Irland mit dem Hausboot
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Irland mit dem Hausboot: Slow Travel auf dem Shannon River

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Irland

Irland mit dem Hausboot zu erkunden, ist die perfekte Gelegenheit, um einfach mal die Zeit zu vergessen. Während du mit durchschnittlich 10 km/h über den Shannon River schipperst, ziehen saftig grüne Landschaften, sanfte Hügel, winzige Dörfer und jede Menge Schafe und Kühe an dir vorbei. An Bord bleibt viel Zeit zum Lesen, Spielen, Kochen oder Tagträumen.

In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige, um Irland mit dem Hausboot zu erkunden. Wir stellen dir das Fahrgebiet, mögliche Routen sowie unser Hausboot vor. Außerdem verraten wir, wieviel ein Hausbooturlaub in Irland kostet, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und versorgen dich mit wertvollen Tipps für deine Reiseplanung.

Irland mit dem Hausboot erkunden Shannon River
Hausbooturlaub in Irland Banagher Marina

Irland mit dem Hausboot

Eine Reise mit dem Hausboot auf dem Shannon River ist wohl die entspannteste Art, die grüne Insel zu erkunden. Vorbei an unberührten, friedlichen Landschaften windet sich der Fluss in sanften Kurven durch die Hidden Heartlands, wie die Region im Herzen Irlands genannt wird.

Ohne störenden Frachtverkehr schipperst du ganz gemütlich über den Shannon, der sich immer wieder zu großen Seen weitet. Das Hausboot ist dabei Unterkunft und praktisches Fortbewegungsmittel in einem. Du kannst die Zeit an Bord genießen, anlegen wo immer es dir gefällt und kleine Ortschaften oder die Natur erkunden.

Hausboot Irland Shannon River

Der Shannon River

Die Insel Irland (bestehend aus Nordirland und der Republik Irland) bietet ein zusammenhängendes, schiffbares Wasserstraßennetz aus Flüssen und Kanälen von mehr als 1.000 Kilometer und gilt somit als das größte Hausbootrevier Europas. Der bekannteste und für den Tourismus wichtigste Fluss ist der Shannon River.

Mit 370 Kilometern ist er der längste Fluss Irlands. Er führt von seiner Quelle an den Hängen des Cuilcagh Mountain, weit im Norden Irlands, bis nach Limerick, wo er in den Atlantik mündet. Rund 215 Kilometer seines Wasserlaufes sind schiffbar.

Da auf dem Shannon keine Berufsschifffahrt betrieben wird, es kaum Strömung und streckenweise nur wenige Schleusen gibt, eignet sich das Fahrgebiet vor allem auch für unerfahrene Freizeitkapitäne ohne Bootsführerschein. 

Irland mit dem Hausboot bereisen
Hausboot Irland
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Slow Travel

Wenn bei einer Maximalgeschwindigkeit von 12 km/h die irische Landschaft an dir vorbeizieht und das Wasser unter dem Hausboot sanfte Wellen schlägt, stellt sich die Urlaubsstimmung fast wie von selbst ein.

Wer Irland mit dem Hausboot erkundet, wird praktisch dazu gezwungen, einige Gänge runter zu schalten und das langsame Leben an Bord zu genießen: Spiele spielen, ein Buch lesen, gemeinsam kochen und bei gutem Wetter in der Sonne faulenzen, schwimmen, Spaziergänge oder kleine Radtouren unternehmen.

Irland mit dem Hausboot slow travel
Hausboot Irland entschleunigen
Schwan auf dem Shannon River

Bei dieser Reise geht es nicht darum, möglichst weite Strecken zurück zu legen, sondern es geht um Entschleunigung. Du reist in deinem eigenen Tempo, nimmst die Umgebung bewusst wahr und legst dort an, wo es dir gefällt - sei es, um Dörfer oder Ruinen zu erkunden, Lebensmitteleinkäufe zu erledigen, ein uriges Pub zu besuchen oder einfach in der Natur zu verweilen.

Eine solche Freiheit findest du bei kaum einer anderen Urlaubsform.

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Das Hausboot

Wir waren - gemeinsam mit Bolle und Marco von Kommwirmachendaseinfach - mit dem Hausboot Kilkenny Class von Carrick Craft auf dem Shannon River unterwegs. Das Boot ist 10,4 Meter lang und eignet sich für bis zu sechs Personen, obwohl wir es für maximal vier Personen empfehlen würden.

Das Hausboot verfügt über zwei Schlafkabinen für jeweils zwei Personen, zwei winzige Bäder mit Duschen und Toiletten, eine Küchenzeile, einen Wohn- und Essbereich (der optional zu einem dritten Bett umgebaut werden könnte) sowie einen Innen- und Außensteuerstand.

Die Küche ist mit einem kleinen Kühlschrank, einem Gasherd, einem Backofen, Töpfen, Geschirr, Gläsern und Besteck ausgestattet. Außerdem gibt es Bettwäsche, extra dünnes Toilettenpapier (um die Bootstoiletten nicht zu verstopfen), zwei Geschirrhandtücher sowie ein großes Duschhandtuch pro Person.

Gut zu wissen: Steckdosen gibt es an Bord keine. Akkus kannst du ausschließlich während des Fahrens über USB Anschlüsse und Zigarettenanzünder laden. Dazu ist ein Wechselstromadapter notwendig. Einen Landstromanschluss gibt es bei diesem Bootsmodell leider nicht.

Carrick Craft vermietet sieben verschiedene Hausboottypen mit unterschiedlicher Ausstattung für zwei bis zwölf Personen. Hier kannst du alle Modelle ansehen.

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Hausboot Kilkenny Carrick Craft Küche
Irland mit dem Hausboot Carrick Craft
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Irland mit dem Hausboot Kabine
Irland mit dem Hausboot Dusche
Irland mit dem Hausboot Bad
Irland mit dem Hausboot Toilette
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Unsere Route auf dem Shannon River

Wir haben unsere Reise in der Banagher Marina begonnen. Die kleine Hafenstadt liegt im County Offaly, zwischen den beiden größten Shannonseen Lough Derg und Ree. Im Ort findest du genügend Einkaufsmöglichkeiten für den ersten Großeinkauf sowie einige Pubs und Restaurants für den ersten Abend.

Auf dem unteren Shannon River sind wir über den riesigen Lough Derg bis nach Scariff gefahren. Besonders gefallen hat uns der schmale Kanal kurz vor dem Hafen von Scariff (auch Scariff River genannt). Auf der gesamten Strecke gibt es lediglich eine Schleuse sowie eine Brücke mit festen Öffnungszeiten.

Unterwegs haben wir in Portumna, Mountshannon, Dromineer und Terryglass gehalten. Allzu viel zu sehen gibt es auf dieser Route ehrlicherweise nicht. Die Dörfer sind meist sehr klein und haben - außer ein paar Kirchen und Ruinen - keine wirklichen Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Gefallen hat uns die kleine Radtour durch den Portumna Forest Park sowie das Portumna Castle. Ansonsten sind wir einfach durch die Orte geschlendert oder haben unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt. Immerhin gibt es in jedem noch so kleinen Ort ein uriges Pub mit herzlichen Menschen, gutem Essen und Guinness.

Portumna Castle
Ruine am Shannon River
Hausboot mit Fahrrad in Irland
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Irland Pub am Shannon River
Guinness im Pub
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Alles, was du wissen musst, um Irland mit dem Hausboot zu bereisen

In den folgenden Abschnitten haben wir die wichtigsten Tipps und Themen zur Reiseplanung und Vorbereitung deines Hausbooturlaubes in Irland zusammengefasst. Am Ende erwartet dich außerdem ein ehrliches Fazit zur Reise.

Hausboot ohne Führerschein

Das Wichtigste zuerst: Um Irland mit dem Hausboot zu erkunden, benötigst du keinen Führerschein. Diese Regelung gilt für Hausboote mit bis zu 15 Metern Länge.

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Die Voraussetzungen

Das Mindestalter des Bootführers beträgt in Irland 21 Jahre. Vorkenntnisse und Erfahrungen im Steuern eines Hausbootes sind für die Anmietung nicht notwendig. Ein Hausbooturlaub in Irland eignet sich deshalb auch für Neulinge.

Wir haben bei unserem Vermieter Carrick Craft schon vor der Anreise ein Online Tutorial absolviert. In kurzen, anschaulichen Videos wurden uns die Sicherheitsvorkehrungen, das Equipment an Bord, die Wasserkarten und Navigationszeichen erklärt. Außerdem wurden wir mit dem Ankern, Anlegen und Schleusen vertraut gemacht.

Vor Ort erhält man dann noch eine kurze Einweisung in die Steuerung, Wasserpumpe und Stromversorgung. Nach einer kurzen Probefahrt durch den Hafen bist du bereit, Irland mit dem Hausboot zu erkunden.

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Kann man ein Hausboot auch als Anfänger steuern?

Ja, auch als absoluter Anfänger kannst du ein Hausboot steuern. Die Boote sind speziell für Urlauber konzipiert und leicht zu manövrieren. Zudem gibt es auf dem Shannon River keine starke Strömung und die Verkehrsregeln auf dem Wasser sind relativ simpel.

Wenn du noch nie ein Hausboot gefahren bist, wirst du anfangs vermutlich etwas überfordert sein. Aber keine Sorge, ein Hausboot über den Shannon River zu steuern ist wirklich nicht schwer und du wirst es schnell lernen.

Gut zu wissen: Da die Lenkung eines Hausbootes sehr verzögert reagiert, wirst du am Anfang im Zickzack durch die Kanäle schippern. Das ist ganz normal. Mit der Zeit bekommst du ein gutes Gespür für die Steuerung.

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Irland mit dem Hausboot steuern

Die Navigation

Bei der Übernahme des Hausbootes erhältst du vom Vermieter eine sogenannte Gewässerkarte für die Wasserwege entlang des Shannon Rivers. Hier findest du alle wichtigen Informationen zur Navigation und Wassertiefe, Geschwindigkeitsbeschränkungen, erlaubten Strecken, Liegeplätzen, Schleusen und Brücken. 

Solch eine Gewässerkarte ist sehr hilfreich für die Planung der Tagesetappen, denn sie enthält zudem Angaben über die ungefähre Fahrzeit zwischen den einzelnen Häfen. Zusätzlich haben wir den Routenplaner der kostenlosen App NavShip genutzt und fanden diesen sehr hilfreich.

Gut zu wissen: Modernere Hausboote sind meist mit einem Echolot ausgestattet. Das Gerät zeigt die Wassertiefen an und hilft dabei, Hindernisse zu erkennen.

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Die Routenplanung

Das Fahrgebiet auf dem Shannon River erstreckt sich vom Lower Lough Erne bis nach Limerick. Möchtest du den gesamten Fluss bereisen, solltest du zwei Wochen Fahrzeit einplanen. Mietest du das Hausboot nur für eine Woche, empfehlen wir dir, dich für den oberen oder den unteren Abschnitt zu entscheiden oder ggf. eine Einwegtour zu buchen.

Eine der beliebtesten Routen führt vom Starthafen Banagher über Shannonbridge bis nach Athlone, die wohl schönste Stadt der irischen Midlands. Eine Alternative ist die Tour von Banagher über den Lough Derg nach Scariff. Du kannst aber auch in Carrick-on-Shannon starten und von dort Richtung Norden cruisen.

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Wo beginnt die Reise mit dem Hausboot?

Hauptstützpunkt der Carrrick Craft Flotte ist Carrick-on-Shannon. Sie ist die Hauptstadt des County Leitrim und wird oft als Cruiser-Hauptstadt Irlands bezeichnet. Von hier starten die meisten Reisenden, um Irland mit dem Hausboot zu erkunden.

Außerdem hat Carrick Craft zwei weitere Marinas, in denen du ein Hausboot entgegennehmen kannst: Banagher und die weit im Norden gelegene Tully Bay Marina. Carrick-on-Shannon und Banagher sind jedoch die beiden wichtigsten Starthäfen. Beide liegen etwa zwei Stunden Fahrtzeit von Dublin entfernt. 

Der Transfer zu den Häfen kann über den Vermieter organisiert werden. Dieser kostet insgesamt (für Hin- und Rückfahrt) 100 Euro pro Person. Alternativ kannst du den Mietwagen während der Bootsanmietung kostenlos auf dem Parkplatz des Vermieters stehen lassen.

Hafen Banagher Shannon

Das Schleusen

Auf dem Shannon River passierst du immer mal wieder Schleusen, bei denen alle mit anpacken müssen, um das Boot zu sichern. Diese sind in der Regel täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet.

Manche funktionieren automatisch, andere werden von einem Schleusenwärter bedient und wiederum andere musst du selbst betätigen. Da die Schleusennutzung in Irland meist kostenfrei ist, freuen sich die Schleusenwärter über ein kleines Trinkgeld.

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Verpflegung

Um in der Bootsküche selbst kochen zu können, empfehlen wir einen Großeinkauf vor der Bootsübernahme. Alternativ kannst du die gewünschten Lebensmittel vorab bei deinem Vermieter bestellen und gegen eine kleine Gebühr zum Boot liefern lassen. Eine Bestellliste erhältst du mit den Reiseunterlagen. Die Zahlung erfolgt dann mit der Lieferung vor Ort.

Entlang der Route gibt es in jedem Ort einen Supermarkt, in dem du die nötigsten Lebensmittel einkaufen und deine Vorräte aufstocken kannst.

Extratipp: Im Hafen von Banagher (und vermutlich auch in allen anderen Starthäfen) gibt es sogenannte Left-over-Boxen. Abreisende Gäste hinterlassen hier übrige Lebensmittel für die nächsten. An diesen Boxen kannst du dich kostenlos bedienen und auch deine Reste am Ende der Reise weitergeben.

Wir haben täglich an Bord gefrühstückt. Abends haben wir teilweise selbst gekocht oder waren auswärts essen. Restaurants und Pubs sind oft nur wenige Schritte vom Anleger entfernt.

Unsere Empfehlungen:

  • Flynn's Bar & Restaurant in Banagher (nettes Pub mit gutem Essen)
  • Paddys in Terryglass (uriges Pub)
  • The Derg Inn in Terryglass (sehr gutes Restaurant)
Paddys Pub Irland
The Derg Inn Terryglass
Flynn's Bar & Restaurant Banagher

Liegeplätze

Die Liegeplätze in den Marinas müssen nicht im Voraus gebucht werden und sind in Irland in der Regel kostenlos. Ausnahmen sind lediglich besonders beliebte, stark frequentierte Häfen, wie zum Beispiel Athlone.

Da wir in der Nebensaison unterwegs waren, haben wir überall spontan einen freien Platz für die Nacht bekommen. Während der Hauptsaison im Sommer kann es an beliebten Häfen jedoch auch mal voll werden. Deshalb wird empfohlen, nicht zu spät anzukommen.

Das Ankern über Nacht ist in Irland übrigens nicht erlaubt.

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Sanitäranlagen & Versorgungsstationen

Die meisten Marinas entlang des Shannon Rivers sind mit Sanitäranlagen (Duschen und Toiletten) sowie Versorgungsstationen (Strom, Abwasser, Frischwasser und Müllcontainer) ausgestattet. Diese werden mit einer sogenannten smart card bedient.

Das ist eine Chipkarte, die du vom Vermieter ausgehändigt bekommst. Bei jeder Benutzung werden Credits von deiner Karte abgebucht. Bei der Rückgabe des Bootes werden nur die genutzten Einheiten berechnet.

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Muss ich während der Reise tanken?

Alle Hausboote werden mit einem gefüllten Tank übergeben und werden bei Rückgabe auf deine Kosten wieder aufgefüllt. So bezahlst du nur, was du tatsächlich verbraucht hast. Die Tanks sind meist so groß, dass sie für einwöchige Reise ausreichen und du unterwegs nicht tanken musst. Zur Sicherheit solltest du dir das Tanken aber während der Einführung erklären lassen.

Gibt es Fahrräder an Bord?

Fahrräder sind zwar nicht standardmäßig an Bord, aber du kannst welche mieten. Sie eignen sich hervorragend als Transportmittel für Lebensmitteleinkäufe und zur Erkundung der Gegend.

Für wen eignet sich ein Hausbooturlaub in Irland?

Ein Hausbooturlaub auf dem Shannon River in Irland eignet sich sowohl für Paare, als auch für Freundesgruppen und Familien mit und ohne Kindern. Wir würden eine Hausbootreise all jenen empfehlen, die schon viel von Irland gesehen haben oder als Ergänzung zu einer Irland Rundreise.

Ist ein Hausbooturlaub auch mit Hund möglich?

Ja, die meisten Hausboote sind haustierfreundlich, sodass du deinen Hund problemlos mitnehmen kannst. Hierfür wird eine Gebühr von 80 Euro fällig.

Irland mit dem Hausboot eignet sich für Freunde

Beste Reisezeit

Als beste Reisezeit für einen Hausbooturlaub in Irland gelten die Monate von Mai bis September. Die Hauptsaison - und damit auch teuerste Reisezeit - ist während der Sommerferien zwischen Mitte Juni und Mitte August. Wir empfehlen deshalb den Mai oder den September zu wählen, denn in der Nebensaison sinken die Preise und es sind deutlich weniger Boote auf den Flüssen unterwegs.

Statistisch gesehen bieten der späte Frühling und der frühe Herbst auch die größte Wahrscheinlichkeit für trockenes, klares und oft sogar sonniges Wetter. In Irland musst du jedoch zu jeder Jahreszeit mit Wind und Regenschauern rechnen.

Wie viel kostet ein Hausbooturlaub in Irland?

Die Kosten für einen Hausbooturlaub in Irland variieren je nach Anbieter, Größe und Ausstattung des Hausbootes, Dauer der Miete und Saison. Eine Woche für vier Personen auf der Kilkenny kostet in der Zeit von Anfang Juli bis Mitte August 2.361 Euro. Im September kostet die Miete nur noch 2.150 Euro.

Im Preis enthalten sind auch das Online Tutorial und die Einweisung am Abfahrtstag, die Gewässerkarte, die Grundausstattung an Bord (Bettwäsche und Handtücher) sowie eine Haftpflichtversicherung.

Hinzu kommen Zusatzkosten für Treibstoff, Endreinigung, evtl. Hafengebühren sowie individuelle Kosten für Wasser, Landstrom und Sanitäranlagen. Außerdem muss eine Kaution in Höhe von 1.500 Euro hinterlegt werden, die bei Rückgabe des Bootes erstattet wird.

Der Transfer von Dublin zu allen Mietstationen entlang des Shannon Rivers und zurück kostet 100 Euro pro Person. Alternativ kannst du mit dem Mietwagen fahren und diesen kostenlos am Hafen parken.

Spartipp: Bei Carrick Craft gibt es immer wieder attraktive Angebote und Rabatte, wie zum Beispiel vier Tage Hausbooturlaub zum Preis von drei oder zehn Tage zum Preis von sieben.

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Nachhaltiger unterwegs

Seit 2024 werden die Hausboote auf dem Shannon River nicht mehr mit Diesel, sondern mit einem neuen umweltfreundlichen Kraftstoff namens Sustainable HVO betrieben. Dieser wird durch die Raffination von gebrauchtem Speiseöl gewonnen. Durch die Umstellung können die CO2-Emissionen um 92 Prozent reduziert werden.

mit dem Hausboot auf dem Shannon in Irland

Gut zu wissen

  • Koffer kannst du auf dem Hausboot schlecht verstauen. Bringe deshalb besser eine faltbare Reisetasche mit. 
  • Die Floskel, nach der man in Irland sämtliche Jahreszeiten an einem einzigen Tag erleben könne, ist wahr. Stelle dich deshalb auf alle Jahreszeiten ein und packe sowohl Tshirts und Sonnencreme als auch Mütze und Regenjacke ein.
  • Eine Spinnenphobie solltest du besser nicht haben, denn es gibt sehr viele Spinnen an Bord. Das ist aber vermutlich jahreszeitenabhängig.
  • Steckdosen gibt es an Bord der Kilkenny keine. Akkus kannst du ausschließlich über USB Anschlüsse laden. Außerdem gibt es einen 12V Zigarettenanzünder. Hierfür benötigst du einen Wechselrichter sowie einen universellen Reiseadapter.
  • Einen Föhn gibt es an Bord nicht und es kann auch keiner eingesteckt werden. In den Häfen, in denen wir übernachtet haben, gab es nur einmal einen Föhn. Im Sommer ist das vermutlich kein Problem. Bei 11 Grad Außentemperatur waren nasse Haare eher unangenehm. 
  • Die Betten auf der Kilkenny sind sehr schmal und die Polster hart. Es gibt keine richtige Matratzen. Wer generell schlecht schläft, sollte sich darauf einstellen. 
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Packliste für deinen Hausbooturlaub

Eine kleine Liste an Dingen, die du einpacken solltest:

Weitere nützliche Gegenstände, die bei unserem Hausboot bereits an Bord waren: Fernglas (ganz wichtig), Taschenlampe und Abzieher (sehr nützlich, um morgens den Raureif von den Scheiben zu wischen).

Literaturtipps für deinen Hausbooturlaub

  • Mit dem Hausboot durch Irland: Beschreibung der Wasserwege, Sehenswürdigkeiten und Anleger, Pubs, Restaurants und Schleusen inkl. Fahrzeiten-Tabellen und navigatorischen Hinweisen.
  • Charterfiebel: Wer sich auf seinen ersten Hausbooturlaub vorbereiten möchte, findet hier Hausbootwissen für Einsteiger:innen - kurz und knapp erklärt, leicht verständlich und mit vielen praktischen Zeichnungen
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Shannon River

Persönliches Fazit zum Hausbooturlaub in Irland

Wer Irland mit dem Hausboot erkundet, erlebt die wahre Bedeutung von Entschleunigung. Neben dem Aspekt des langsamen Reisens gefällt uns vor allem, dass das Hausboot Unterkunft und Fortbewegungsmittel zugleich ist. Das bedeutet, man muss nicht ständig Koffer packen und umziehen, sondern hat die schwimmende Ferienwohnung immer dabei.

Ein Highlight war für uns, dass wir die Reise zu viert unternommen haben und es dadurch sehr gesellig war. Auch bei Regen gab es immer etwas zu tun - gemeinsam kochen oder Spiele spielen. Eine tolle Erfahrung war auch, dass jeder an Bord mithelfen musste - egal ob beim Anlegen, Schleusen oder Spülen.

Da wir während unserer gesamten Tour überwiegend schlechtes Wetter hatten, hielten sich die Unternehmungen an Land in Grenzen. Generell gibt es - im Vergleich zu den Küstenregionen - in Irlands Mitte nicht allzu viel zu sehen. Wer Irland mit dem Hausboot erkundet, sollte keine großartigen Sehenswürdigkeiten erwarten.

Das Thema Slow Travel steht hier definitiv im Vordergrund. Wie bereits erwähnt, würden wir die Reise deshalb vor allem empfehlen, wenn du die Highlights von Irland schon gesehen hast oder als Ergänzung zu einer klassischen Irland Rundreise.

Zu guter Letzt hätte das Boot etwas moderner sein können. Wir hätten uns Strom an Bord (oder wenigstens einen Landstromanschluss) gewünscht und die Betten hätten auch bequemer sein können.

Alles in allem war es jedoch eine tolle Reise.

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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Irland Tourismus.


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Reisebloggerin, Fotografin & geprüfte Expertin für nachhaltigen Tourismus. Auf diesem Reiseblog findest du über 400 Artikel mit ehrlichen Reisetipps zum Nacherleben. Wir stellen Ausflugsziele und Naturerlebnisse, Abenteuer- und Genussreisen sowie außergewöhnliche Unterkünfte vor. Außerdem erwarten dich Denkanstöße und wertvolle Tipps, um nachhaltiger unterwegs zu sein.

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