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St. Petersburg Guide: Sehenswürdigkeiten + Ausflug abseits der Touristenpfade

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Russland

20 Tage und 10 Nächte habe ich durch meine Arbeit auf dem Kreuzfahrtschiff in St. Petersburg verbracht und durfte die nördlichste Millionenstadt der Welt auf ganz besondere Weise kennenlernen. Anfangs habe ich das komplette Touri-Programm durchgezogen und sämtliche Sehenswürdigkeiten abgeklappert: Prunkvolle Paläste, prächtige Bauten, ehemalige Zarenresidenzen, herrliche Schlösser, Museen und majestätische Brücken. 

In diesem Artikel stelle ich dir meine St. Petersburg Highlights vor und nehme dich mit auf einen kleinen Ausflug abseits der Touristenpfade.

St Petersburg

St. Petersburg Sehenswürdigkeiten

1. Der Katharinenpalast

Wenn du St. Petersburg erleben möchtest, musst du den Katharinenpalast besichtigen. Genau genommen befindet er sich gar nicht in St. Petersburg, sondern in der etwa 25 Kilometer entfernten Stadt Puschkin, die früher Zarskoje Selo hieß. Die Anfahrt lohnt sich, denn schon die prachtvolle blau-weiße Fassade mit den wunderschönen goldenen Türmchen wird dich umhauen. Auch von innen strotzt der Katharinenpalast, die frühere Sommerresidenz des Zaren, nur so vor Gold und Stuck.

Der Höhepunkt des Rundganges durch den Katharinenpalast ist das weltberühmte Bernsteinzimmer. Es war ein Geschenk von dem Preußischen König Friedrich Wilhelm I an den russischen Zaren Peter den Großen. Damals wurde das Bernsteinzimmer als das achte Weltwunder bezeichnet. Während des zweiten Weltkrieges wurde es von den Deutschen nach Königsberg gebracht und verschwand. Seit 2003 kannst du im Katharinenpalast eine genaue Rekonstruktion des Bernsteinzimmers besichtigen.

In den Sommermonaten ist es leider maßlos überlaufen und die Touristen quetschen sich in engen Reihen durch den Saal. Richtig auf sich wirken lassen kann man das Ganze dann leider nicht mehr.

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St Petersburg
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Nach einer anstrengenden Besichtigung kannst du dich im Katharinenpark ausruhen und durchatmen. Die weitläufige Parkanlage mit ihren vielen Skulpturen, künstlichen Seen und Kanälen ist unglaublich. Es gibt etliche Parkbänke, kleine Brücken und romantische Wege durchs Grün.

Öffnungszeiten:

– Montags von 10.00 bis 20.00 Uhr, Mittwochs bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr
– Dienstags, Feiertags sowie jeden letzten Montag im Monat geschlossen

So kommst du zum Katharinenpalast:

Vom Bahnhof Pushkin (Detskoye Selo) aus erreichst du den Katharinenpalast mit den Buslinien 371 und 382 oder mit den Minibussen 371, 377 und 382.

2. Der Palast von Peterhof

Auch der Palast von Peterhof, 29 Kilometer westlich von St. Petersburg, ist ein absolutes Muss. Aufgrund seiner 800 Hektar großen Parkanlage und den eindrucksvollen Gärten nennt man ihn auch das Versailles von Russland.

Peter der Große persönlich hatte sich den traumhaften Ort für seinen Sommersitz ausgesucht und ließ seinen Palast mit dem unglaublichen Schlosspark ab 1712 bauen. Der Blick von der Palastterrasse ist einmalig!

Du kommst du zum Peterhof:

Von der Metrostation Avtovo (rote Linie) fahren die Buslinien 200 und 220 regelmäßig zum Peterhof.

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3. Die Eremitage

Um die Eremitage zu besichtigen, musst du nicht weit fahren, denn sie befindet sich mitten in der St. Petersburger Innenstadt. Das Gebäude besteht aus mehreren Teilen, die im 18. und 19. Jahrhundert errichtet wurden.

Die Eremitage ist eines der größten Kunstmuseen Europas und eines der bedeutensten auf der ganzen Welt. In mehr als 350 Räumen kannst du hier 60.000 Kunstwerke bestaunen.

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4. Die Auferstehungskirche

Die Auferstehungskirche (oder auch Blutkirche genannt), die mit ihren bunten Zwiebeltürmchen stark an Moskau erinnert, steht in der Nähe des Newski-Prospekts, einer der berühmtesten Straßen Russlands, und ist bequem zu Fuß zu erreichen.

Fast ein bisschen wie im Märchen erstrahlt die bunte Kirche, die sich irgendwie so ganz von all den anderen Bauwerken in St. Petersburg abhebt. Der Innenraum ist mit vielen bunten Mosaikbildern geschmückt und wenn die Sonne durch die großen Fenster hineinscheint, dann scheinen sie zu leuchten.

Da die Auferstehungskirche heute ein Museum ist, kostet der Eintritt circa 6 Euro.

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5. Die Isaak Kathedrale

Die gigantische Goldkuppel der Isaak Kathedrale dominiert schon von Weitem die Silhouette St. Petersburgs. Kein Wunder, denn die Kuppel hat einen Durchmesser von 26 Metern.

Die Kirche selber bietet Platz für 12.000 Menschen und gehört somit zu den größten und berühmtesten Kathedralen Russlands.

Mein Tipp: Unbedingt die 226 Stufen der Wendeltreppe hinaufsteigen, denn von der Kolonnade hast du einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt.

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6. Russisches Ballett Schwanensee

Mein kulturelles Highlight war ein Besuch beim russischen Staatsballett. Obwohl ich kein Ballettfan bin, habe ich mir Tschaikowskys Klassiker Schwanensee im Theater angesehen.

Es handelte sich zu meiner Enttäuschung zwar nur um eine etwas abgespeckte Version für den Massentourismus, der jedes Jahr im Sommer über St. Petersburg hereinfällt, aber trotzdem war es einmaliges Erlebnis, das du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest, wenn du schon mal in St. Petersburg bist.

St Petersburg Schwanensee

St. Petersburg abseits der Touristenpfade

Nach meinem neunten Besuch in St. Petersburg mitten in der Hauptsaison hatte ich die Schnauze voll von Menschenmassen, die sich wie am Fließband durch Paläste und Schlösser schieben lassen, um dabei mit Geschichtsdaten und Jahreszahlen zugeschüttet zu werden und vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.

Ich beschloss die Stadt aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen und wollte St. Petersburg abseits der Touristenpfade entdecken. Also zog ich auf eigene Faust los, kaufte mir Coins für die Metro und fuhr, zugegebenermaßen etwas planlos, mit der U-Bahn aus der Innenstadt raus.

Grandiose Metro Stationen

Schon alleine die Fahrt mit der Bahn war ein grandioses Erlebnis, denn die St. Petersburger Metro ist nicht nur eine der tiefgelegensten U-Bahnen der Welt, sondern die Stationen sind so unbeschreiblich schön, dass sie den prunkvollen Palästen in nichts nachstehen. Besonders sehenswert sind die Stationen Awtowo und Kirowski Sawaod.

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Auf Entdeckungstour

Ich verließ mich auf mein Bauchgefühl und stieg irgendwo aus, wo ich mir ein St. Petersburg jenseits des Massentourismus erhoffte. Volltreffer! In der Gegend, in der ich gelandet war, schien ich alleine unter den Einheimischen zu sein und zog komische Blicke auf mich. Ich hatte das Gefühl, im richtigen Russland angekommen zu sein. Endlich.

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Ich schlich gemütlich durch die leeren Straßen, beobachtete die Menschen und erkundete die einheimischen Supermärkte. Wie du vielleicht weißt, ist das eine meine Lieblingsbeschäftigungen, wenn ich in fremden Ländern unterwegs bin.

Ich liebe es, landestypische Produkte auszuprobieren und esse und trinke gerne, was das Land zu bieten hat, um die fremde Kultur mit allen Sinnen aufzusaugen. Dabei stoße ich meistens auf interessante Überraschungen wie diese kleinen Dosen mit einem Stück Fleisch und einem Babygesicht drauf. Was um Himmels Willen soll das sein? Babyfleisch in Dosen???

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Auch dieses komische Getränk konnte ich nicht definieren. Selbst nachdem ich es probiert hatte, wusste ich weder nach was es schmeckt noch ob es mir schmeckt.

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Natürlich durfte an meinem 'St. Petersburg-fernab-vom-Massentourismus-Tag' auch ein typisch russisches Essen nicht fehlen. Zuerst probierte ich Blini, die russischen, kleinen Pfannkuchen, die man mit verschiedenen Füllungen bestellen kann.

Herzhafte Varianten gibt es zum Beispiel mit Käse, Hackfleisch, Schinken, Gemüse oder Fisch. Wer lieber süße Blinis bevorzugt, kann zwischen Schokolade, Obst, Honig oder Kondensmilch wählen.

In einem einheimischen Restaurant bestellte ich schließlich Wareneki, eine nicht russische, aber dafür ukrainische Nudelspezialität, die vergleichbar mit den russischen Piroggen ist. Sie schmeckten leicht süß und waren mit körnigem Frischkäse gefüllt. Lecker!

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Am Ende eines erlebnisreichen Tages stellte ich zufrieden fest, dass St. Petersburg noch weitaus mehr zu bieten hat als goldene Paläste, Prunk und Schlösser. Die nördlichste Millionenstadt der Welt ist facettenreich, glänzt im wahrsten Sinne des Wortes und ist auf jeden Fall eine Reise wert!

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14 Kommentare
  1. Melyssa

    15. Dezember 2014

    Klasse-Bericht und schöne Fotos. Aber wie ist es eigentlich mit der Registierung in Russland bei Individualreisenden? Habe gehört, dass man sich innerhalb von 3 Tagen nach Ankunft in einer Postfiliale registieren muss, wenn man länger als 3 Tage an einem Ort bleibt. Was ist aber, wenn ich direkt mit der Transsib losfahre und anschließend nirgends länger als einen Tag verweile? Brauche ich mich dann gar nicht zu registrieren?

    LG, Melyssa

    P.S. Was die Dosen angeht – habe einen Russen gefragt: Es handelt sich um Rindfleisch mit Herz bzw. Kaninchenfleisch (linke Dose) – warum das Produkt einen Kindernamen samt Foto trägt, ist ihm auch unbegreiflich – Russland halt! ;)

  2. Julia

    18. Dezember 2014

    Hi Melyssa,

    danke für die tolle Erklärung mit den Dosen! Sieht schon irgendwie lustig aus mit dem Kinderfoto auf dem Rindfleisch ;)

    Du planst eine Reise mit der Transsib? Das steht auch auf meiner bucket list! Erzähl mir unbedingt wie es war! Da ich bisher nur mit dem Kreuzfahrtschiff in Russland war, habe ich leider keine eigenen Erfahrungen mit den Visumsbestimmungen.

    Alles Liebe,
    Julia

  3. Michail

    1. Juni 2017

    Hallo Julia

    Das Getränk in der Flasche, das ist Kwass, eine Art „Bier“. Auf dem Land wird es aus einem kleinen Tankwagen verkauft, der eher nach Güllefass aussieht :-) Hergestellt wird es zumeist aus Brot (s.u.).

    Ich war 2x in Moskau, 6x in Piter. Diesen Monat fliege ich wieder hin. Ich darf bei Freunden wohnen und werde meine Zeit nur mit Russen verbringen. 8 Tage leben wie ein Petersburger. Für mich ist St. Petersburg die schönste Stadt der Welt. Architektonisch, kulturell, die Flüsse, Weisse Nächte etc. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und humorvoll.

    Meine Highlights: 3 x Top-Ballett in einer Woche (Romeo & Julia, Schwanensee, etwas Modernes); Peterhof; Blutskirche; Ausflugsziele der Einheimischen z.B. zwischen Kronstadt und Piter. Meine Bekannte die ich damals zum ersten Mal getroffen hatte, hatte für 5 Veranstaltungen die Karten besorgt. Ich durfte nichts bezahlen. Ich geniesse Flughafenhol- und bringservice und werde überall hingefahren. Mega! :-)

    Wenn man die Menschen in einem anderen Land kennenlernt, bekommt man ein eigenes Bild abseits der Vorurteile. Ich kenne keine Trinker, keine die sich nicht benehmen und auch keine die nur dein Geld wollen.

    Tipp: Solltest Du wieder nach Russland reisen, probiere Stör, der Fisch von dem der Kaviar stammt.

    Herzliche Grüsse
    Michael

    Wikipedia: „Der Kwas oder Kwass (veraltet auch Quas;[1] russisch квас) ist ein ostslawisches Getränk, welches durch Gärung aus Brot hergestellt wird. Kwas ist heute überwiegend in Russland, Weißrussland, Polen und der Ukraine, aber auch in anderen Ländern Ost- und Mitteleuropas, im Baltikum sowie im Kaukasus verbreitet. Obwohl meist aus Brot oder Zwieback hergestellt und deshalb auch unter dem Begriff Brotgetränk oder Brottrunk (eingetragene Marke[2]) bekannt, gibt es auch andere Rezepturen, zum Beispiel Kwas aus Birnen, Beeren oder anderen Früchten.

  4. Julia

    20. März 2019

    Hi! Schöner Bericht :) Ich habe Ergänzung zum Kulinarischen Teil: Kwas ist ein Brottrunk, ganz urig und typisch. Wareniki sind nicht wir rissische Piroggen. Piroggen sind gebratene oder gebackene Teigtaschen, Wareniki sind gekocht mit anderem Teig. Aber den polnischen Piroggen ähneln sie ;) Klasse, dass Du Neues probierst!!!

  5. Jana

    7. August 2019

    Toller Bericht! Verrätst du mir, wo du auf deinem Ausfug ausgestiegen bist? So ein bisschen „echtes Petersburg“ würde mich sehr reizen, wir sind leider zu kurz da, um selber lange zu suchen.

    Liebe Grüße

    Jana

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