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Muscat & Mutrah: Erlebe den Zauber aus 1001 Nacht

Von
Oman

Der wohlriechende Duft von Weihrauch zieht durch die verwinkelten Gassen des Mutrah Souks, dem traditionellen Basar in der Nachbarstadt von Muscat im Märchenland Oman. Während ich durch das Einkaufsparadies schlendere und die typisch arabische Atmosphäre mit allen Sinnen aufsauge, preisen die Händler ihre Schals aus Kamelseide und Kaschmir an: „Madam, you need Pashmina? Look here, very beautiful!“

In den unzähligen kleinen Geschäften werden Gold- und Silberschmuck, bunte Stoffe, orientalische Parfüms in edlen Flakons, Antiquitäten, Gewürze und allerhand kitschige Souvenirs verkauft. Der Preis der Ware hängt von meinem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Nach und nach füllt sich meine Tasche mit tollen Mitbringseln wie Weihrauch, Räucherstäbchen und Datteln.

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Der Mutrah Souk ist der älteste Basar im Oman. Seine engen, verwinkelten Gassen wirken wie ein riesiges Labyrinth, in dem man sich schnell verirren kann, wenn man sich zu sehr von dem bunten Treiben ablenken lässt. Obwohl ich den Souk mit seinen zum Teil sehr aufdringlichen Händlern oftmals als laut und hektisch empfinde, bleibt der romtische Orient-Charme dennoch erhalten.

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Flanieren auf der Corniche

Vor den Toren des Souks befindet sich die Corniche, eine sehr gepflegte Uferpromenade, die kilometerweit am Meer entlang führt. Sie ist die wichtigste Straße Mutrahs und der ganze Stolz der Bewohner. Im Jahre 2005 wurde sie neu gestaltet und herausgeputzt.

Vorbei an der luxuriösen Privatjacht des Sultans, kannst du hier wunderbar in der Sonne flanieren und die in weiß gehüllten Omanis beobachten, die gemütlich im Schatten sitzen, Schach spielen und Kaffee trinken. Von Hektik ist hier keine Spur.

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Rechterhand wird die Corniche von zauberschönen, weißgetünchten Häusern mit flachen Dächern, Spitzbogenfenstern und niedlichen Balkonen gesäumt. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeugen von indischen und pakistanischen Einflüssen.

Vor dem Bau der Corniche standen die Häuser direkt am Strand. Frachtschiffe wurden davor ausgeladen und die Waren in die untersten Etagen der Häuser gebracht. In den oberen Stockwerken wohnten die Familien.

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Das „verbotene“ Viertel von Mutrah

Hinter den Fassaden der weißen Handelshäuser liegt das „verbotene“ Stadtviertel Hellat Sur al-Lawatiyah, in dem eine schiitische Sekte der Lawatis lebt, die im 16. Jahrhundert aus Pakistan zuwanderte.

Das orientalisch-islamische Viertel ist von einer hohen Mauer umgeben und hat lediglich zwei Eingangstore, an denen ein Schild mit der Aufschrift „Residential Area“ prangt. Neugierige Reisende sind in dem „verbotenen“ Viertel wohl nicht so gerne gesehen.

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Mein Geheimtipp für Mutrah: Unbedingt den kleinen Aufgang zwischen den weißen Wohnhäusern von Mutrah suchen und ein kleines Stückchen die Berge hochkraxeln, um einen tollen Ausblick auf die kleine Stadt, die Bucht und den Hafen zu genießen.

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Der Weihrauchbrenner

Am östlichen Ende der Corniche beginnt der Stadtteil Riyam, dessen größte (und wahrscheinlich einzige) Attraktion ein gigantischer omanischer Weihrauchbrenner ist, der auf einem abgetragenen Felsen hoch über der Stadt thront und von weitem wie ein UFO wirkt. Er wird oft als Wahrzeichen von Muscat bezeichnet.

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Gegenüber des Weihrauchbrenners steht ein Wachturm, den du unbedingt besteigen solltest, denn von oben hast du eine traumhafte Aussicht auf das tiefblaue Meer und die märchenhafte Bucht. Mir wird spätestens hier klar, was den Zauber von Mutrah und Muscat wirklich ausmacht.

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Die alte Passstraße nach Muscat

Ein Stückchen weiter beginnt die alte Passstraße, die erste asphaltierte Straße im Sultanat Oman, die nach Muscat führt. Ein kurzer Zwischenstopp lohnt sich, denn von der Passstraße aus hast du einen nicht zu übertreffenden Blick auf die Hauptstadt, die malerisch zwischen schroffen Felsen eingekesselt ist.

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Der Regierungssitz des Sultans

In der Altstadt von Muscat, die auch heute noch von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben ist, findest du vorwiegend Regierungsgebäude sowie den prunkvolle Al-Alam Palast, der Regierungssitz des Sultans. Er wird für offizielle Anlässe wie  den Empfang von Staatsgästen genutzt.

Leider kannst du das imposante Gebäude nur von außen bestaunen, denn Besucher werden von der Palastwache abgewehrt. Führungen gibt es keine. Ein Besuch lohnt sich alleine schon deshalb, um zu beobachten, wie die piekfeinen Bürgersteige aus Marmor mit Reinigungsmaschinen auf Hochglanz poliert werden. Vor dem Sultanspalast ist es so sauber, dass man glatt vom Boden essen könnte!

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Das Al-Bustan Palace Hotel

Im kleinen Örtchen Al-Bustan, etwa acht Kilometer südlich von Muscat, befindet sich das oft als Märchenschloss beschriebene Al-Bustan Palace Hotel. Es liegt in einer paradiesischen Bucht am Meer, umgeben von Palmen, eingerahmt in die Berge.

Von außen wirkt das achteckige Gebäude des Al-Bustan Palace Hotels ehrlich gesagt wie ein langweiliger, veralteter, grau-gelber Klotz. Doch die riesige Gartenanlage mit ihren vielen Pools ist eine wahre Wucht!

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Al Bustan Palace Hotel Muscat Oman

Als ich die 40 Meter hohe Eingangshalle betrete, die für jeden öffentlich zugänglich ist, bleibe ich einen Moment lang wie angewurzelt stehen. Duftende Weihrauchschwaden ziehen durch den majestätischen Raum, ganz so, wie man es aus einem orientalischen Märchen aus 1001 Nacht erwarten würde.

Die edelsten Materialien scheinen im Al-Bustan Palace Hotel gerade gut genug gewesen zu sein, denn hier strotzt es nur so vor elegantem Prunk. 250 Zimmer hat das Hotel. „Die gesamte oberste Etage mit sechs Suiten ist immer für den Sultan und seine Gäste reserviert,“ erklärt mir ein Guide. Hier sind die Wasserhähne angeblich aus purem Gold!

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Die größte Moschee des Landes

Über 13.000 Moscheen gibt es im Oman. Die größte und sehenswerteste von ihnen ist die Sultan Quaboos Moschee (Sultan Quaboos Grand Mosque), die sich etwa 20 Kilometer vom Zentrum Muscats entfernt befindet. Diese wunderschöne Moschee darf täglich (außer freitags) von 8 bis 11 Uhr von Nicht-Muslime besucht werden.

Sie wurde 2001 fertiggestellt und vom Sultan persönlich eröffnet. Insgesamt finden hier 20.000 Gläubige einen Platz zum Beten, 6.000 im Innenraum und weitere 14.000 auf dem Gebetshof.

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Über der riesigen Hauptgebetshalle der Sultan Quaboos Moschee wölbt sich eine 50 Meter hohe Kuppel mit aufwendigen Verzierungen. In ihrer Mitte hängt einer der größten Kronleuchter der Welt. Er wiegt wahnsinnige acht Tonnen und ist mit etlichen Swarovski-Kristallen bestückt.

Der Kristallleuchter sowie der riesige persische Teppich waren lange Zeit die größten der Welt, bis die Scheich Zayed Moschee in Abu Dhabi beide Titel übernommen hat.

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 Tipps & Leseempfehlungen

Falls du noch mehr über Mutrah, Muscat und das Märchenland Oman erfahren oder dich auf eine Reise vorbereiten möchtest, lege ich dir den Kulturschock Kleine Golfstaaten & Oman ans Herz. In diesem Buch erfährst du alles Wissenswerte über die faszinierende Kultur arabischer Länder, die sich stark von unseren westlichen Lebensweisen unterscheidet.

Ebenfalls ein toller Reisebegleiter ist der ausführliche DuMont Reiseführer Oman, der alle sehenswerten Regionen des Landes vorstellt.

Meine weiteren Artikel aus dem Sultanat Oman findet du hier:


Warst du auch schon mal in Muscat und bist durch die verwinkelten Gassen des Mutrah Souks geschlendert? Oder bist du vielleicht sogar ebenfalls so ein riesiger Fan von arabischen Ländern wie ich?

Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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12 Kommentare
  1. Sabine Depew

    5. März 2015

    Wunderschön geschrieben!

  2. Genuss Touren

    19. Mai 2015

    Tolle Bilder und Eindrücke. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Muscat, das Du und ich noch kennen lernen durften, in den nächsten Jahren verändert wird. Mit „The Wave Muscat“ gibt es ja schon das erste künstliche Viertel à la Dubai…

    • julialassner

      19. Mai 2015

      Darauf bin ich auch sehr gespannt! Schade eigentlich, dass Muscat
      sich verändert. Ein Dubai reicht doch schon oder nicht?
      Ich liebe Muscat gerade aus dem Grund, weil es nicht so abgedreht ist.
      Liebe Grüße,
      Julia

  3. Melanie

    8. November 2015

    Haha, ich glaube ich war 2004 in Muscat und wusste nicht, dass das eine Weihrauch-Brnnerei ist. Für uns was es das „Alien-Center“ :D
    Aber wirklich sehr schön da und generell im ganzen Oman. Leider sah man sehr wenige Frauen aber die Männer waren alle sehr nett und hilfsbereit. Einer führte uns sogar durch eine Festung und zeigte uns wie man als Sultan sitzen muss. Wir trafen auch Beduinen und wurden von ihnen eingekleidet :)

    • julialassner

      9. November 2015

      Alien Center!! Wie geil! Das ist auch eine gute Bezeichnung für den Weihrauchbrenner ;)

  4. Thomas Junge

    20. Februar 2019

    Sehr schöner Artikel mit wunderbaren Fotos. Ich war gerade auf einer Kreuzfahrt in Muscat und kann nur bestätigen, dass der Oman sehr viel vom ursprünglichen Orient bewahrt hat. Keine Wolkenkratzer wie in Dubai und zunehmend auch in Abu Dhabi. Gastfreundliche Menschen, entspanntes Flanieren auf der Corniche und Eintauchen in die Gassen des Muttrah Souks, der in Gehweite vom Kreuzfahrtterminal liegt. Der helle Weihrauch ist übrigens der beste!

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