Regionales aus Leipzig: Kunsthandwerk, Manufakturen und Genuss
Leipzig überrascht nicht nur mit Kunst, Geschichte und Kultur, sondern auch mit regionalem Genuss und echtem Handwerk. Wir waren abseits der üblichen Touristenpfade unterwegs und haben spannende Orte entdeckt, an denen mit Herz, Kopf und Händen gearbeitet wird. Komm mit auf eine Tour zu Mosaiken, Textilarbeiten, Keramik, Braukunst und frisch geröstetem Kaffee.
Regionales aus Leipzig
Ob Süßes oder Herzhaftes für den Gaumen, schöne Dinge für zu Hause, Schmuck, Keramik oder Kosmetik – in und um Leipzig entstehen viele regionale Produkte. Dinge, die Geschichten erzählen und bei denen man spürt, wie viel Herzblut drinsteckt.
Das Projekt „Leipzig liebt Regionales“ der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH bringt genau diese Orte ins Rampenlicht. Es vereint über 30 Manufakturen aus dem Kunst- und Lebensmittelhandwerk, die nicht nur hochwertige Produkte herstellen, sondern auch ihre Türen für Besucher öffnen.
Das bedeutet, du kannst nicht nur den Menschen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und von ihnen lernen, sondern oft sogar selbst mitmachen. Viele der Manufakturen bieten nämlich spannende Workshops, Führungen oder Kurse an.
Handwerker- und Töpfermarkt
Wenn du einmal im Jahr echte Handwerkskunst unter freiem Himmel erleben willst, dann ist der Handwerker- und Töpfermarkt am Cospudener See ein Pflichttermin. Im Frühjahr treffen sich hier rund 70 Aussteller aus ganz Deutschland und bringen ihre handgemachten Schätze mit.
Du findest hier keine Massenware von der Stange, sondern echte Unikate. Vor Ort kannst du den Töpfern teilweise beim Arbeiten zusehen, Fragen stellen und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Infos zum Handwerker- und Töpfermarkt
- Adresse: Nordufer des Cospudener Sees (Nähe Bistumshöhe), 04416 Markkleeberg
- Anfahrt: Entweder mit der S-Bahn bis Markkleeberg oder vom Zentrum mit dem Fahrrad zum Cospudener See
- Nächster Termin: Der Markt findet jedes Jahr im Mai statt. Der Termin für 2026 steht noch nicht fest.
Hillerei Mosaik
In Großpösna, etwa 20 Kilometer außerhalb von Leipzig, findest du den malerischen Hof von Andrea Hiller. Aus den Scherben bunter Fliesen kreiert sie nicht nur kunstvolle Mosaike, sondern bietet vor allem regelmäßig Workshops an, bei denen du selbst kreativ werden kannst - natürlich mit passendem Werkzeug und fachlicher Unterstützung.
Sowohl Anfänger als auch Erfahrene sind willkommen. Es geht dabei nicht um Perfektion, sondern ums Ausprobieren, Gestalten und dabei den Kopf auszuschalten. Am Ende hältst du etwas in der Hand, das du selbst erschaffen hast.
Extratipp: Auf dem Heuboden betreibt Andrea Hiller zusätzlich einen kleinen Hofladen mit einer feinen Auswahl an liebevoll gefertigten Produkten von kleinen Manufakturen aus der Region.
Infos zu den Mosaik Workshops
- Adresse: Gemeinschaftsladen für schöne Dinge, An der Kirche 5, 04463 Großpösna
- Info: www.hillereimosaik.com
Insiderwissen
Mosaike zählen zu den ältesten Kunstformen der Menschheit. Bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. wurden in Mesopotamien Mauern mit glasierten Ziegeln und Tonstiften verziert. Mosaiklegen ist dabei nicht nur kreativ, sondern fordert auch den Kopf. Die linke Gehirnhälfte, die für logisches und analytisches Denken zuständig ist, als auch die rechte, die für Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen verantwortlich ist. Wir waren überrascht, wie sehr der Kopf dabei zur Ruhe kommen kann.
DaWitt Textilkunst
Im Atelierhaus „Farbenfabrik“ in der Franz‑Flemming‑Straße im Leipziger Stadtteil Leutzsch hat sich die Textilkünstlerin Daniela Witt niedergelassen. Unter dem Label DaWitt Quilts fertigt sie farbenfrohe Quilts, Patchworkdecken und Wandbehänge.
Daniela arbeitet vor allem mit Stoffresten und ausrangierten Textilien: alte Jeans, T‑Shirts, Leinen oder sogar Einkaufstaschen bekommen hier ein zweites Leben.
Zusätzlich bietet Daniela Nähkurse und Workshops an. Unter ihrer Anleitung kannst du zum Beispiel ein Kissen oder ein persönliches Accessoire nähen.
Info zu den Workshops
- Adresse: DaWitt Quilts & Patchworkdecken, Franz-Flemming-Straße 15, 04179 Leipzig
- Hinkommen: Mit der Straßenbahn 7 bis Rathaus Leutzsch, dann ca. 8 Minuten zu Fuß
- Info: dawitt.de
Bayerischer Bahnhof
Der Bayerische Bahnhof ist der älteste erhaltene Kopfbahnhof der Welt. In dem denkmalgeschützten Gebäude befindet sich heute eine kleine Brauerei mit gemütlichem Gasthaus. Berühmt ist der Bayerische Bahnhof für die Leipziger Gose.
Das goldgelbe Bier mit seiner feinen Trübung hat seinen Ursprung im Harz, wird aber bereits seit 1738 in Leipzig gebraut und gilt deshalb als echtes Stück Leipziger Kultur. Was die Leipziger Gose so besonders macht? Sie ist ein obergäriges Bier und schmeckt spritzig-fruchtig mit dezenter Säure, Zitrusaromen und Koriandernote. Als Freigeist unter den deutschen Biersorten pfeift sie natürlich auf das Reinheitsgebot.
Extratipp: Wer mehr über die Kunst des Bierbrauens und die Braugeschichte der Leipziger Gose erfahren möchte, kann an einem Bierseminar teilnehmen. Hier lernst du zum Beispiel, was die Stammwürze ist, was das Reinheitsgebot bedeutet und was der Unterschied zwischen ober- und untergäriger Hefe ist.
- Adresse: Bayerischer Bahnhof Gasthaus & Gosebrauerei, Bayrischer Platz 1, 04107 Leipzig
- Info und Anmeldung: www.bayerischer-bahnhof.de
Kaffeerösterei Elstermühle
Direkt gegenüber vom Leipziger Stadthafen, findest du die Kaffeerösterei Elstermühle. Seit 2018 rösten Annette und Mario Rose hier mit viel Handwerksliebe verschiedene Kaffeebohnen aus 15 Ländern. Das Besondere dabei ist die sogenannte First Crack Röstung.
Bei dieser Methode endet der Röstvorgang direkt nach dem ersten Knacken. So bleiben natürliche Aromen optimal erhalten. In gemütlicher Atmosphäre kannst du live dabei sein, wenn die Bohnen frisch geröstet werden, dich fachkundig beraten lassen, verschiedene Kaffeesorten probieren oder ein schönes Mitbringsel kaufen.
- Adresse: Kaffeerösterei Elstermühle, Käthe-Kollwitz-Straße 67 a, 04109 Leipzig
- Hinkommen: Mit der Straßenbahnlinien 3 oder 8 bis Haltestelle Stadthafen
Insiderwissen
Wusstest du, dass man aus den Kaffeekirschen (den roten Fruchthülsen der Kaffeebohnen) einen teeartigen Aufguss brühen kann? Was früher ein Abfallprodukt des Kaffeeanbaus war, kann so sinnvoll verwendet werden. Der Aufguss schmeckt fruchtig, leicht süß und erinnert an Hagebutte. In der Elstermühle bekommst du die Kaffeekirschen in kleinen, schön verpackten Tüten - perfekt als Mitbringsel oder zum Selberprobieren.
📌 AUF PINTEREST MERKEN
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Leipzig Tourismus. Wir stecken viel Herzblut, Zeit und Geld in unsere Recherchen und Produktionen. Um weiterhin kostenlose Travel Guides veröffentlichen zu können, enthält unser Reiseblog persönliche Empfehlungen in Form von Werbelinks. Buchst du über diese Links, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Herzlichen Dank für deine Unterstützung.