Wildkräuter sammeln für Anfänger: Die wichtigsten Regeln und Tipps
Die Natur schenkt uns eine gigantische Vielfalt an essbaren Wildkräutern und Pflanzen. Sie wachsen vor unserer Haustür, auf wilden Wiesen, in Wäldern und am Wegesrand. Frisch gesammelt, bereichern Wildkräuter unsere Küche. Sie schmecken zum Beispiel in knackigen Salaten, lassen sich zu Pestos, Suppen, Smoothies und Aufstrichen verarbeiten und peppen Gerichte als bunte Deko auf.
Wildkräuter sind nicht nur lecker, sondern dank der vielen Vitamine und Mineralstoffe auch sehr gesund. Es macht riesigen Spaß sein Essen selbst zu sammeln – nicht zuletzt, weil dabei Seh-, Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn angeregt werden und eine tiefe Verbindung zur Natur entsteht.
Beim Wildkräuter sammeln gibt es jedoch einiges zu beachten. In diesem Beitrag findest du die wichtigsten Regeln sowie wertvolle Tipps.
Wildkräuter bestimmen
Die allerwichtigste Regel beim Wildkräuter sammeln: Sammle wirklich nur die Kräuter und Pflanzen, die du kennst und bei denen du dir zu 100% sicher bist. Informiere dich vor dem Sammeln gründlich über Aussehen und Geruch und studiere die Erkennungsmerkmale der jeweiligen Pflanze.
Gute Infos findest du in fundierten Bestimmungsbüchern, wie zum Beispiel Essbare Wildpflanzen oder nutze Apps zur Pflanzenbestimmung. Wenn du die Möglichkeit hast, nimm an einer geführten Wildkräuterwanderung teil und lasse dir verschiedene Pflanzen von Experten zeigen und erklären.
Beginne beim Sammeln am besten mit Wildkräutern und Pflanzen, die du kennst, wie zum Beispiel Löwenzahn, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke oder Brennnesseln. Mit diesen Pflanzen lässt sich der Speiseplan bereits auf vielfältige Weise bereichern.
Verwechslungsgefahr
Bei einigen Wildpflanzen besteht die Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern. Da der Verzehr giftiger Pflanzen schon in kleinen Mengen tödlich sein kann, ist es super wichtig, sich die Unterscheidungsmerkmale genau einzuprägen und genau zu überprüfen.
Es kommt zum Beispiel immer mal wieder vor, dass Bärlauch mit Herbstzeitlose, Maiglöckchen oder Aronstab verwechselt wird. Wer sich auskennt, sieht die Unterschiede sofort. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Herbstzeitlose, Maiglöckchen und Aronstab riechen nicht nach Knoblauch.
Im hilfreichen Buch Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger werden ähnliche Pflanzen direkt gegenübergestellt, um Risiken beim Sammeln auszuschließen.
Natur schützen
Sammle niemals Pflanzen, die einer vom Aussterben bedrohten Art angehören oder an Fundstellen nur vereinzelt vorkommen. Respektiere die Natur, sammle achtsam und reiße die Pflanzen nicht mit ihren Wurzeln aus. Grundsätzlich sollte immer so gesammelt werden, dass die Pflanzen nachwachsen und sich weiterhin vermehren können. Achte darauf, dass auch andere noch Wildkräuter sammeln können und dass Vögel und Insekten noch genug Nahrung finden.
In einem uralten Wildpflanzenbuch, das ich von meinem Opa geerbt habe, heißt es: „Ein umsichtiger Sammler wird der Natur nie Schaden zufügen. Im Gegenteil, er wird seiner Umgebung gegenüber einen tiefen Respekt entwickeln und sich unmittelbar bewusst werden, welch wichtige Rolle die Natur für unser Leben spielt.“
In Maßen sammeln
Sammle immer nur so viel, wie du wirklich benötigst und verbrauchen kannst. Wildkräuter und andere Pflanzen sollten immer so frisch wie möglich verzehrt werden. Gehe also lieber mehrmals los anstatt gleich bei einem Mal riesige Mengen zu ernten.
Schadstoffe
Sammle nicht auf oder in unmittelbarer Nähe von konventionell bewirtschafteten Feldern. Da diese mit giftigen Chemikalien (Unkrautvernichtern, Pflanzenschutzmitteln und chemischen Düngern) behandelt werden, sind auch die drum herum wachsenden Wildkräuter häufig durch Schadstoffe belastet.
Auch am Straßenrand ist die Umweltbelastung durch Abgase hoch. Ich sammle außerdem nie am Rand von Spazierwegen, an denen Hunde ihr Geschäft verrichten.
Utensilien zum Sammeln
Sammle deine Wildkräuter am besten in einem offenen Körbchen, einer Schüssel, einem Sieb oder in einer Stofftasche. Um sie möglichst frisch zu halten, habe ich immer ein feuchtes Tuch zum Abdecken oder Einwickeln dabei. Für manche Pflanzen ist es außerdem sinnvoll, ein scharfes Messer oder eine Schere dabei zu haben.
Weiterverarbeiten
Wasche die Pflanzen gründlich, bevor du sie weiterverarbeitest. Frisch geerntet ist der Anteil der gesunden Nährstoffe am höchsten. Wildkräuter sollten deshalb möglichst frisch verzehrt oder verarbeitet werden. Solltest du sie doch mal aufbewahren wollen, wickelst du sie am besten in ein feuchtes Tuch und legst sie für zwei bis maximal drei Tage in den Kühlschrank.
DAS WIRD DIR AUCH GEFALLEN
Dieser Beitrag enthält Werbelinks. Bestellst du über einen meiner Links, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten.