Freudentränen im Paradies – Im Helikopter über Hawaii
Aufgeregt und voller Vorfreude steigen wir am frühen Morgen in den kleinen Shuttlebus, der uns zum Flugplatz in Honolulu bringt. Mein Herz macht Luftsprünge, schließlich fliegt man nicht alle Tage im Helikopter über Hawaii, einen der schönsten Orte auf unserer Erde.
„Ready for take off“ ertönt die Stimme des Piloten durch unsere Kopfhörer, bevor der Helikopter sanft vom Boden abhebt und langsam an Höhe gewinnt. Es kribbelt im ganzen Körper. Ein wahnsinniges Gefühl, das man selbst erleben muss, um zu verstehen, wie süchtig es macht.
Das erste spektakuläre Bild, das wir zu sehen bekommen, ist Honolulu aus der Vogelperspektive. Mit ihren vielen Wolkenkratzern wirkt die Hauptstadt des US-Bundesstaates Hawaii eigentlich wie jede andere Großstadt auf dem amerikanischen Festland.
Für den kleinen aber feinen Unterschied sorgen das leuchtende, türkisfarbene Meer sowie die atemberaubende Berglandschaft, die Honolulu umgibt. Etwa 337.000 Menschen leben hier in der „geschützten Bucht“, wie Honolulu übersetzt wird.
Waikiki Beach
Von Honolulu aus nehmen wir Kurs Richtung Ozean, der so übertrieben klar ist, dass wir die vorgelagerten Korallenriffe und den Meeresgrund erkennen können. Die verschiedenen Blau- und Türkistöne bilden einen perfekten Kontrast zur grün-gelben Landschaft.
Nun steuern wir auf den weltberühmten Waikiki Beach und den dazugehörigen Badeort Waikiki zu. Gestern lagen wir hier am Strand in der Sonne, hörten den Klängen der Ukulelen-Musik zu und schürften zuckersüße Cocktails. Heute betrachten wir den absoluten Touristen-Hotspot Hawaiis aus der Luft.
Diamond Head
Nur wenige Augenblicke später steuern wir schon auf das nächste Highlight zu: Den 232 Meter hohen Diamond Head. Er ist das Wahrzeichen von O’ahu und wird auf Hawaiisch Le’ahi genannt. Er wurde im 19. Jahrhundert von britischen Seeleuten entdeckt, die dachten, sie hätten Diamanten in den Hängen des Kraters gefunden. In Wahrheit waren die Diamanten leider nur wertlose, schimmernde Kalzitkristalle. Der Name Diamond Head blieb trotzdem.
Über den Diamond Head Trail, der 175 Stufen beinhaltet, kann man den Berg mit seinem 1,5 Quadratkilometer breiten Krater auch zu Fuß besteigen und einen atemberaubenden Blick auf Honolulu und Waikiki genießen. Die Aussicht aus dem Helikopter heraus wird allerdings kaum zu übertreffen sein.
Kann mich bitte jemand kneifen?
Als wir wieder aufs Meer zusteuern und das leuchtend blaue Wasser des Pazifischen Ozeans unter uns haben, stockt mir plötzlich der Atem. Ich traue meinen Augen kaum und zwicke mir feste in den Unterarm, um klarzustellen, dass ich nicht träume.
Ich bin wach! Ich erlebe das hier gerade tatsächlich! Direkt unter uns tollt ein Wal vor der Küste herum. Immer wieder taucht er aus dem Wasser auf und wieder unter. Der Pilot möchte uns das gewaltige Tier aus der Nähe zeigen und der Helikopter verliert an Höhe. Es ist der pure Wahnsinn!
Als wäre dieser Moment nicht schon perfekt genug, erklingt plötzlich das Original von „Somewhere over the Rainbow“ über meine Kopfhörer in meinen Ohren und ich merke, wie mir Freudentränen über die Wangen kullern. Im Helikopter über Hawaii zu fliegen wird eines der Erlebnisse in meinem Leben, die ich niemals vergessen werde.
Hanauma Bay
Kaum ist der Wal verschwunden, erreichen wir die wunderschöne Hanauma Bay. Die Bucht ist ein erloschener Vulkan, der durch seine Öffnung zur Meerseite vielen bunten Fischen und Korallen ein sicheres Zuhause bietet und somit zum Schnorchelparadies für Touristen wurde.
Ka’a’awa Valley
Als wir über den sattgrünen Regenwald von Ka’a’awa Valley fliegen, verschlägt es mir erneut die Sprache, so sehr faszinieren mich die dramatisch wirkenden Berge und Schluchten. Tosende Wasserfälle, die per Landweg gar nicht zu erreichen sind, stürzen sich vor unseren Augen etliche Meter in die Tiefe.
Ich fühle mich wie im Film und dabei habe ich gar nicht mal so unrecht, denn das Tal von Ka’a’awa Valley ist eine der beliebtesten Film-Locations Hollywoods. Hier wurden zum Beispiel Jurassic Park, die Serie LOST und The Hunger Games gedreht. Erkennst du die Landschaft wieder?
Pearl Harbor & Arizona Memorial
Über Bananen- und Zuckerplantagen sowie über die berühmte Ananasplantage der Firma Dole fliegen wir zurück Richtung Honolulu, wo ein ergreifender Abschluss auf uns wartet. Wir befinden uns nun genau über Pearl Harbor, dem Ort, an dem Kriegsgeschichte geschrieben wurde.
Hier griffen die Japaner 1941 die amerikanische Pazifikflotte auf brutalste Weise an, was dazu führte, dass die USA in den Zweiten Weltkrieg einstiegen. 1102 Seeleute gingen damals mit dem US-Schlachtschiff Arizona unter und wurden in dem stählernen Sarg eingeschlossen. Heute erhebt sich darüber eine Gedenkstätte, das Arizona Memorial, das wir nun mit eigenen Augen aus der Luft sehen.
Unser einstündiger Rundflug endet am Flugplatz von Honolulu. Mit Adrenalin und Glückshormonen im Überschuss steige ich aus dem Helikopter und kann noch gar nicht realisieren, was ich gerade erlebt habe.
Im Helikopter über Hawaii zu fliegen gehört definitiv zu den teuersten Aktivitäten auf O’ahu, aber ich kann dir versichern, jeder einzelne Cent lohnt sich. Wenn du einmal in deinem Leben auf Hawaii bist, solltest du dir dieses Paradies unbedingt aus der Luft ansehen, denn viele der versteckten Täler, Wasserfälle und Regenwälder sind über den Landweg gar nicht erreichbar.
Was du auf der Insel O’ahu noch alles erleben kannst, zeige ich dir hier.
Warst du auch schon auf Hawaii oder teilst du vielleicht sogar meine große Leidenschaft fürs Helikopterfliegen?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
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Katja
Hallo liebe Julia!
Vielen Dank für den tollen Artikel und die wunderschönen Bilder…meine Sehnsucht nach Hawaii ist grade ins Unermessliche angestiegen! ? Ich war im März zum ersten Mal dort und habe auf Kauai einen Heli-Flug entlang der Napali-Coast gemacht. Das war einfach nur unbeschreiblich, ich habe noch nie einen schöneren Ort auf dieser Welt gesehen! Allerdings werde ich wohl kein großer Heli-Fan…war dann doch froh nach einer Stunde wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Hatten einen Flug ohne Türen und das war dann doch ganz schön krass.
Liebe Grüße aus Köln!
Katja
Mel
Liebe Julia,
NEID NEID NEID …
Grandiose Farben aus dieser Perspektive. Ich bin bis jetzt nur an einer verregneten Cote d’Azur Heli geflogen. Das war auf jedenfall weniger aufregend.
LG
Mel
Barbara (Barbaras Spielwiese - Reiseblog)
Wow, das stelle ich mir ja genial vor! Ich war im September selbst in Hawaii und habe einiges von unten gesehen, aber vom Helikopter aus ist das ja ein Kracher. Super Fotos!
Vivien
Darf ich einmal neidisch sein? Mit einer großen Portion ich will auch! Ehrlich ich beineide dich dafür das du die hawaiianischen Insel besucht hast. Mir ist die Reise zwar nicht zu weit, aber die Unterkünfte kosten gefühlt einfach ein Vermögen, das ich dann doch lieber in andere wunderbare Reisen investiere. ..vielleicht ja eines Tage …. =) Ich gönne es dir
Julia
Liebe Vivien,
meine Schwester und ich haben für unsere Reise nach Australien und Hawaii auch eine Ewigkeit gespart und monatelang dafür gearbeitet. Das Hotel, was wir auf O’ahu hatten war sehr einfach und auch nicht wirklich hübsch, aber es war sauber, sicher und verhältnismäßig sehr günstig. Würde ich heute noch einmal nach Hawaii fliegen, würde ich sicher ein fancy Airbnb Apartment vorziehen :)
Alles Liebe,
Julia
Jürgen
Wunderschöne aufnahmen und Berichte. Frage: Was kostet so ein Überflug?
Julia
Auswendig weiß ich es leider nicht mehr, aber das war auch 2014.
Ich denke, dass die Preise mittlerweile nicht mehr die gleichen sind.