Wildtiere im Herbst schützen
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So schützt du Wildtiere beim Wandern in der kalten Jahreszeit

Von
Achtsam in der Natur

Während wir die Schönheit der Natur beim Wandern in der kalten Jahreszeit genießen, dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Aktivitäten auch Auswirkungen auf heimische Wildtiere, wie Rehe, Hirsche, Gämse oder Steinböcke haben können. Herbst und Winter bringen für die Tierwelt besondere Herausforderungen mit sich. Während wir uns mit warmer Kleidung gegen die Kälte schützen, müssen Wildtiere ihre eigenen Strategien entwickeln, um zu überleben.

Die kalte Jahreszeit zehrt an ihren Reserven, denn die Nahrung wird knapp und die Temperaturen eisig. Deshalb sind die Tiere jetzt besonders ruhebedürftig. In diesem Beitrag findest du neun Tipps, wie du Wildtiere beim Wandern in der kalten Jahreszeit schützen kannst.

Warum muss man Wildtiere in der kalten Jahreszeit besonders schützen?

Während die einen Tiere in einen Winterschlaf oder in eine Winterruhe verfallen, reduzieren andere ihre Aktivitäten, um Energie zu sparen. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, die Körpertemperatur gedrosselt und die Blutzirkulation konzentriert sich auf den Rumpf. Werden Wildtiere in dieser Zeit aufgeschreckt, kann es passieren, dass das Blut bei der Flucht blitzartig in die anderen Körperteile schießt.

Das wiederum kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Mindestens aber sorgt es dafür, dass die Tiere ihre wertvolle Energie, die sie für die Nahrungssuche und den Erhalt ihrer Körpertemperatur benötigen, für die Flucht vor dem Mensch verbrauchen. Auch das kann ihre Überlebenschancen verringern. Deshalb ist es besonders wichtig, während der kalten Jahreszeit achtsam und rücksichtsvoll zu sein, um wild lebende Tierwelt nicht zusätzlich zu belasten.


So schützt du Wildtiere

1. Informiere dich vorab

Informiere dich vor deiner Wanderung über lokale Regeln und Schutzmaßnahmen für die Tierwelt. Manchmal gibt es saisonale Empfehlungen oder Einschränkungen, um Wildtiere zu schützen.

2. Respektiere Wildruhezonen

Respektiere und umgehe ausgewiesene Ruhezonen oder Schutzbereiche, denn sie sind ein wichtiger Lebensraum für empfindliche Tierarten, die besonderen Schutz benötigen. Wildruhezonen bieten Wildtieren sichere Rückzugsräume, in denen sie nicht vom Menschen gestört werden.

3. Bleibe auf markierten Wegen

Die einfachste Möglichkeit, um sowohl Wildtiere als auch die Natur beim Wandern zu schützen, ist es, auf markierten Wegen zu bleiben. Wanderst du abseits dieser Wege, kannst du versehentlich Nester oder andere Lebensräume von Tieren zerstören oder empfindliche Pflanzen beschädigen. Außerdem steigt dann Gefahr, Wildtiere aufzuschrecken und zu vertreiben.

4. Vermeide Lärm

Sei dir stets bewusst, dass die Natur der natürliche Lebensraum von heimischen Wildtieren ist. Durch ein ruhiges Verhalten und die Vermeidung von unnötigem Lärm, achtest du auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Wildtieren. Gerade in der winterlichen Stille ist Lärm besonders störend für sie. Vermeide überlaute Gespräche, Musik und andere laute Geräusche, um die Ruhe der Natur zu bewahren.

5. Vermeide die Dämmerung

Die Dämmerung, sowohl morgens als auch abends, ist für viele Tiere eine besonders aktive Zeit. Rehe, Hirsche und andere Wildtiere begeben sich während dieser Stunden auf Nahrungssuche oder sind auf dem Weg zu ihren Ruheplätzen. Das bedeutet, dass unsere Anwesenheit während der Dämmerung sie besonders stören kann.

Wenn du also in der Natur unterwegs bist, versuche, deine Aktivitäten möglichst so zu planen, dass du während der Dämmerung nicht in unmittelbarer Nähe von Tierlebensräumen bist. Werden Wildtiere regelmäßig während der Dämmerung aufgeschreckt, kann es passieren, dass sie ihre natürliche Verhaltensweise ändern. Sie könnten sich in ungewöhnliche Gebiete verlagern oder nachtaktive Tiere könnten tagsüber aktiv werden, um Menschen zu meiden. Dies kann langfristige Auswirkungen auf die Tierpopulationen haben.

6. Halte Distanz zu Tieren

Wer achtsam durch die Natur wandert, hat immer wieder die Chance, Wildtiere in freier Natur zu erleben. Mit dem richtigen Verhalten können wir dazu beitragen, dass sich die Tiere in ihrem Lebensraum nicht durch uns bedroht fühlen. Wenn du also Wildtieren begegnest, sei geduldig und beobachte sie aus der Ferne mit dem Fernglas oder der Kamera. Versuche nicht, dich ihnen zu nähern, sie zu stressen oder sie zu vertreiben. Du befindest dich in ihrem Lebensraum - nicht umgekehrt.

7. Hinterlasse keinen Müll

Achtlos in die Natur geworfener Müll verschmutzt nicht nur die Umwelt, sondern kann auch Wildtiere gefährden, die sich darin verfangen könnten oder ihn fressen. Lasse deshalb niemals deinen Müll in der Natur liegen und entsorge ihn stattdessen ordnungsgemäß. Wiederverwendbare Trinkflaschen und Brotdosen können dabei helfen, erst gar keinen Müll entstehen zu lassen.

8. Füttere keine Tiere

Es mag vielleicht verlockend sein, Tiere in freier Wildbahn anzulocken und sie zu füttern, aber dies kann ihre natürlichen Verhaltensweisen stören und sie von ihrer natürlichen Nahrungsquelle abhängig machen. Vermeide es, Tiere zu füttern, egal wie niedlich sie sind.

9. Halte deinen Hund an der Leine

Falls du einen vierbeinigen Begleiter beim Wandern dabei hast, halte ihn unbedingt an der Leine. Das verhindert, dass er Wildtiere aufscheucht oder gar jagt. Wildtiere müssen in der kalten Jahreszeit besonders auf ihre Nahrungsquellen achten. Das Aufschrecken kann sie von Futterstellen oder Überwinterungsgebieten vertreiben, was ihre Suche nach Nahrung erschwert.

Fazit

Je weniger Störungen unsere Wildtiere erleben, desto besser können sie die Herausforderungen der kalten Jahreszeit bewältigen. Verhalte dich deshalb besonders achtsam und respektvoll in der Natur.

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