Lana in Südtirol: Meine Tipps zum Wandern und Genießen
Der Herbst ist sicherlich eine der schönsten Jahreszeiten, um die Region Lana in Südtirol zu erkunden. Die vielen Weinreben und Apfelbäume leuchten gelb und orange und das Klima ist angenehm warm zum Wandern.
In diesem Beitrag findest du jede Menge Tipps für einen Urlaub in Lana.
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Lana in Südtirol
Die Region Lana liegt im Südtiroler Etschtal, südlich der Kurstadt Meran. Das Landschaftsbild ist von Apfelbaumplantagen, Weinreben und Kastanienhainen geprägt. Dahinter ragen die Gipfel der Alpen Richtung Himmel.
Lana ist alpin und mediterran zugleich. Diese Mischung spiegelt sich auch in der Kulinarik wieder. Bodenständige Tiroler Spezialitäten treffen auf kulinarische Einflüsse aus dem italienischen Mittelmeerraum.
Das alles macht Lana in Südtirol zum perfekten Urlaubsziel für Aktivurlauber und Genießer.
Marlinger Waalweg
Mit einer Länge von 12 Kilometern ist der Marlinger Waalweg der längste Waalweg in Südtirol. Als Waalwege werden die Spazier- und Wanderrouten bezeichnet, die entlang der schmalen, künstlich angelegten Wasserkanäle (Waale) verlaufen. Sie wurden ab dem 13. Jahrhundert zur Bewässerung von Obstwiesen und Weinbergen genutzt.
Offiziell startet der Marlinger Waalweg in Töll und endet in Lana. Da Waalwege grundsätzlich keine Rundwege sind und über die selbe Route zurückführen, sind wir leider nur einen Teil des Marlinger Waalweges gewandert.
Unsere Tour startete an der Raffeingasse in Lana und führte über eine geteerte, von Autos befahrene Landstraße bis zum Schloss Lebenberg. Leider verläuft dieser Teil der Strecke nicht am Waal entlang. Das fanden wir etwas schade. Der grandiosen Aussicht tut dies jedoch keinen Abbruch.
Schloss Lebenberg
Großes Highlight des Marlinger Waalweges ist das Schloss Lebenberg (Castel Monteleone). Im 13. Jahrhundert erbaut, gilt es als das schönste und besterhaltene Schloss im Meraner Land. Das Anwesen thront auf einem von Weinreben bewachsenen Hügel oberhalb von Tscherms und gilt als Wahrzeichen des Dorfes. Vor allem im Herbst gibt die Kulisse ein tolles Fotomotiv ab.
Das Schloss Lebenberg ist in Privatbesitz, kann jedoch während der Sommermonate gegen eine Gebühr von 8 Euro besichtigt werden.
- Adresse: Lebenbergstraße 15 | 39010 Tscherms
Genusstipp: Haidenhof
Mein Einkehrtipp für den Marlinger Waalweg ist das Weingut Haidenhof mit seiner bezaubernden Panoramaterrasse. Von hier aus blickst du nicht nur auf das Schloss Lebenberg, sondern auch bis nach Meran und über das gesamte Etschtal hinweg.
Zur Stärkung gibt es köstliche Südtiroler Spezialitäten und Qualitätsweine aus eigener Erzeugung. Im Sommer werden regelmäßig Weinverkostungen und Führungen durch die Weinberge angeboten.
- Adresse: Lebenbergstraße 17 | 39010 Tscherms
Brandiswaalweg
Der Brandiswaalweg ist nur drei Kilometer lang und zählt zu den schönsten Spazierwegen in der Region Lana. Der Weg ist nahezu ebenerdig und führt 80 Meter über dem Talboden von Oberlana nach Niederlana. Ausgangspunkt ist der kostenpflichtige Parkplatz P4 an der Gampenstraße.
Zunächst folgst du ein kleines Stück der Straße, bevor der Brandiswaalweg nach links abzweigt und fortan an Obstbaumwiesen und Weinhängen vorbei führt. Auch hier ist der Waal leider nicht zu sehen, da er in einem Rohr unterhalb des Weges verläuft.
Endziel bzw. Umkehrpunkt ist der sehenswerte Brandis Wasserfall, der sich in einer moosbewachsenen Schlucht in die Tiefe stürzt. Auf dem Rückweg empfehle ich dir einen Stopp im Gasthaus Waalrast. Der Weg führt praktisch mitten über die Terrasse des Gasthauses und ist nicht zu verfehlen.
- Dauer der Wanderung: ca. 1,5 Stunden
Wandern am Vigiljoch
Oberhalb von Lana erstreckt sich das Vigiljoch, der autofreie Hausberg der Region. Mit der Seilbahn gelangst du innerhalb von acht Minuten vom Zentrum bis zur Bergstation auf rund 1.500 Metern Höhe. Oben angekommen, erwartet dich ein naturbelassenes Wanderparadies.
Wir haben uns für eine acht Kilometer lange Panoramatour am Vigiljoch entschieden. Falls du sie nachgehen möchtest, folgst du ab der Seilbahn einfach dem ausgeschilderten Weg Nr. 34. Es geht stetig bergauf bis zum eigentlichen Joch mit Gipfelkreuz auf 1.743 Metern Höhe. Dieser Punkt markiert den Übergang vom Vinschgau ins Burggrafenamt.
Kurz darauf passierst du das Kirchlein St. Vigilius. Ab hier folgst du dem Weg Nr. 9 und gelangst zu dem idyllisch gelegenen Bergsee Schwarze Lacke. Hier befindet sich auch mein Einkehrtipp, den ich dir im nächsten Absatz vorstelle.
Nach einer kleinen Stärkung wählst du den teilweise ziemlich schmalen Weg Nr. 7. Er führt nah am Abgrund entlang zurück zum Ausgangspunkt und bietet dabei weite Panoramablicke über die umliegende Bergwelt bis zu den Dolomiten.
- Kosten Seilbahn: 14,50 Euro (Berg- & Talfahrt)
- Dauer der Wanderung: ca. 2 – 3 Stunden
Genusstipp: Restaurant Seespitz
Unmittelbar am Bergsee Schwarze Lacke, findest du den urigen Gasthof Seespitz mit einer schönen Außenterrasse. Hier werden super günstige und vor allem leckere Südtiroler Traditionsgerichte serviert. Die Brennnesselknödel mit Sauerkraut und den Kaiserschmarrn können wir empfehlen.
Vigilius Mountain Resort
Ein weiteres Highlight am Vigiljoch ist das 5-Sterne-Designhotel Vigilius Mountain Resort, das ausschließlich per Seilbahn erreichbar ist. Das 2003 eröffnete Haus wurde nach ökologischen Grundsätzen erschaffen und gilt als das erste Klimahaus-A-Hotel in Italien. Hier zu übernachten ist sicher ein einmaliges Erlebnis.
Wir waren „nur“ zum Abendessen im hoteleigenen Restaurant 1500 und durften ein köstliches Menü genießen. Für Gäste des Restaurants fährt die Seilbahn sogar noch bis 23 Uhr.
Stadt Lana
Die langgezogene Kleinstadt Lana unterteilt sich in Oberlana, Mitterlana und Niederlana. Mit rund 12.000 Einwohnern ist Lana die siebtgrößte Gemeinde Südtirols. Ein kurzer Bummel durchs historische Zentrum ist zwar überschaubar, aber lohnt sich.
Genusstipp: 1477 Reichhalter
Ein guter Grund, warum ein Bummel durch Lana sich lohnt, ist das 1477 Reichhalter, das ich dir als Einkehrtipp sehr ans Herz legen kann. In dem stilvollen Gebäude, das im Jahr 1477 erstmals erwähnt wurde, war bereits eine Mühle, eine Bäckerei, eine Schänke, ein Kaffeehaus und zuletzt eine Metzgerei untergebracht.
Heute ist das Reichhalter Restaurant, Café und Boutique Hotel mit acht Zimmern. Wir haben hier zwar nicht übernachtet, in den Charme des Hauses habe ich mich jedoch direkt verliebt. Dich erwarten eine sehr geschmackvolle Zusammenstellung von Geschirr, knarzende Holzdielen, rauer Betonputz an den Wänden sowie eine saisonal geprägte Küche.
- Adresse: Metzgergasse | 39011 Lana
Kränzelhof
Im Kränzelhof in Tscherms treffen Kunst und Genuss aufeinander. In dem wunderschön gelegenen Weingut kannst du ausgesprochen leckere Weine und typisch lokale Köstlichkeiten probieren. Gleichzeitig ist es Eingangstor zu den sogenannten Sieben Gärten, in denen es viel zu entdecken gibt.
Die Sieben Gärten
Im Sommer 2006 eröffnet, sind die Sieben Gärten ein lebendes Kunstwerk. Die Betreiber beschreiben sie als „Orte der Ruhe, des Entspannens und Krafttankens, aber auch des Staunens und Entdeckens.“
Jeder Garten hat seine eigene Atmosphäre und eigene Stimmung. Mal gibt es Musik, mal stille Kunst, mal ein Labyrinth aus Weinreben, dessen Ausgang es zu finden gilt.
- Eintritt: 8 Euro pro Person
- Adresse: Gampenstraße 1 | 39010 Tscherms
Miil Restaurant
Gleich neben dem Weingut Kränzelhof befindet sich das Restaurant Miil. Bei Sonnenschein kannst du im hübschen, von Pflanzen bewachsenen Innenhof Platz nehmen. Auf gehobenem Niveau werden hier unglaublich leckere Gerichte auf den Teller gezaubert. Sogar ein veganes Gericht steht zur Auswahl.
Nicht nur gutes Essen, sondern eine tolle Philosophie. Mit Rücksicht auf die natürlichen Kreisläufe werden im Restaurant Miil möglichst biologische und fair erzeugte Produkte verarbeitet. Saisonale Zutaten werden vorwiegend von Lieferanten aus Italien bezogen.
- Adresse: Gampenstraße 1 | 39010 Tscherms
Hoteltipp für Lana
Eine ganz besondere Herzensempfehlung ist das familiengeführte Hotel Der Waldhof, das umgeben von einem idyllischen Naturpark in Völlan liegt. Nachhaltigkeit ist hier nicht nur ein leeres Versprechen, sondern wird in vielen Bereichen vorbildlich umgesetzt.
Der 2009 neu errichtete Anbau wurde zum Beispiel aus heimischen Naturmaterialien errichtet, das gesamte Hotel wird umweltfreundlich geheizt und auf den begrünten Dächern finden Insekten Lebensraum und Nahrung. Statt kleinen Wegwerfprodukten steht in den Zimmern unverpackte Naturkosmetik aus Südtirol bereit und beim Frühstück werden keinerlei in Plastik verpackte Produkte angeboten, sondern so viel wie möglich selbst hergestellt.
Der Wellnessbereich des Hotels ist einer der schönsten, den ich je gesehen habe. Es gibt einen 22 Meter langen Infinity Pool mit Blick auf die historische Mayenburg, mehrere Saunen und unglaublich geschmackvoll eingerichtete Ruheräume mit riesigen Panoramascheiben. Weitere Infos zum Hotel folgen im nächsten Beitrag.
DAS WIRD DIR AUCH GEFALLEN
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Lana.
Gabriele
Der Artikel und die Bilder sind sehr gelungen! Vielen Dank!
Julia
Vielen lieben Dank für das Kompliment.
Das freut mich sehr.
Liebe Grüße, Julia