Porto: Sehenswürdigkeiten und Tipps für einen Kurztrip

Porto ist eine der ältesten und faszinierendsten Städte Europas. Sie liegt im Nordwesten Portugals am Ufer des mächtigen Flusses Douro. Bekannt für ihre malerische Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist Porto ein lebendiges Zentrum mit reicher Geschichte, Kunst und Kultur.
Die Stadt ist berühmt für ihre Portweinkeller, die entlang des Flussufers liegen und zu Verkostungen einladen. Mit ihrer atemberaubenden Architektur bietet Porto eine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation. Neben ihrer kulinarischen Vielfalt und dem pulsierenden Nachtleben ist Porto auch ein beliebtes Ziel für Kunstliebhaber, mit renommierten Museen und einer blühenden kreativen Szene.
Liebe auf den ersten Blick
Die Stadt haut mich bereits bei der ersten Begegnung um. Erwartungen an unseren Kurztrip nach Porto hatte ich bis zur Ankunft keine. Dementsprechend bin ich doppelt froh, dass mir diese bezaubernde Stadt auf Anhieb gefällt.
Über die große, breite Straße Rua 31 de Janeiro gelangen wir zu unserem Hotel, das mitten in der Innenstadt liegt. Obwohl es noch früh ist, dürfen wir schon einchecken. Wir zahlen 21 Euro pro Person und Nacht und beziehen unser Zimmer im dritten Stock. Es ist nicht gerade riesig, aber sauber und für den Preis super. Die Lage ist unschlagbar.
Gleich neben unserem Hotel steht die 1730 erbaute, wunderschöne Kirche Igreja de Santo Ildefonso, dessen Außenfassade mit Azulejos, so nennt man die hübschen blau-weißen Kacheln, geschmückt ist.
Hallo, du wunderschönes Porto!
Nach einer kurzen Verschnaufspause stürzen wir uns ins Stadtleben, denn wir wollen jeden Winkel dieser wunderschönen City erkunden. Die belebte Avenida dos Aliado mit ihren entzückenden Fassaden, eignet sich als idealer Ausgangspunkt.
Gleich in der Nähe befindet sich der Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Bahnhof São Bento. Einen Blick hineinzuwerfen lohnt sich, denn die Bahnhofshalle wird von 20.000 bunte Azulejus geschmückt.
Die Ribeira: Portos ältestes Viertel
Gemütlich spazieren wir durch die Innenstadt Richtung Wasser und es dauert nicht lange, bis ich mich gänzlich in Porto verliebt habe. Spätestens als wir die Ribeira, die historische Altstadt am Flussufer des Douros erreichen, verliere ich mein Herz mal wieder an eine Stadt .
Die Ribeira ist übrigens das älteste Viertel Portos und wurde 1996 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Über 3.000 verwinkelte, eng beieinander stehende Häuser mit tollen Fassaden sind hier zu bewundern.
Auf den Leinen flattert die frisch gewaschene Wäsche im Wind. Viele der Häuser sind abgeranzt und heruntergekommen. Der Putz bröckelt. Der nordportugiesische Charme, aber auch die ärmlichen Verhältnisse der Einheimischen, die in diesem Viertel leben, ist hier deutlich zu spüren.
Wir schlendern an der Promenade entlang, an der sich Restaurants, Weinlokale und Souvenirläden aneinanderreihen. Kleine provisorisch aufgebaute Marktstände bieten handgemachte Ketten zum Verkauf an und auf dem Douro entdecken wir die berühmten Portweinboote. Früher wurden damit Portweinfässer transportiert, heute sind es Touristen, die übers Wasser kutschiert werden.
Vila Nova de Gaia
Über die 380 Meter lange Brücke Ponte Dom Luís I gelangen wir auf die gegenüberliegende Seite. Die Bogenbrücke verbindet Portos Altstadt mit der Schwesterstadt Vila Nova de Gaia. Auf der oberen Ebene verkehren Straßenbahnen, die untere ist für den Straßenverkehr vorgesehen. Als Fußgänger dürfen wir beide Ebenen benutzen.
In Vila Nova de Gaia dreht sich alles um Portwein. Etliche Portweinkellereien bieten Verköstigungen des edlen Tropfens an und erklären den feinen Unterschied zwischen den Sorten Vintage, Ruby, Tawny und White Port.
Auch auf dieser Seite des Flusses laden gemütliche Bars und Cafés zum Verweilen ein. Wir entscheiden uns für ein schnuckeliges Weinlokal an der Promenade, lassen uns die warmen Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen und genießen den Ausblick auf die gegenüberliegende Ribeira.
Porto Sehenswürdigkeiten
Mercado do Bolhão
Den nächsten Tag beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück und einem anschließenden Besuch des Mercado do Bolhão, der sich in einer traditionellen, überdachten Markthalle befindet. Hier gibt es frisches Obst und Gemüse, stinkenden Fisch, duftende Blumen, Gewürze, Brot und Süßwaren.
Torre dos Clérigos
Der Torre dos Clérigos ist das Wahrzeichen von Porto. Leider ist der Glockenturm, der auf einer Höhe von 75 Metern bestimmt eine tolle Aussicht über die Stadt und den Fluss bietet, zur Zeit gesperrt und wir können nicht rauf.
Buchhandlung Livraria Lello e Irmão
Ein Highlight für alle Buchliebhaber ist die 1906 eröffnete Buchhandlung Livraria Lello e Irmão, ganz in der Nähe der Universität. Sie ist definitiv eine der schönsten Buchhandlungen, die ich je gesehen habe.
Um in die obere Etage zu gelangen, geht man über eine märchenhafte, geschwungene Treppe. Leider sind wir zu spät dran, denn Fotos vom Inneren der Buchhandlung dürfen nur morgens zwischen 9 und 10 Uhr gemacht werden. Ich hätte dir gerne die tolle Treppe gezeigt!
Vorweihnachtliche Stimmung in der Fußgängerzone
Am Nachmittag schlendern wir in aller Ruhe durch die Rua de Santa Catarina, die 1,5 Kilometer lange Fußgängerzone, auf der große internationale Modeketten ebenso vertreten sind, wie die kleinen interessanten Läden, die es nicht in jeder x-beliebigen Stadt gibt.
Leichter Nieselregen fällt vom Himmel. Die Einheimischen scheint dies nicht zu stören. Sie sind das feuchte Wetter gewohnt, denn Porto ist bekannt für seinen Regen.
Die Rauchschwaden der Maronenstände ziehen durch die Straße und es duftet nach frischen Esskastanien. Eine vorweihnachtliche Stimmung macht sich breit als wir an alten Gebäuden, dessen Fassaden mit wunderschönen Keramikfliesen verziert sind, entlang spazieren.
Café Majestic: Must-See oder Touristenabzocke?
Auf der Rua de Santa Catarina gelegen, befindet sich das berühmte Café Majestic, das uns von jedem als absolutes Must-See empfohlen wurde. Mit müden Füßen lassen wir uns auf das geile Ledersofa fallen und staunen nicht schlecht über die stolzen Preise.
Das alte Kaffeehaus mit seiner original Innenausstattung aus den 20er Jahren ist wunderschön, keine Frage, aber mal ganz ehrlich: Es ist eine Touristenabzocke und für portugiesische Verhältnisse verdammt teuer. Einen Kaffee gönnen wir uns trotzdem.
An unserem letzten Tag in Porto schlendern wir durch die wunderschöne Rua das Flores und fahren mit der historischen Straßenbahn. Wie auf einer kleinen Reise in die Vergangenheit, rattert die alte Tram gemütlich durch die Straßen, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten. Eine einfache Fahrt kostet 2,50 Euro, das Tagesticket gibts für 8 Euro.
4 Tage für 101 Euro? Hier sind meine Spartipps:
Übernachtet haben wir im Hotel B&B Porto Centro für 21 Euro pro Person und Nacht. Das Hotel ist sehr zentral und vom Bahnhof gut zu Fuß zu erreichen. Wlan gibts kostenlos und aufs Frühstück haben wir verzichtet, denn das kann man viel günstiger und besser in den zahlreichen kleinen Cafés in der Innenstadt haben.
2 Flüge a 19 Euro + 3 Übernachtungen a 21 Euro = 101 Euro.