Homoeopathische Reiseapotheke
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Homöopathische Reiseapotheke: Alternative Medizin auf Reisen

Von
8. Februar 2017

Noch nie in meinem Leben habe ich Antibiotika genommen. Ich bin ohne Ibuprofen und Paracetamol aufgewachsen und behandele Erkrankungen jeder Art, dank meiner Mama, schon seit meiner Geburt mit alternativer Heilmedizin.

Als Weltreisende habe ich meine homöopathische Reiseapotheke immer bei mir. Diese möchte ich dir hier vorstellen. Mit meinem Artikel möchte ich dir keinesfalls meine Meinung zur alternativen Heilmedizin aufzwängen oder dich von irgendetwas überzeugen. Er soll dir lediglich einen Überblick geben und eine mögliche Hilfestellung bei der Auswahl einer homöpathischen Reiseapotheke sein.

Warum Homöopathie?

Die Homöopathie ist eine der ältesten und zugegebenermaßen auch umstrittensten Therapieformen unserer Kultur. Vor allem den Menschen, die mit der herkömmlichen Schulmedizin unserer westlichen Welt großgeworden sind, ist die Homöopathie oft völlig fremd.

Ich erlebe es häufig, dass Skeptiker und Gegner meine homöopatischen Mittel als nutzlose Zuckerkügelchen, Placebos und Zaubermittel bezeichnen. Sie diskutieren über die Wirkung der Globuli, ohne auch nur die leiseste Ahnung von der tatsächlichen Heilkraft der alternativen Medizin zu haben.

Da ich mithilfe der Homöopathie bereits chronische Blasenentzündungen, hartnäckige Hautabszesse, heftige Schmerzen und Verletzung mit extremem Blutverlust behandelt habe, bin ich felsenfest von der Wirkung der Mittel überzeugt.

Im Gegensatz zur Schulmedizin, die chronische Beschwerden einfach nur unterdrückt, ohne danach zu fragen woher die Symptome eigentlich kommen und welchen Ursprung sie haben, befasst sich die Homöopathie mit der ganzheitlichen Heilung. Sie betrachtet den Menschen als großes Ganzes (denn Körper und Geist sind in der Homöopathie untrennbar) und regt die körpereigenen Heilkräfte an.

Wenn das richtige Mittel gefunden ist, wirkt die Homöopathie extrem schnell und vor allem nachhaltig und ohne schädliche Nebenwirkungen. Darum Homöopathie!

Homöopathische Reiseapotheke

Damit homöopatische Mittel richtig wirken können, ist es wichtig individuell zu beraten, denn es gibt nicht das eine richtige Mittel für Kopfschmerzen und das andere für Bauchschmerzen, sondern viel wichtiger ist es, danach zu fragen, woher die Beschwerden kommen und was deren Ursache ist.

Trotzdem gibt es einige Mittel, die man sehr gut in der Selbstmedikation einnehmen kann. Besonders auf Reisen, wo häufig die gleichen Beschwerden (Seekrankheit, Insektenstiche, Lebensmittelunverträglichkeit usw.) auftreten, habe ich die wichtigsten Arnzneien immer dabei. Hier möchte ich dir meine homöopathische Reiseapotheke vorstellen:

ACONITUM

Den Sturmhut oder Blauen Eisenhut nehme ich bei Erkrankungen, die ganz plötzlich und sturmartig auftreten und mit Unruhe, Herzklopfen oder Angst einhergehen. Das sind zum Beispiel Unfälle, schlimme Ereignisse, Schockerlebnisse, aber auch akute Bindehautentzündung oder eine plötzlich einsetzende Grippe mit Fieber.

APIS MELLIFICA

Das Gift der Honigbiene hilft bei Beschwerden, die denen eines Bienenstichs ähneln, also bei allem, was heiß, rot und geschwollen aussieht. Das können Bienen- und Insektenstiche mit brennenden, stechenden Schmerzen sein, aber auch Hals- und Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Krämpfe, wenn Wärme und Berührung die Symptome verschlimmern.

ARSENICUM ALBUM

Weißes Arsenik wirkt tief auf alle Organe und ist für eine Vielzahl von Erkrankungen geeignet. Ich nehme es zum Beispiel bei  Magen-Darm-Grippe mit Durchfall und Erbrechen, die auf eine Nahrungsmittelvergiftung zurückzuführen ist. Ein typisches Symptom, das für die Einnahme von Arsenicum spricht, ist Schwäche und Erschöpfung, aber trotzdem Ruhelosigkeit sowie Wärmebedürftigkeit und der Durst auf kalte Getränke.

ARNICA

Das Fallkraut ist das wichtigste Schockmittel bei Verletzungen und stoppt innere und äußere Blutungen. Ich nehme Arnica, wenn ich mich wie erschlagen fühle, bei stumpfen Verletzungen in Folge eines Sturzes, bei starkem Muskelkater, Prellungen oder auch bei Knochenbrüchen.

BELLADONNA

Die Tollkirsche ist ein großes und sehr häufig benutztes Mittel und gehört unbedingt in die homöopathische Reiseapotheke. Sie ist kräftig rot und gedeiht in der Wärme. Demnach hilft Belladonna bei allen Beschwerden, die auf Wärme lindern, ganz gleich an welchem Organ. Es ist eines der Hauptfiebermittel und hilft bei Entzündungen mit pochendem Schmerz. Auf Reisen passt Belladonna außerdem bei Sonnenstich oder Sonnenbrand, Hitzschlag, brennenden Halsschmerzen, bellendem Husten und bei Mittelohrentzündung.

CANTHARIS

Die Spanische Fliege nehme ich bei brennenden Schmerzen wie Verbrennungen zweiten Grades, bläschenförmiger Sonnenallergie, heftigem Sonnenbrand und bei Blasenentzündung.

COCCULUS

Cocculus, die indischen Kokkelskörner, gehören in jede homöopathische Reiseapotheke, denn es ist das beste Mittel gegen Reise- und Seekrankheit. Cocculus C30 hilft bei Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Benommenheit.

HYPERICUM

Das Johanniskraut hilft dort, wo Nerven gequetscht werden, wie zum Beispiel der Finger in der Tür, oder gezerrt werden, wie bei einem Schleudertrauma. Außerdem hilft Hypericum bei Zahnschmerzen und Nervenentzündungen.

LACHESIS

Das Gift der Buschmeisterschlange hilft bei septischen Entzündungen mit Blutvergiftung, bei Bissen und Stichen sowie bei allen Entzündungen, die auf der linken Körperseite beginnen. Typisch ist die blau-violette Verfärbung der Haut sowie eine starke Berührungsempfindlichkeit.

LEDUM

Der wilde Rosmarin hilft bei Stichverletzungen und Bissen. Ein typisches Merkmal ist, dass sich die Beschwerden durch Kühlen bessern, obwohl sich die verletzten Körperstellen kalt anfühlen.

MERCURIUS SOLUBILIS

Das Quecksilberchlorid ist eine sehr tiefgreifende Arznei für Entzündungen mit Eiter, wie zum Beispiel Mandel-, Mittelohr- und Bindehautentzündung, aber auch eitrige Abszesse und Furunkel.

NUX VOMICA

Die Brechnuss hilft bei Beschwerden, die infolge von Stress und einer ungesunden Lebensweise auftreten. Typische Symptome sind Gereiztheit, Unruhe, Ungeduld und Nervosität. Ich nehme Nux Vomica C30, wenn ich zu viel arbeite, zu wenig schlafe und extrem gestresst bin. Es wirkt außerdem Wunder bei Kater nach dem Genuss von zu viel Alkohol, Nikotin und Kaffee, nach einer Narkose oder bei Nahrungsmittelvergiftungen.

OKOUBAKA

Okoubaka ist das wichtigste Mittel zur Behandlung sowie zur Vorbeugung eines verdorbenen Magens und gehört ganz besonders bei einer Reise nach Indien unbedingt in die homöopathische Reiseapotheke. Okoubaka hilft bei Durchfall, Erbrechen und Magenbeschwerden nach ungewohnten Nahrungsmitteln, die schlecht vertragen werden oder leicht verdorben waren. In Indien nehme ich Okoubaka Tabletten in der Potenz D2 dreimal täglich zur Vorbeugung ein.

SILICEA

Die Kieselsäure treibt kleinere Fremdkörper wie Splitter oder Zecken aus der Haut, ohne dass die Wunden eitern. Weitere Anwendungsgebiete sind auch Verstopfungen im weiteren Sinne, wie zum Beispiel Bei Nebenhöhlenentzündung bis hin zu Abszessen und hartnäckigen Pickeln.

RESCUE TROPFEN & SALBE

Die Notfalltropfen Rescue Remedy (eine Mischung aus fünf wertvollen Blütenessenzen von Dr. Bach) nehme ich in akuten Situationen als Erste-Hilfe-Mittel ein. Sie stabilisieren das emotionale Gleichgewicht und wirken meistens schon nach wenigen Minuten. Ergänzend habe ich immer eine Bach-Blütensalbe im Gepäck, die bei Schnittverletzungen, Sonnenbrand und Schürfwunden echte Wunder vollbringt!

Die homöopathische Reiseapotheke immer dabei

Da die Homöopathie weltweit verbreitet ist, erhälst du alle genannten Mittel in den meisten Ländern der Europäischen Union, wo du sie rezeptfrei in jeder Apotheke bestellen kannst.

Um die wichtigsten Mittel für den Notfall immer dabei zu haben, empfehle ich dir schon vor Reisebeginn eine homöopathische Reiseapotheke, ganz nach deinen Bedürfnissen, zusammenzustellen.

Um unnötiges Gewicht zu sparen, gibt es die Globuli in der Potenz C30 auch in praktischen Reisegrößen. Bei Amazon erhältst du zum Beispiel ein hübsches Filzetui mit 24 Glasröhrchen. Auch die Rescue Tropfen gibt es hier im Miniformat.

Die wichtigsten Bücher für deine homöopathische Reiseapotheke

Beschäftigst du dich zum ersten Mal mit der Homöopathie und möchtest einen leichten Einstieg in die Selbstmedikation erhalten, empfehle ich dir das Homöopathie Basisbuch, das sich mit den Grundlagen der alternativen Medizin beschäftigt und die wichtigsten Mittel und Krankheitsbilder vorstellt.

Möchtest du dich ausführlicher mit dem Thema beschäftigen, solltest du dir das Das große Homöopathie Handbuch bestellen. Wer sich näher für Bach-Blüten interessiert, sollte sich das großartige Buch Bachblüten: Sanfte Selbsthilfe für innere Harmonie zulegen. Dieser Ratgeber erklärt dir die einfach anzuwendende Therapie mit Bach-Blüten und hilft dir, die richtige Blüte für deine Beschwerden zu finden.

Auf Reisen empfehle ich dir das kleine, aber trotzdem sehr umfangreiche Büchlein Homöopathie Pocket, das eine ausführliche Liste von Erkrankungen mit den entsprechenden Mitteln und Indikationen enthält.

Welche Erfahrungen hast du mit alternativer Medizin bereits gemacht? Nutzt du ebenfalls homöopatische Mittel auf Reisen oder greifst du eher zur herkömmlichen Schulmedizin?

Ich freue mich auf deinen Kommentar!


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11 Kommentare
  1. Inge Fluck

    5. März 2018

    Hallo Julia,

    mit Interesse habe ich deinen Bericht von der homöopathischen Reiseapotheke gelesen.
    Mein Sohn fliegt mit Freunden nach Bangkok. Ich hätte ihm gerne homöopthische Arzneien mitgegeben, bin mir aber nicht sicher, ob er Probleme bei der Ein- und Ausreise damit bekommen kann? Eine Bescheinigung vom Arzt bekomme ich ja sicher dafür nicht. Worin würde ich sie am besten verpacken. Sie reisen nur mit Handgepäck.
    Kannst du mir da weiterhelfen oder einen Tipp geben?

    Vielen Dank im Voraus.

    Herzliche Grüße
    Inge

  2. Kathi

    7. Juli 2018

    Das habe ich mir gleich mal gebookmarked :)
    Ich reise seit Ewigkeiten mit pflanzlichen Tabletten gegen Magenprobleme und Nux Vomica. Das ist eine tolle Ergänzung für meine Reiseapotheke :)
    Liebe Grüße,
    Kathi

  3. Luna

    24. September 2018

    Hi Julia, ich bin auch dank meiner Mama mit Homöopathie aufgewachsen. Antibiotika nie genommen. Freut mich, dass es auch andere von der Sorte gibt ;-)
    Ab Mitte Oktober reise ich in Südostasien, ich bin leidenschaftliche Fotografin und freue mich schon riesig! Ich würde mich freuen, wenn du Lust hast, mal auf meinem Blog vorbeizuschauen!
    Liebe Grüße
    Luna

  4. Silke

    16. Januar 2019

    Die Antwort zu der Frage v. Inge Fluck würde mich interessieren kann sie aber nicht finden. Ist die Reiseapotheke im Handgepäck gut aufgehoben? Hast du spezielle Tipps für Australien ?

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