Macau: Ein Tag in der ehemaligen portugiesischen Kolonialstadt in China

Mittelmeerflair, prachtvolle Kolonialbauten, Palmen und Mosaikboden im Wellenmuster. So habe ich mir China nicht vorgestellt. Warum Macau anders ist, als alle anderen chinesischen Städte, die du bisher gesehen hast und was du an einem einzigen Tag in Macau erleben kannst, das zeige ich dir in diesem Artikel.
Die glitzernde Welt des Glücksspiels
Das Stadtzentrum Macaus erschlägt zunächst mit protzigen Casinopalästen, Shoppingmalls und gewaltigen Hotelkomplexen, die sich gegenseitig in ihren Ausmaßen zu übertrumpfen scheinen. Diese Glitzerwelt mit mehr als 30 Casinos erinnert sehr an Las Vegas.
Kein Wunder, denn Macau wird oft als das Las Vegas Asiens bezeichnet. Der kleine, aber feine Unterschied: Die Glücksspielumsätze sind in Macau mittlerweile siebenmal höher. Das liegt wohl daran, dass Macau der einzige Ort in China ist, in dem Glücksspiele legal sind. Der Tourismus boomt. Vor allem an den Wochenenden kommen spielwütige Chinesen zum Zocken hierher.
Aber keine Sorge, du musst kein Fan von Glücksspielen sein und dein Geld nicht sinnlos in die Automaten ballern, um dich in Macau zu amüsieren. Der Besuch eines riesigen Casinos reicht schon völlig aus, um dir einen Eindruck von der Glitzerwelt zu verschaffen. Schau dir zum Beispiel The Venetian an. Es ist das größte Casino der Welt.
In den Innenräumen kannst du Chinesen dabei beobachten, wie sie über den nachgebauten Markusplatz flanieren, in Gondeln über den künstlichen Canal Grande rudern und sich wie in Venedig fühlen. Das ist zugegebenermaßen ganz schön kitschig, aber trotz aller Verrücktheit, irgendwie auch sehenswert.
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Der beste Aussichtspunkt in Macau
Um dir einen Überblick über die Stadt zu schaffen, solltest du zum Guia Hill hinaufsteigen. Er ist die höchste Erhebung der Stadt. Der Aufstieg kann bei der feucht-heißen Luft ganz schön anstrengend und vor allem schweißtreibend sein, aber es lohnt sich. Gehfaule können übrigens auch die Seilbahn nehmen.
Auf dem Guia Hill angekommen, geht es durch einen kleinen Park zur Guia Fortress, einer Festung aus dem 17. Jahrhundert mit einer süßen Kapelle und einem kleinen Leuchtturm. Von der Aussichtsplattform auf dem Guia Hill hast du einen fabelhaften Blick auf das Hochhäusermeer der Stadt und die zwischen den Wolkenkratzern auftauchenden Kolonialgebäude.
Das goldene Glitzergebäude, das aussieht wie eine überdimensionale Ananas, ist das 258 Meter hohe Hotel und Casino Grand Lisboa. In der Ferne siehst du den Fernsehturm, den 338 Meter hohen Macau Tower. Auf der 61. Etage befindet sich eine Aussichtsplattform mit gläsernem Boden. Außerdem kannst du hier den höchsten Bungee Jump der Welt machen.
Ein Stück Portugal in China
Das absolut Schönste an Macau ist das Stück Portugal in China, genauer gesagt die Altstadt mit ihren hübschen, historischen Gebäuden. Die portugiesischen Einflüsse, die der Stadt ihre einzigartige Atmosphäre verleihen, stammen aus der Kolonialzeit, denn bis 1999 war Macau eine portugiesische Kolonie.
Auf dem Platz Largo do Senado, der mit Mosaiksteinen im Wellenmuster gepflastert und von pastellfarbenen Häusern mit typischen Rundbogenfenstern umgeben ist, fühlst du dich tatsächlich wie am Mittelmeer. Hier gibt es außerdem einen Springbrunnen sowie Bänke und Cafés, die zum Verweilen einladen. Ganz wie in Portugal.

Wenn du dem Wellenboden vom Largo do Senado folgst und Richtung St. Paul Kathedrale gehst, triffst du automatisch auf die kleine Kirche St. Domingo. Sie ist eines der schönsten Bauwerke Macaus und erstrahlt in einem leuchtenden Gelb.
Das Wahrzeichen von Macau ist die St. Paul Kathedrale oder besser gesagt, das was von ihr übrig geblieben ist. Ruínas de São Paulo ist der offizielle Name der kunstvollen Fassade aus dem 17. Jahrhundert. Der Rest des Gebäudes wurde durch einen Brand im Jahre 1835 zerstört.
Macau an einem Tag – So lautet mein Fazit:
Am Ende eines erlebnisreichen Tages, stelle ich fest, dass Macau mich mit seinem mediterranen Flair und dem Mix aus chinesischer und portugiesischer Kultur begeistert hat. Für einen Städtetrip von Deutschland aus würde ich wahrscheinlich niemals nach Macau fliegen, als Zwischenstopp auf einer Asienreise oder als Tagesausflugziel von Hong Kong aus ist Macau definitiv einen Besuch wert.
Meine Macau Tipps
Einreise per Boot
Von Hong Kong aus gibt es regelmäßige Fährverbindungen. Die schnellen Fähren fahren im 15-Minuten-Takt und benötigen etwa 50 Minuten für die Überfahrt. Hin- und Rückfahrt gibt es für umgerechnet circa 30 Euro.
Einreise und Visum
Da Macau, genau wie Hong Kong, eine Sonderverwaltungszone mit eigenem politischen und wirtschaftlichen System ist und sich somit von der Volksrepublik China abgrenzt, gelten andere Einreisevorschriften als im restlichen China. Als EU-Bürger benötigst du kein Visum. Dein Reisepass, der mindestens noch drei Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein muss, reicht völlig aus, um bis zu 90 Tage in Macau zu bleiben.
Währung
Durch seine Eigenständigkeit hat Macau auch eine eigene Währung, die sich Pataca nennt. Der Hong Kong Dollar wird hier allerdings überall akzeptiert. Wenn du nur einen Tagesausflug von Hong Kong aus machst, kannst du dir das Geldwechseln also sparen. Um weltweit kostenlos an Bargeld zu kommen, empfehle ich dir die gebührenfreie Karte der DKB.
Sprache
Als Amtssprachen gelten Mandarin, Portugiesisch und Kantonesisch, aber keine Sorge, auch mit Englisch kommst du in Macau sehr gut zurecht.
Beste Reisezeit für Macau
Das Klima in Macau ist subtropisch-feucht. Im Sommer herrscht hier Monsunzeit und die Luftfeuchtigkeit beträgt gerne mal bis zu 90 Prozent. In dieser Zeit ist die Hitze fast unerträglich. Ich spreche aus Erfahrung, denn ich war im Juni dort. Die bessere Reisezeit ist wohl der Herbst. Dann ist es sonnig, trocken und angenehm warm.
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