, die wir auf Saint Lucia unternommen haben, war die Kajaktour, die wir bei der Tauchschule Dive Fair Helen in der Marigot Bay gebucht haben. An der Meeresküste entlang paddelten wir im Kajak bis zum Roseau River, der tief in einen Mangrovenwald hinein führt. Hier herrschte absolute Stille. Lediglich das leise Plätschern der Paddel war zu hören, als wir über die Wasseroberfläche durch die unberührte Natur gleiteten. Diese Tour kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Tauchen und/oder Schnorcheln
Eine kunterbunte Unterwasserwelt mit einer Vielzahl von Fischen, Korallen und Schildkröten erwartet dich an den Riffen vor Saint Lucia. Wer einen Tauchschein hat oder einen machen möchte, ist bei der Tauchschule Scuba Saint Lucia am Anse Chastanet Beach bestens aufgehoben.
Ich habe hier den ersten Schnuppertauchkurs meines Lebens gemacht, bei dem ich jedoch feststellen musste, dass Tauchen absolut nicht mein Ding ist. Auch wenn die Unterwasserwelt noch so faszinierend und die Riffe vor Saint Lucia besonders bunt und artenreich sein sollen, bleibe ich persönlich lieber beim Schnorcheln, denn das mit dem Atmen aus der Sauerstoffflasche will bei mir einfach nicht funktionieren. Eine Kopfsache, die ich akzeptiere.
Mountainbiken
Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann sich beim Mountainbiken im Dschungel so richtig austoben. Bike und Ausrüstung erhältst du bei Bike St Lucia am Anse Mamin Beach. Mit oder ohne Guide kannst du auf ausgewiesenen Wegen durch tropische Wälder düsen. Die Trails unterscheiden sich in Länge und Schwierigkeitsgrad und sind demnach auch für Anfänger geeignet.
Fond Doux Plantation
Auf der über 250 Jahre alten Kakaoplantage Fond Doux, die aus liebevoll restaurierten Häusern aus der französischen Kolonialzeit besteht, wird noch immer Kakao angebaut und produziert. Bei einer Führung über das Grundstück erfährst du alles über die Kakaoherstellung, die Fermentierung und Trocknung und kannst beim traditionellen Kakaobohnentanz zuschauen, bei dem die Bohnen vor der Röstung mit den blanken Füßen in einem Trog poliert werden.
Spazierst du über das riesige Grundstück, entdeckst du Kokospalmen, Kakaobäume, Kaffeepflanzen und Bananenstauden. Außerdem wachsen hier Mangos, Avocados, Zimt und exotische Blumen.
Pink Plantation House
Das Pink Plantation House ist eine wunderschöne, rosafarbene Villa aus der französischen Kolonialzeit, die über und über von Pflanzen bewachsen ist. Sie befindet sich inmitten eines botanischen Gartens südlich von Castries und ist einen kurzen Stopp wert. Du kannst hier zum Beispiel typisch kreolisch zu Mittag essen oder dir einfach nur die Ausstellungsstücke der Kunstgalerie im Inneren des Hauses anschauen. Vom Garten aus hast du außerdem einen tollen Ausblick auf die karibische Küste.
Sulphur Springs
Bei den Sulphur Springs in der Nähe von Soufriere kannst du inmitten eines schlafenden Vulkankraters in heißen Schwefelquellen baden und zwar mit allem, was dazu gehört: Schwarzem Schlamm und Schwefelgestank, der ein bisschen an faule Eier erinnert. Obwohl der Vulkan zuletzt 1766 ausbrach, blubbert und dampft es hier noch immer.
Vor dem Bad im Schwefelwasser, reibst du deinen Körper mit hellem und dunklem Mineralschlamm ein. Nach einer kurzen Einwirkzeit, steigst du ins heiße Becken. Anschließend fühlt sich deine Haut wie ein frisch gepuderter Babypo an.
Um Andrang zu vermeiden, solltest du die Sulphur Springs früh morgens oder am Abend besuchen. Der Eintritt kostet circa sieben Euro.
Essen auf Saint Lucia
Die Küche Saint Lucias ist eine verrückte Mischung aus kreolischen, französischen, britischen und indischen Einflüssen, die durch die turbulente Vergangenheit der Insel entstand. Die meisten Gerichte bestehen entweder aus Fleisch oder Fisch, denn was das karibische Meer hergibt, landet auf dem Teller.
Für Vegetarier ist die Auswahl nicht allzu groß. Ein einfaches Gericht aus Reis und Bohnen findet sich jedoch fast immer. Außerdem gibt es Salate, Kochbananen und manchmal sogar Veggie Burger.
Meine Empfehlungen für vegetarisches Essen:
- Sa Nou Iration Food Truck in Soufriere: Günstige vegetarische und vegane Gerichte, die frisch im Food Truck zubereitet werden. Außerdem leckere Smoothies und Seamoss (ein Superfood-Algengetränk aus Saint Lucia). Der weiße Truck steht von Montag bis Freitag zur Mittagszeit an der Hafenpromenade.
- Jah Lamb’s Vegetarian in Soufriere: Große Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten, die mit viel Liebe von einem freundlichen Rastafari zubereitet werden. Er öffnet seinen Laden allerdings nach Lust und Laune. Man steht öfters mal vor verschlossener Tür.
- Petit Peak Restaurant in Soufriere: Ein nett am Wasser gelegenes Restaurant, das nicht unbedingt auf Vegetarier ausgerichtet ist, aber trotzdem zwei leckere vegetarische Gerichte auf der Karte hat.
- De Belle View in Soufriere: Da es keine vegetarischen Gerichte auf der Karte gibt, einfach den Besitzer ansprechen. Uns hat er ein buntes Allerlei aus Bohnen, Reis und Gemüse auf den Teller gezaubert.
- Mama Rose in Laborie: Auch hier gibts auf Anfrage eine vegetarische Eigenkreation, lecker und günstig.
- Jambe Des Bois im Pigeon Island Nationalpark: Nicht nur die Lage am Meer ist absolut traumhaft, sondern auch die Atmosphäre des Restaurants. Neben Salat und vegetarischem Roti, gibt es sogar eine vegetarische Lasagne.
- The Reef Beach Café am Sandy Beach: Vegetarische Rotis, Pizzen und Salate direkt am Strand.
An- & Einreise
Leider gibt es aktuell keine Direktflüge von Deutschland nach Saint Lucia. Stattdessen musst du entweder mit British Airways über London oder mit Thomas Cook über Manchester fliegen, wobei letztere Verbindung nur einmal pro Woche während der Winterzeit angeboten wird.
Da ich mit Thomas Cook relativ schlechte Erfahrungen gemacht habe, würde ich beim nächsten Mal lieber mit British Airways fliegen. Nicht nur, dass unser Gepäck 10 von 14 Tagen verschollen war, sondern wir haben in der Economy Class nicht einmal kostenloses Wasser serviert bekommen. Das habe ich noch bei keiner anderen Airline erlebt.
Nichtsdestotrotz solltest du Preise und Verbindungen, wie immer, bei Skyscanner vergleichen.
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen für die Einreise einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über das Ende der Reise hinaus gültig sein muss. Bei einem Aufenthalt von bis zu 42 Tagen ist kein Visum notwendig.
➳ Lies hier meine besten Tipps für Langstreckenflüge oder meinen Artikel über Fluggastrechte!
Fortbewegung auf Saint Lucia
Um Saint Lucia individuell erkunden zu können, empfehle ich dir, einen Mietwagen auszuleihen, denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst du nicht weit – vor allem nicht zu den abgelegenen Stränden und Wasserfällen.
Auf Saint Lucia herrscht Linksverkehr. Die Straßen sind teilweise in einem katastrophalen Zustand. Zu vielen Orten führen steile, kurvige Schotterpisten mit monströsen Schlaglöchern. Würde ich noch einmal nach Saint Lucia reisen, würde ich mir aus diesem Grund definitiv einen Geländewagen mieten. Bringst du ein wenig Übung und viel Geduld mit, tut es aber auch ein Kleinwagen.
Viel gefährlicher als der Zustand der Straßen, ist jedoch der Fahrstil der Einheimischen, die ziemlich rücksichtslos mit ihren SUVs über die Insel brettern. Entgegenkommende Fahrzeuge schneiden häufig die Fahrbahn oder überholen in Kurven. Die meisten fahren außerdem mit nur einem funktionierenden Licht. Du solltest deshalb vor allem in der Dunkelheit sehr vorsichtig sein.
Als Mietwagenanbieter kann ich dir Sunny Cars ans Herz legen. Hier schätze ich vor allem die tollen All-inklusive-Leistungen wie unbegrenzte Kilometer, Vollkaskoschutz mit Erstattung der Selbstbeteiligung sowie die Erstattung von Schäden auch an Glas, Dach, Reifen und Unterboden. Um eventuelle Schäden musst du dir bei Sunny Cars keinerlei Sorgen machen.
Zum Ausleihen eines Mietwagens musst du mindestens 25 Jahre alt sein. Einen internationalen Führerschein benötigst du nicht, der deutsche reicht aus. Zusätzlich benötigst du allerdings eine temporäre Fahrerlaubnis, die du bei Abholung des Fahrzeuges gegen eine Gebühr von umgerechnet 48 Euro bei Sunny Cars ausgestellt bekommst.
Internet auf Saint Lucia
Falls du eine lokale SIM Karte mit Datenvolumen benötigst, kann ich dir den Anbieter Digi Cel empfehlen. Du findest die kleinen Stores mit rot-weißem Logo überall auf der Insel. Für eine SIM Karte bezahlst du 13 Euro. Hinzu kommen entweder 23 Euro für zwei GB in sieben Tagen oder 79 Euro für 8 GB in 30 Tagen. Bei einer zweiwöchigen Reise musst du also mit Kosten von etwa 92 Euro rechnen.
Zum Kauf einer SIM Karte musst du deinen Reisepass vorlegen. Der Empfang ist übrigens selbst an abgelegenen Orten besser als in Deutschland.
Kosten auf Saint Lucia
Grundsätzlich ist Saint Lucia ein recht teures Reiseziel, aber wie überall auf dieser Welt, hängt das Budget, das du für diese Reise zur Verfügung haben solltest, stark von deinen individuellen Bedürfnissen ab.
Unterkünfte gibt es zwischen 50 und 3.500 Euro pro Nacht, je nachdem ob du in einem einfachen Guest House mit Gemeinschaftsbad oder in einem 5-Sterne-Hotel übernachten möchtest. Für den Mietwagen solltest du circa 70 bis 100 Euro pro Tag einplanen. Je mehr Personen sich ein Auto teilen, desto günstiger wird es.
Sparen kannst du vor allem beim Essen. Frühstückst du beispielsweise in deiner Unterkunft, isst einmal am Tag in einem Restaurant oder an einem Straßenstand und versorgst dich ansonsten mit frischem Obst, Snacks und Getränken aus dem Supermarkt, solltest du 30 bis 40 Euro pro Tag einplanen. Überteuert fand ich touristische Orte wie Marigot Bay oder Rodney Bay. Hier zahlst du locker 60 Euro für ein Abendessen für zwei Personen.
Als relativ teuer habe ich außerdem die Eintritte zu den Nationalparks und Wanderwegen empfunden. Der Aufstieg zum großen Piton kostet zum Beispiel 45 Euro, für den Tet Paul Nature Trail bezahlst du umgerechnet neun Euro. Auch sämtliche Wasserfälle erheben eine kleine Eintrittsgebühr am Eingang.
Die offizielle Landeswährung ist der East Caribbean Dollar (EC). Genauso kannst du aber auch in US Dollar bezahlen. Kreditkarten werden weitestgehend akzeptiert, in kleinen Geschäften und an Straßenständen kannst du jedoch ausschließlich mit Bargeld bezahlen. Um Bargeld in der Landeswährung zu erhalten, solltest du mit der gebührenfreien DKB Karte abheben.
TIPP: GELD ABHEBEN AUF SAINT LUCIA
Mit der gebührenfreien DKB Karte kannst du weltweit kostenlos Bargelb abheben.
Beste Reisezeit für Saint Lucia
Dank der Nähe zum Äquator herrscht auf Saint Lucia ganzjährig ein feucht-tropisches Klima. Die durchschnittlichen Temperaturen schwanken zwischen 21 und 29 Grad.
Wegen der vielen Berge, die immerhin knapp 1.000 Meter hoch sind, regnet es auf Saint Lucia häufig. Der meiste Niederschlag fällt jedoch zwischen Juni und November. Von Dezember bis April herrscht Trockenzeit, trotzdem gibt es immer wieder kurze, tropische Regenschauer. Deshalb auch die wunderschöne, üppig grüne Vegetation, die es ohne Niederschläge nicht geben würde.
Wer sich auf ein wenig liquid sunshine (wie die Einheimischen so schön sagen) einstellt, kann die Insel das ganze Jahr über bereisen. Ich war im Februar auf Saint Lucia und habe das Klima als ein ganz besonderes erlebt. Tagsüber war es angenehm warm, ohne dabei feucht oder stickig zu sein, wie ich es aus Südostasien kenne. Fast immer wehte ein leichtes Lüftchen. Das war vor allem für Wanderungen perfekt.
Am Abend kühlten die Temperaturen leicht ab, sodass ich manchmal eine dünne Jacke überziehen musste, dafür aber auch nachts wunderbar schlafen konnte. In der Nacht regnete es häufig sehr stark, sodass die Pflanzen genug Wasser bekamen, um am nächsten Morgen wieder mit der Sonne um die Wette zu strahlen.
Drohne fliegen auf Saint Lucia
Wer eine Drohne für private Zwecke auf Saint Lucia nutzen möchte, kann dies ohne eine Genehmigung tun. Nicht mal eine Versicherung oder eine Plakette sind hier zwingend notwenig, würde ich dir aber trotzdem unbedingt empfehlen.
Für gewerbliche Zwecke benötigst du eine Genehmigung der Luftfahrtbehörde. Die maximal erlaubte Flughöhe auf Saint Lucia liegt bei 120 Metern.
Unbedingt einpacken!
Da es auf Saint Lucia unglaublich viele Stechmücken gibt, solltest du unbedingt ein gutes Moskitospray einpacken und dich vor allem am Abend schützen. Sinnvoll sind außerdem gute Wanderschuhe, eine Regenjacke sowie Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor.
Da die Stecker und Steckdosen auf Saint Lucia vom Typ G sind, ist ein entsprechender Adapter für deine Elektrogeräte mit Eurostecker erforderlich. Geräte mit einem Schuko-Stecker benötigen keinen Adapter. Für deine Reise empfehle ich dir meinen World Adapter mit doppeltem USB-Ladeport, den du in 220 Ländern benutzen kannst.
Unterkünfte auf Saint Lucia
Die Angebotspalette der Unterkünfte auf Saint Lucia ist bunt und riesig. Vom einfachen Guest House mit Gemeinschaftsbad über historische Plantagenhäuser, die von tropischen Pflanzen überwuchert werden, bis hin zum High-End-Luxushotel ist für jeden Geschmack und jedes Budget das Richtige dabei.
In meinem Unterkunfts-Guide stelle ich dir neun außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten auf Saint Lucia vor. Reinschauen lohnt sich!
*Meine Reise nach Saint Lucia wurde vom Saint Lucia Tourism Board und Sunny Cars unterstützt. Meine Meinung wurde durch die Zusammenarbeit nicht beeinflusst. Dieser Beitrag enthält Werbelinks. Buchst oder bestellst du über einen meiner Links, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Vivien
Mir fällt kaum mehr ein als traumhaft!! Das ist so schön und ..ich weis gar nicht recht wie ich das in Worte fassen soll. Einfach toll!
Pascal
Hallo Julia,
Ich bin heute erst auf deinen Blog gestoßen und bin direkt gefesselt von deinen Bildern. Ich muss zugeben, dass ich die Texte eher überfliege, aber die Bilder sehen toll aus. Und ich muss sagen, dass du echt Geschmack bei deinen Badeanzügen hast. Die gefallen mir wirklich.
Deike
Liebe Julia,
Ganz tolle Fotos habt ihr gemacht. Auch gut und interessant geschrieben. Ich werde häufiger vorbeischauen!
Liebe Grüße,
Deike (von Cattivakat)
Manuela Anna
Sehr schön zu lesen und tolle Bilder . Welche Insel würdest du mit Lucia kombinieren. Wir sind noch unentschlossen es sollte zum Abschlusd eine Insel mit den typischen Karibikstränden – weiße Puderzucker Strände , Palmengesäumt – , wirklich nur mehr zum relaxen und die Eindrücke Revue passieren lassen glg Manuela Anna
Julia
Hallo Manuela Anna,
ich war bisher „nur“ auf Saint Lucia und auf Long Island (Bahamas) und kann daher keine andere karibische Insel empfehlen.
Alles Liebe,
Julia
Vanessa
Hey Julia,
ein wirklich schöner Bericht über St.Lucia :)
Kannst du sagen, wie viel die Kajak Tour gekostet hat?