Mount Batur Bali: Sonnenaufgang auf einem aktiven Vulkan

Mount Batur Bali Wanderung zum Sonnenaufgang

Hoch oben auf dem Mount Batur herrscht eine mystische Stille. Im Tal steigt dichter Nebel auf. Plötzlich zeigt sich ein schmaler orange-roter Lichtstreifen am Horizont. Die ersten Sonnenstrahlen blitzen hinter den Bergen hervor. Die Sonne küsst die Erde langsam wach. Ein einzigartiges Erlebnis, das für immer in meiner Erinnerung bleibt.

Eines meiner aufregendsten und schönsten Abenteuer während meines Auslandssemesters auf Bali, war die Besteigung des aktiven Vulkans Gunung Batur (Mount Batur) zum Sonnenaufgang. Davon möchte ich dir heute erzählen.

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Eine Reise in den Norden Balis

Dass es auf Bali auch mal so richtig kalt werden kann, stellen wir bei einem Wochenendtrip in den Norden der Insel fest. In einer Gruppe von acht Leuten fahren wir mit unseren Motorbikes die 70 Kilometer von Seminyak zum Mount Batur. Die Strecke führt uns durch kleine Dörfer, vorbei an Märkten, Reisfeldern und Palmenhainen.

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Je weiter wir nach Norden gelangen, desto kurviger und steiler werden die Straßen. Die Luft wird zunehmend kälter. Damit haben wir nicht gerechnet. Während der Fahrt, macht sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper breit. Warme Kleidung habe ich natürlich nicht dabei.

Am späten Nachmittag erreichen wir den wunderschönen Kratersee Lake Batur, an dessen Ufer das kleine Dorf Toya Bungkah liegt. Dies der ideale Ausgangspunkt für eine Besteigung des Vulkans Mount Batur ist.

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Wir landen in einem gruseligen, ranzigen Hotel, in dem wir uns fühlen wie in einem schlechten Horrorfilm. Aber da wir als arme Studenten weder unnötig Geld ausgeben wollen noch viel Zeit zum Schlafen bleibt, entscheiden wir uns zu bleiben und bezahlen 200.000 Rupiah für ein 4er Zimmer. Das sind umgerechnet gerade mal 3,25 Euro pro Person.

Nachdem wir einen Guide für unsere Vulkantour gefunden und unseren Trip für die Nacht gebucht haben, legen wir uns aufs Bett ohne die widerlichen Wolldecken zu benutzen, denn die will keiner von uns auch nur anfassen.

Zitternd vor Kälte wache ich mitten in der Nacht auf und höre ein lautes Geräusch. Ein Tier kriecht durch unser Zimmer. Da ich lieber gar nicht wissen möchte was es ist, schließe ich die Augen und versuche krampfhaft wieder einzuschlafen.

Der mühsame Aufstieg zum Gipfel

Um 3.30 Uhr klingelt der Handywecker. Zur flüchtigen Katzendusche muss unser Trinkwasser ausreichen, denn die rostigen Wasserleitungen in unserem Badezimmer streiken.

Pünktlich holt unser balinesischer Guide uns am Hotel ab. Durch die Dunkelheit fahren wir ihm mit unseren Motorrollern hinterher bis wir am Fuße des Vulkans, dem Ausgangspunkt der Wanderung, ankommen. Vor einer kleinen Holzhütte gibt es heißen Kaffee und trockene Cracker zum Wachwerden.

Bevor der dreistündige Aufstieg zum Krater des Mount Batur beginnt, werden wir mit Taschenlampen ausgerüstet. Zuerst geht es nur leicht bergauf und wir folgen unserem fröhlichen Guide im Gänsemarsch. Es ist stockdunkel.

Nach einer Weile wird es steiler und anstrengender. Die Pfade, auf denen wir uns befinden, sind unbefestigt und in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Mit einem ordentlichen Tempo geht es voran.

„Diese Tour hat nichts mehr mit Wandern, sondern eher mit Bergsteigen zu tun“, fluche ich, als wir zwischen den Felsen und losen Steinen rumklettern und immer wieder abrutschen. Ich muss zugeben, dass wir nicht besonders gut vorbereitet sind und dementsprechend auch nicht die besten Schuhe für eine Bergbesteigung dabei haben. Aber das scheint auf Bali niemanden zu stören, denn selbst der Guide turnt mit Flip Flops auf dem Vulkan rum.

Mit zunehmenden Höhenmetern lassen meine Kräfte nach. Der Anstieg wird steiler und steiler, die Luft kühler und ich schwitze als säße ich in der Sauna. Nur dass diese Wanderung weniger mit Wellness-Chichi zu tun hat.

 „Keine Zeit für Verschnaufspausen“, ruft unser Guide „sonst schaffen wir es nicht, bis zum Sonnenaufgang auf den Gipfel.“ Ich möchte ihn am liebsten erschlagen. Stattdessen kämpfe ich mit meinen müden Beinen und motiviere mich zum Durchhalten. Bald haben wir es geschafft!

Farbenspiel über der Vulkanlandschaft

Oben angekommen ist meine Strickjacke komplett durchgeschwitzt, mein Gesicht knallrot und die Haare klatschnass. Meine Beine zittern. Ich kann nicht mehr.

Doch mit einem Mal ist alle Anstrengung und Mühe vergessen, denn der Ausblick entschädigt für alles. In der Morgendämmerung haben wir einen Panoramablick auf die einzigartige Vulkanlandschaft, den Lake Batur und die Silhouetten der umliegenden Berge. Es ist traumhaft!

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Schon bald zeigt sich ein schmaler orange-roter Lichtstreifen am Horizont, Wolken und dichter Nebel steigen aus dem Tal empor und plötzlich kommen die ersten Sonnenstrahlen des Tages zum Vorschein. Die Morgenluft ist frisch und klar, die Natur erwacht langsam zum Leben und die Stimmung ist irgendwie mystisch.

"Sonnenaufgänge haben etwas Magisches an sich. In den Bergen sind sie noch schöner!"

Langsam verschwindet die dunkle Nacht und eine spektakuläre Landschaft kommt zum Vorschein. Ich bin völlig überwältigt und lasse die Schönheit der Natur auf mich wirken.

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Gipfelfrühstück auf dem Mount Batur

Während wir das Naturspektakel des Sonnenaufgangs voller Begeisterung bewundern, bereitet unser Bergführer ein ganz besonderes Frühstück vor. Es gibt starken Kaffee und weiche Brötchen mit warmer, im Vulkan gebackener Banane. Dazu Eier, ebenfalls in der heißen Lavaerde gekocht.

Obwohl das Essen etwas nach Schwefel schmeckt, ist es ein tolles Erlebnis. Wann hat man schon mal die Chance auf dem Gipfel eines Vulkans zu frühstücken?

Der Mount Batur ist übrigens 1.717 Meter hoch und brach im Jahre 2000 zum letzten Mal aus. Dass der Vulkan auch heute noch aktiv ist, merkt man an den aufsteigenden Schwefelwolken und dem dazugehörigen Geruch nach faulen Eiern.

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Kraterwanderung und Abstieg

Nach dem Frühstück folgt eine abenteuerliche Wanderung um den Krater des Mount Batur. Der Weg ist verdammt schmal, rechts und links geht es steil bergab. "Letztes Jahr ist hier ein Mädchen abgerutscht und gestorben," erzählt unser Guide. Wir sollen gut aufpassen warnt er.

Der Abstieg auf der Rückseite des Vulkans ist leichter, aber trotzdem sehr anstrengend, denn meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding. Zwei Stunden lang klettern wir die brüchigen Lavafelder hinunter und haben währenddessen eine wundervolle Aussicht. Die Landschaft ist einmalig.

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Mount Batur Bali Abstieg

Tipps zur Mount Batur Wanderung

Wie lange dauert die gesamte Tour?

Vom Startpunkt bis zum Gipfel des Mount Batur benötigst du etwa zwei bis drei Stunden. Um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf der Spitze zu sein, beginnt der Aufstieg um vier Uhr in der Nacht. Für die gesamte Tour solltest du etwa acht bis neun Stunden einplanen. Gegen Mittag bist du zurück am Ausgangspunkt.

Wie fit muss ich für den Aufstieg sein?

Eine zuverlässige Aussage über das erforderliche Fitnesslevel zu machen, fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer, denn ich kann immer nur von mir selbst ausgehen. Ich wandere sehr gerne, würde mich aber nicht als besonders trainiert bezeichnet. Ich persönlich fand den Aufstieg höllisch anstrengend, aber meiner Meinung nach auch für Sportmuffel machbar. Wer weniger Kondition hat, musst eben etwas langsamer gehen.

Was muss ich mitnehmen?

Für die Wanderung empfehle ich dir unbedingt festes Schuhwerk, eine Jacke oder einen Pullover (denn oben auf dem Gipfel kann es ganz schön kalt werden), eine Taschen- oder Stirnlampe für die Nacht, ganz viel Trinkwasser, Sonnencreme, Sonnenbrille und ein paar Snacks mitzunehmen.

Wo kann ich die Wanderung buchen?

Als ich die Wanderung zum Gipfel des Mount Batur 2012 unternommen habe, gab es noch keinen Anbieter, den man übers Internet buchen konnte. Wir sind einfach hingefahren, haben im Dorf nach einem Guide gefragt und uns für den nächsten Morgen mit ihm verabredet.

Mittlerweile wird der Aufstieg zum Mount Batur online angeboten. Die Tour hat super viele herausragende Bewertungen und ich kenne selbst mehrere Reisende, die sie mitgemacht haben und empfehlen würden.

Wo kann ich übernachten?

Buchst du die Tour über Get Your Guide, ist der Transfer von deiner Unterkunft inklusive. Zur Übernachtung empfehle ich dir folgende Unterkünfte, die alle in der Nähe des Vulkans liegen.

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