Zu Gast im Märchenland: Highlights einer Oman Reise
Zwischen den goldgelben Wüsten der Arabischen Halbinsel und dem azurblauen Indischen Ozean liegt das Märchenland Oman, das neben Palmenoasen, abenteuerlichen Wadis, wilden Gebirgsketten und tiefen Canyons mit einer faszinierenden Kultur und unverfälschtem Orient-Charme verzaubert.
Ich war zu Gast im Märchenland und möchte dir die schönsten Erlebnisse und sehenswertesten Orte meiner Oman Reise vorstellen:
Reisehighlights im Oman
Muscat – Die historische Hauptstadt
Inmitten einer malerischen Bucht, eingeschlossen von dunklen, schroffen Bergen, liegt die historische Stadt Muscat (oft auch Maskat geschrieben). Gläserne Wolkenkratzer findest du hier keine und das ist auch gut so, denn die Hauptstadt des Sultanats Oman unterscheidet sich deutlich von anderen arabischen Großstädten wie Dubai oder Abu Dhabi.
Protzig möchte Muscat nicht wirken, modern und gepflegt allerdings schon, was du an den blitzblanken Straßen, den auf Hochglanz polierten Autos, prächtigen Bauten und penibel angelegten Gärten erkennen kannst.
In der Altstadt, die auch heute noch von einer Stadtmauer umgeben ist, stehen hauptsächlich Regierungsgebäude wie der pompöse Sultanspalast Qasr al-Alam. Außerdem sehenswert sind die beiden kleinen Moscheen Masjid al-Wakil und Masjid al-Khor mit ihren bunten Kuppeln sowie die Festungen Jalaili und Mirani am Meer.
Einen tollen Ausblick auf die Bucht von Muscat hast du von der alten Passstraße, die von Mutrah über Riyam nach Muscat führt. Außerdem solltest du dem berühmten Al-Bustan Palace Hotel einen kleinen Besuch abstatten. Mehr Infos dazu findest du in meinem Artikel über Muscat und Mutrah.
Mutrah & das „verbotene“ Viertel
Muscats Nachbarstadt Mutrah liegt nur drei Kilometer weiter westlich und ist in meinen Augen noch viel schöner, als die Hauptstadt des Landes, denn Mutrah versprüht noch das echte orientalische Flair, das ich so liebe.
Lebhaft und chaotisch geht es beispielsweise auf dem traditionellen Souk, dem alten Basar mit seinen verwinkelten Gassen, zu. Hier kannst du Duftöle und Parfüms, edle Stoffe, Gewürze, Weihrauch und allerhand Krimskrams kaufen.
Die Corniche, wie die pieksaubere Promenade am Meer genannt wird, lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Sie wird von wunderhübschen, weißen Häusern mit Spitzbogenfenstern und kunstvoll verzierten Balkonen gesäumt.
Hinter den Fassaden befindet sich der „verbotene“ Stadtteil Hellat Sur al-Lawatiyah, in dem angeblich eine schiitische Sekte lebt und Touristen nicht gerne gesehen sind. Weitere Infos dazu findest du hier.
Sultan Qaboos Moschee
Unmittelbar an der Hauptstraße bei Al-Azaiba steht die zauberschöne Sultan Qaboos Grand Mosque, die größte und sehenswerteste Moschee im Oman und zugleich auch eine der größten Moscheen weltweit. Mehr als 6.000 Gläubige können im Innenraum der Moschee beten. Auf dem Gebetsplatz im Hof finden weitere 14.000 Menschen Platz.
Auch als Nicht-Muslime darfst du die Sultan Qaboos Moschee in entsprechend angemessener Kleidung betreten, was im restlichen Oman nicht immer selbtverständlich ist. Ein Besuch der riesigen Gebetshalle lohnt sich, denn der persische Teppich sowie der gigantische Kristallleuchter sind der pure Wahnsinn.
Die Oasenstadt Nakhl
Das Fort Nakhl ist eines der bekanntesten historischen Bauwerke des Landes und darf auf keiner Oman Reise fehlen. Schon von weitem ragt die mächtige, sandsteinfarbene Festung vor einer beeindruckenden, kargen Bergkulisse empor.
Sie wurde auf einem freistehenden, 60 Meter hohen Felsen erbaut. Dementprechend toll ist die Aussicht von oben auf das endlos wirkende Palmenmeer, das der Stadt ihren Namen gab: Nakhl bedeutet Dattelpalmen. Heute dient die Festung von Nakhl mit ihren sechs Wehrtürmen nur noch als Museum.
Jeeptour durchs Wadi Bani Awf
Auch eine Jeeptour gehört zu einer jeden Oman Reise dazu. Eine, die ich dir sehr empfehlen kann, ist die durch das ausgetrocknete Flusstal Wadi Bani Awf. Mehere Stunden lang führt der Weg über eine staubige, steile Schotterpiste, die sich in unzähligen Serpentinen durch die kargen Berge windet.
Steile Felswände ragen links und rechts empor. Immer wieder halten wir an, um den Weitblick zu genießen und die stille Landschaft auf uns wirken zu lassen. Wie eine Fata Morgana wirken dagegen die kleinen, mit grünen Dattelpalmen bewachsenen Oasen, die wir auf unserem Weg passieren.
Der Fischmarkt in Barka
„Verkauft!“, ruft der alte Mann in seinem dunkelgrauen Gewand, der im Schneidersitz auf dem Boden hockt. Er hat einen weißen Schnurbart, trägt einen Turban und nickt gelassen mit dem Kopf. Frische Fische liegen vor ihm auf den Fließen. Mit ernster Miene notiert er etwas in arabischer Schrift in sein Buch. Der Mann neben ihm, schiebt den Fisch mit einem Stock zu einem Dritten, der die Ware soeben meistbietend ersteigert hat und mit zufriedener Miene entgegennimmt.
Solche Szenen kannst du auf dem lebhaften Fischmarkt in Barka, einem verschlafenen Küstenstädtchen im nördlichen Oman, beobachten. Der Fischmarkt befindet sich nur wenige Meter vom Meer entfernt. Lediglich eine schmale Straße trennt die Verkaufsstände vom Strand. Kleine Holzboote liegen ruhig im Wasser, während die Fischer ihre Beute in die offene Markthalle schleppen.
In der Halle wird der Fisch ausgenommen, zerteilt und in Stücke geschnitten. Kleinere Fische werden in blaue Plastiktüten gepackt und am Stück verkauft. Hier wird gefeilscht, gewogen und gehandelt. Auch bei der Versteigerung von fangfrischem Fisch geht es heiß her. Dutzende Omani Männer stehen im Kreis um die Ware herum und geben ihre Gebote ab. Es wird wild diskutiert und gestikuliert, bis dass die Meerestiere verkauft werden. Das solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen!
Die Oasenstadt Nizwa
Zu Füßen des Berges Jebel Akhdar, umgeben von sattgrünen Palmenhainen, liegt die schöne Oasenstadt Nizwa, die zu den sehenswertesten Orten im Oman gehört. Ihr Stadtbild wird von der reich verzierten Kuppel der Hauptmoschee sowie dem Wehrturm der sandfarbenen Festungsanlage dominiert, von der du einen tollen Blick auf die Stadt hast.
Auch der Souk von Nizwa, der sich in verschiedene Bereiche gliedert, ist einen Besuch wert. Hier kannst du das geschäftige Basartreiben beobachten und herrliche Öle, Nüsse, Datteln, Töpferwaren sowie duftende Gewürze einkaufen.
Falls du an einem Freitag in Nizwa bist, solltest du dir den großen Viehmarkt nicht entgehen lassen. Bereits am frühen Morgen treffen sich die Händler, um Ziegen und Schafe, Rinder und Esel zu verkaufen, natürlich nicht ohne vorher lautstark über den Preis zu verhandeln. Das Geschäft wird traditionell per Handschlag besiegelt.
Das Fjordparadies von Musandam
Noch lange nicht jeder Tourist hat Musandam bei einer Oman Reise auf dem Schirm. Dabei hat die (zugegebenermaßen etwas isolierte) Halbinsel, die zum Oman gehört, jedoch durch die Vereinigten Arabischen Emirate vom Rest des Landes getrennt wird, so einiges zu bieten.
Da wäre zum Beispiel die zerklüftete Küste mit ihren fjordähnlichen Buchten, Felszungen und Lagunen, die wegen ihrer spektakulären Landschaft auch als Norwegen Arabiens bezeichnet wird. Um die schöne Gegend zu erkunden, begibst du dich am besten aufs Wasser.
Gemütliche Bootstouren mit einer traditionellen Dhau starten im Küstenörtchen Khasab, führen an steil hinaufragenden Felswänden vorbei und durch den fjordähnlichen Meeresarm Khor Shimm hindurch. Seine Einfahrt ist gerade mal 100 Meter breit! Am reizvollsten ist die Umrundung der Nordspitze von Musandam bis hoch zur Straße von Hormuz.
Jetzt lesen: Auf einer Dhau durch die arabischen Fjorde
Roadtrip durchs Hajar-Gebirge
Wenn du den Adrenalinkick suchst, solltest du unbedingt einen Roadtrip durchs Hajar-Gebirge starten. Das geht zum Beispiel über eine holprige Schotterpiste von Khasab bis zum Grenzgebiet der Vereinigten Arabischen Emirate. Ein Allradwagen ist für dieses Abenteuer notwendig, denn die steile, unbefestigte Straße ist nach Regenfällen oft unterspült.
Vorbei an schroffen Felswänden, unzähligen herabgestürzten Gesteinsbrocken und canyonartigen Schluchten, führt die Schotterpiste steil bergauf und gibt immer wieder Panoramaausblicke auf die Gebirgswelt frei. Nach etwa 25 Kilometern erreichst du das Sayh-Plateau auf 1.150 Metern Höhe. Von hier aus kannst du schon den Gipfel des Jebel Harims, den höchsten Berg von Musandam, erblicken.
Den höchsten Punkt der Strecke erreichst du auf 1.600 Metern, kurz vor dem Militärposten der Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Da das Passieren für Touristen nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich ist, endet die spektakuläre Fahrt hier und führt auf gleichem Weg zurück nach Khasab.
Der Grand Canyon des Oman
Im Jeep geht es von der roten Stadt Al-Hamra ins Gebirge. Zur Abwechslung ist die Straße, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, gut geteert und so breit, dass zwei Autos ohne Probleme aneinander vorbeifahren können. Unser Ziel ist das Wadi Nakhar, eine gewaltige Schlucht, die als Grand Canyon von Arabien berühmt wurde und zu Füßen des über 3.000 Meter hohen Jebel Shams liegt. Er ist der höchste Berg im Oman.
Oben angekommen, staune ich nicht schlecht, denn mit ihren senkrecht abfallenden Felswänden, die fast 1.000 Meter in die Tiefe gehen, erinnert die Schlucht des Wadi Nakhar tatsächlich an den echten Grand Canyon im Westen der USA. Um all die grandiosen Ausblicke zu erleben, kannst du am Canyonrand entlang spazieren.
Trotz mehrerer Reisen ins Märchenland, habe ich bisher nur den Norden vom Oman gesehen. Doch auch im Süden gibt es jede Menge Sehenswertes, wie zum Beispiel die prächtig blühende Gegend rund um die Stadt Salalah, die ich bei meiner nächsten Oman Reise unbedingt besuchen möchte.
Meine Lesetipps zur Vorbereitung einer Oman Reise
Vor einer Reise in das Sultanat Oman, solltest du dich unbedingt mit Land und Leuten auseinandersetzen. Hierzu empfehle ich dir den Kulturschock Kleine Golfstaaten & Oman. In diesem genialen Buch erfährst du alles Wissenswerte über die arabische Kultur, die sich sehr stark von unseren westlichen Denk- und Verhaltensweisen unterscheidet.
Kulturelle Stolpersteine werden aus dem Weg geräumt und du erhälst ein fundiertes Hintergrundwissen zur Geschichte, Gesellschaft, Religion und Traditionen im Orient.
Du warst schon im Oman? Welche Orte haben dir bei deiner Oman Reise besonders gut gefallen? Ich freue mich auf Tipps und Kommentare!
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