Radwandern im Emmental: Per E-Bike durch den Kanton Bern
Im Herzen der Schweiz liegt das idyllische Emmental mit seinen grünen Hügellandschaften, saftigen Blumenwiesen, charmanten Dörfern und traditionellen Bauernhäusern. Es gilt als Bike Mekka für Genussmenschen und eignet sich deshalb hervorragend zum Radwandern.
Im Rahmen der Blogger Bike Challenge 2018 waren wir drei Tage lang mit E-Bikes im Emmental unterwegs. In diesem Beitrag findest du unsere Highlights und Tipps.
Was bedeutet Radwandern?
Im Gegensatz zu einer eher sportlichen Fahrradtour, steht beim Radwandern das bewusste Erleben der Umgebung im Vordergrund. Es geht nicht einfach nur darum, eine bestimmte Strecke in möglichst kurzer Zeit hinter sich zu bringen, vielmehr spielen Genuss und landschaftliche Idylle die Hauptrollen.
Das Emmental mit seinen sanften Hügeln eignet sich dazu perfekt, denn zwischen den Wiesen und Feldern hindurch schlängeln sich zahlreiche Wege, auf denen es sich gemütlich radeln lässt. Die Steigungen, die es wider Erwarten manchmal ganz schön in sich haben, lassen sich dank E-Bikes mit Leichtigkeit meistern.
Kambly Erlebnis Tour
Unsere Reise beginnt in Langnau. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Garni Emmental werden wir mit E-Bikes ausgestattet und starten unsere erste Etappe, die sogenannte Kambly Erlebnis Tour.
Über 30 Kilometer folgen wir der gut beschilderten Route 777. Schon kurz nachdem wir das Dorf hinter uns gelassen haben, finden wir uns in der charakteristischen Hügellandschaft des Emmentals wieder. Um uns herum grasen Schafe, Kuhglocken läuten und es duftet nach frisch gemähtem Heu. Immer wieder halten wir an, um den Blick über die Täler schweifen zu lassen, um Gerüche und Geräusche wahrzunehmen.
Unterwegs besuchen wir eine kleine Käserei, eine Milchwirtschaft sowie einen Dinkel Bauernhof. Sie alle produzieren einen Teil der Rohstoffe für den weltberühmten Feingebäckhersteller Kambly.
Das Highlight der Tour ist ein Besuch der Kambly Fabrik in Trubschachen. In der Confiserie dürfen wir den Maîtres beim Herstellen von Amarettis und Schokolade über die Schulter schauen. Nebenan, in der Kambly Erlebniswelt, erfahren wir, wie vor rund 100 Jahren die ersten Bretzeli gebacken wurden und wie daraus eine echte Schweizer Traditionsmarke wurde.
Im Fabrikladen dürfen wir von über 100 verschiedenen Guetzlisorten naschen. Der Eintritt ist übrigens frei. Du solltest bei deinem Besuch im Emmental also unbedingt bei Kambly vorbeischauen!
Auf der Herzroute durchs Emmental
Die zweite Etappe führt uns von Langnau nach Burgdorf. Wir befinden uns nun auf der Herzroute, die als regionale Route 99 vom Bodensee bis zum Genfersee durch die Schweiz führt. Die insgesamt 720 Kilometer lange Strecke ist in 13 Tagesetappen zu schaffen.
Wir fahren heute einen 45 Kilometer langen Teilabschnitt durch die grünen Auen des Emmentals. Für die Region typische Bauernhäuser, Höfe und üppig bewachsene Gärten säumen den Wegesrand. Vorbei an kleinen Ortschaften und durch schattige Wälder hindurch, geht es gemütlich bergauf und bergab. Dank der wärmenden Sonnenstrahlen und den malerischen Ausblicken erobert die Herzroute unsere Herzen in Windeseile.
Zur Mittagspause werden wir mit großer Herzlichkeit auf der Gartenterrasse des Restaurant Rüttihubelbad empfangen. Bevor wir uns traditionelles Emmentaler Käserösti schmecken lassen und dabei die Aussicht auf die Berner Alpen genießen, werden die Akkus unserer E-Bikes ausgetauscht. Dies ist dank der vielen Akku-Wechselstationen entlang der Herzroute ein Kinderspiel.
Der Abschluss unserer Tagestour ist die Abfahrt hinab ins Luterbachtal. Unerwartet taucht die Silhouette von Burgdorf am Horizont auf. Hier bleiben wir über Nacht.
Burgdorf
In Burgdorf erwartet uns ein um 1200 erbautes Schloss, das hoch oben auf einem mächtigen Felsen über der Stadt thront und tolle Ausblicke bietet. Zu seinen Füßen liegt die historische Altstadt, die mit ihren prächtigen Bauten, den vielen Cafés und Restaurants zum Flanieren einlädt.
Nachdem wir unsere Bike Outfits gegen gemütliche Alltagskleidung getauscht haben, erkunden wir zu Fuß die Gassen. Zum Glück liegt unsere Unterkunft, das charmante Romantikhotel Stadthaus Burgdorf, mitten in der Altstadt.
Emmentaler Schaukäserei
Als wir am dritten Tag der Bike Challenge erwachen, gießt es wie aus Eimern. Trotzdem lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen. Wir checken aus, packen die Räder und machen uns auf den Weg nach Affoltern. Am Ufer eines Baches entlang, führt die Strecke durch Tannenwälder und Wiesen.
In Affoltern besuchen wir die Emmentaler Schaukäserei. Hier dürfen wir nicht nur die Produktion des berühmten Emmentaler Käses live mitverfolgen, sondern finden auch heraus, wie die Löcher eigentlich in den Käse kommen. Das Geheimnis liegt in der Reifung. Zu Beginn der Käseherstellung werden der Milch speziell gezüchtete Bakterien zugefügt, die Kohlendioxid verursachen. Da das Gas nicht durch die Rinde entweichen kann, sammelt es sich in unterschiedlich großen Hohlräumen in der Käsemasse an.
Nach der Führung durch die Käserei, bestellen wir uns ein letztes Emmentaler Käserösti und schon ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir unsere Flyer E-Bikes abgeben müssen und per Zug zum zweiten Teil der Bike Challenge aufbrechen. Für uns geht es nun in die Berge, in den Kanton Wallis.
Tipps für deine Radtour durchs Emmental
Wie komme ich ins Emmental?
Das Emmental liegt im Kanton Bern, im Herzen der Schweiz. Von Deutschland aus reist du am besten mit der Bahn über Bern und von dort nach Langnau. Für die Reise empfehle ich dir den Swiss Travel Pass. Er ist sozusagen das All-in-one-Ticket für sämtliche Bahnen, Busse und Schiffe in der ganzen Schweiz.
Für wen eignet sich Radwandern im Emmental?
Radwandern im Emmental eignet sich für Genussmenschen jeden Alters. Hier geht es weniger um Abenteuer und Action, sondern mehr um Gemütlichkeit, Idylle, Charme und Tradition. Die Hügel des Emmentals sind mit E-Bikes auch für ungeübte Radfahrer zu schaffen. Eine Tagesetappe der Herzroute ist auf etwa 1.000 Höhenmeter ausgelegt.
Wo kann ich ein E-Bike mieten?
Die E-Bikes, mit denen wir durchs Emmental geradelt sind, können bei Rent a Bike gemietet werden. Mietstationen findest du an vielen Bahnhöfen in der gesamten Schweiz. Insgesamt stehen über 180 Standorte zur Verfügung. Rundtouren sind übrigens nicht notwendig, denn dank des gut durchdachten Vermiet-Netzwerkes, kannst du dein Bike an einem Ort ausleihen und am Ende deiner mehrtägigen Tour an einem anderen zurückgeben. Einen Leihhelm bekommst du bei Bedarf gratis dazu.
Wie funktioniert das Laden der Akkus unterwegs?
Im Emmental befinden sich zahlreiche Anlaufstellen, an denen du den Akku deines Flyer E-Bikes entweder austauschen oder aufladen kannst. Oft sind diese Standorte mit Restaurants oder Shops verbunden, in denen du eine kleine Pause einlegen, dich stärken und ausruhen und zur Toilette gehen kannst.
Wie kommt mein Gepäck von A nach B?
Während du mit deinem E-Bike über die Hügel braust, hast du in vielen Regionen die Möglichkeit, die Firma Eurotrek für den Gepäcktransport zu beauftragen. Die Mitarbeiter:innen holen dein Gepäck am Morgen nach dem Frühstück im Hotel ab und bringen es zuverlässig zu deiner nächsten Unterkunft. Hast du dein Etappenziel am Abend erreicht, wartet dein Koffer bereits an der Rezeption auf dich.
Wo erhalte ich Infos zur Herzroute?
Sämtliche Radwege im Emmental, allen voran die Herzroute, sind perfekt ausgeschildert. Außerdem empfehle ich dir den Routenführer, den du kostenlos in jedem Tourismusbüro erhältst oder unter www.herzroute.ch bestellen kannst. Dieser Guide beschreibt jede der 13 Tagesetappen und enthält wertvolle Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten, Unterkünften und Akku-Ladestationen.
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