Die Bucht von Kotor: Malerischer Sehnsuchtsort an der Adria
Wie ein Fjord schmiegt sich die Bucht von Kotor zwischen die hochaufragenden Bergflanken an der Adriaküste von Montenegro und zählt zweifelsohne zu den schönsten Landschaften Europas.
Strahlendweiße Steinhäuser mit terrakottafarbenen Dächern klammern sich an die Felswände, während silbrig schimmernde Olivenbäume, Palmen und Zypressen den perfekten Kontrast zum tiefblauen Wasser der Adria bilden. Eingerahmt wird diese malerische Kulisse von den grauen Karstbergen. Wer beim Anblick der Boka, wie die Bucht von Kotor kurz genannt wird, nicht ins Schwärmen gerät, ist selbst schuld.
Bootstour durch die Bucht von Kotor
Um uns einen ersten Überblick über die Bucht von Kotor zu verschaffen, unternehmen wir eine Bootstour mit Miki Travel, deren kleines Motorboot am Hafen von Kotor auf uns wartet. Sanft gleiten wir über die in der Sonne funkelnden Wellen und genießen die frische, salzige Brise an diesem heißen Sommertag.
Mediterrane Fischerdörfer am Ufer der Bucht ziehen in aller Gemächlichkeit an uns vorbei. Kirchtürme und Ruinen ragen Richtung Himmel. Kleine, an Bojen befestige Boote schaukeln im Wind. An der winzigen Insel Gospa od Škrpjela, oder auch Lady of the Rocks genannt, legen wir an, um die Kirche mitsamt Museum und Souvenirlädchen zu besichtigen.
Anschließend setzt das Ausflugsboot nach Perast über. Hier spazieren wir an der Küste entlang bis wir, aus dem Bauchgefühl heraus, einer der vielen schmalen Gassen folgen, die uns steil bergauf führt. Jackpot: Der Blick auf die Bucht von Kotor ist gigantisch!
Viel Zeit bleibt uns nicht, denn das Boot wartet. Da wir das verträumte Örtchen aber bereits ins Herz geschlossen haben, beschließen wir, gleich am nächsten Tag noch einmal mit dem Auto nach Perast zu fahren.
Die Stadt Kotor
Hauptort, Touristenhochburg und Namensgeber der Bucht von Kotor ist die Stadt Kotor, die gut geschützt am Fuße des Heiligen Iwan liegt. Eine vier Kilometer lange Festungsmauer umschließt die historische Altstadt, die bereits von unzähligen Völkern besiedelt wurde. Römer, Österreicher, Franzosen, Russen und Venezianer, sie alle haben Spuren in Kotor hinterlassen.
Orthodoxe Kirchen, katholische Kathedralen, Paläste, Zitadellen und orientalisch anmutende Bauten sind Zeugen der Vergangenheit, die einen kunterbunten Mix an Kulturen und Religionen zurücklässt. Die Häuser der Altstadt stehen eng beieinander. Ihre Fassaden bröckeln und versprühen einen abgerockten Charme, wie etwa die Ribeira in Porto.
Die mit glattem Kopfstein gepflasterten Wege sind rutschig, die Gassen eng und verwinkelt. Immer wieder führen sie zu hübschen Plätzen, auf denen Straßenmusiker um die Aufmerksamkeit der Touristen buhlen, wo Restaurants ihre bunten Plastikstühle ausgebreitet haben und Souvenirläden ihre Mitbringsel präsentieren.
Über den Gassen flattert die frisch gewaschene Wäsche der einheimischen Muttis im Wind. Ausgemergelte Katzenkinder streunen umher und es duftet nach köstlichem Oma-Essen, wie man es aus Kindheitstagen kennt. Was nach südosteuropäischem Charme, perfekt arrangierter Filmkulisse und romantischer Idylle klingt, wird lediglich durch die vielen Touristen getrübt.
Die Altstadt Kotors ist zauberschön, keine Frage, doch dank der riesigen Kreuzfahrtschiffe, die tagtäglich in der Bucht anlegen, wird das malerische Straßenlabyrinth von Menschenmassen geflutet.
Sveti Ivan Fortress in Kotor
Mitten im Getümmel der Altstadt, nahe der Marienkirche von Kotor, beginnt ein schmaler, ausgetretener Pfad, der über 1.350 unregelmäßige Steinstufen steil nach oben führt. Ziel des Weges ist die jahrhunderte alte Festung des Heiligen Johannes, die Sveti Ivan Fortress, die hoch oben über der Bucht von Kotor thront.
Auf etwa halber Strecke passieren wir das kleine Kirchlein Gospe od zdravlja. Obwohl die Sonne gerade erst aufgegangen und die Temperaturen noch angenehm kühl sind, laufen uns die Schweißperlen über den Rücken. Der Aufstieg über die nie enden wollenden Stufen ist anstrengend, doch die Mühe lohnt sich. Das wissen wir spätestens in dem Moment, als wir uns zum ersten Mal umdrehen.
Am höchsten Punkt der Festungsanlage angekommen, liegt uns die atemberaubende Bucht von Kotor zu Füßen. Glatt wie ein Spiegel ruht das tiefblaue Wasser zwischen den Flanken der Bergriesen. Während wir einfach nur dastehen und die Szenerie bestaunen, lassen Schatten- und Lichtspiele die Landschaft in wechselnden Farbtönen erstrahlen.
Von der Sveti Ivan Fortress nehmen wir zum ersten Mal die Ausmaße der Bucht wahr. Über 30 Kilometer windet sich der tief ins Land eingeschnittene Meeresarm an der Küste entlang und setzt sich aus vier großen Einzelbecken zusammen, die durch Passagen miteinander verbunden sind. Dieses Bild ist einmalig!
Extratipp: Am besten startest du deine kleine Wanderung zum St. John Fortress gleich nach Sonnenaufgang, wenn die Temperaturen noch angenehm kühl sind. Um diese Uhrzeit wird dir kaum ein Mensch begegnen und du kannst die herrlichen Ausblicke in aller Ruhe genießen. In der brütenden Mittagshitze strömen die Menschen in Scharen auf den Berg. Der Aufstieg dauert etwa 45 Minuten. Mit Fotostopps und Pausen solltest du etwa zwei Stunden für den Ausflug einrechnen. Nimm dir auf jeden Fall ausreichend Wasser mit.
Perast
Die Adria glitzert in der Sonne, als wir am frühen Morgen unter einem wolkenlosen Himmel in Perast frühstücken. Für uns ist dies der schönste Ort in der Bucht von Kotor und im Vergleich zum quirligen Hauptort, eine echte Schönheit, die still vor sich hin schlummert.
Der unter Denkmalschutz stehende Ort zählt heute nur noch 300 Einwohner. Früher war Perast eine wohlhabende Seefahrerstadt und wurde lange von der Republik Venedig regiert. Geblieben ist der venezianische Charme, der Perast den Beinamen "Barockstädtchen an der Adria" einbrachte.
Extratipp: Ein Frühstück in der Sonne, das wirklich keine Wünsche offen lässt, findest du im Hotel Conte. Hier kannst du dich für 10 Euro pro Person an einem riesigen Buffet sattessen und trinken und hast dabei noch einen genialen Ausblick aufs Wasser. Besser geht nicht!
Herceg Novi
Am Eingang zur Bucht von Kotor, unweit der Grenze zu Kroatien, liegt das zuckersüße Städtchen Herceg Novi, das uns mit seiner bunten Blumenpracht, den vielen Palmen und Zypressen, Zitronen- und Pinienbäumen, hellen Kiesstränden und dem kristallklaren Meerwasser verzaubert. Den Pflanzenreichtum hat Herceg Novi seinen Seefahrern zu verdanken, die exotische Gewächse von ihren Reisen mitbrachten.
Das geschichtsträchtige Städtchen besteht aus zwei Teilen: Die von Festungen geschützte Altstadt sowie die Neustadt mit ihren modernen Villen, üppigen Parkanlagen und der fein herausgeputzten Strandpromenade. Der Durković Platz, der zentrale Treffpunkt Herceg Novis, wird von schnuckeligen Cafés und Geschäften gesäumt. Menschen sitzen im Freien, trinken Kaffee und halten Schwätzchen. Wahrzeichen des Platzes ist der Uhrtum, der 1667 von den Türken errichtet wurde.
Unter dem Uhrturm hindurch führt eine Steintreppe in die wunderschöne Altstadt. Hier bummeln wir durch verwinkelte Straßen, vorbei an der orientalisch wirkenden, orthodoxen Erzengel-Michael-Kirche bis zum Aussichtspunkt der spanischen Festung Tvrđava Španjola, von wo wir einen grandiosen Blick auf die Adria haben.
Übernachten in der Bucht von Kotor
In der Bucht von Kotor gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten vom allerschönsten Luxushotel mit gigantischem Pool und atemberaubenden Blick über die Bucht bis hin zur einfachen Ferienwohnung für Selbstversorger. Die meisten Reisenden übernachten in Kotor, wo es extrem günstige Hostels mitten in der Altstadt sowie tolle Appartments in Berglage gibt.
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