Koh Rok: Ein Tag auf der thailändischen Trauminsel

Vom Schnorcheln erschöpft liege ich in meiner Hängematte und lausche dem gleichmäßigen Rauschen der Wellen, die sanft am Strand auslaufen. Gedankenverloren starre in den strahlendblauen Himmel und lasse meine Seele baumeln. Heute ist ein guter Tag. Ein Tag, der mir mal wieder bewusst werden lässt, wie wundervoll das Leben sein kann.

So oder so ähnlich sieht ein Tag auf der Trauminsel Koh Rok in Thailand aus.

Das ist Koh Rok

Genau genommen besteht Koh Rok aus den beiden kleinen Inseln Koh Rok Nok und Koh Rok Nai, die nur 200 Meter getrennt voneinander, in der Andamanensee im Süden von Thailand, liegen. Die Schwesterinseln gehören zum Mu Koh Lanta Nationalpark und sind von Koh Lanta aus in weniger als einer Stunde zu erreichen.

Um 8 Uhr morgens holt uns das Schnellboot am Strand, unmittelbar vor unserer Unterkunft, auf Koh Lanta ab. Schon beim Einsteigen stehen wir oberschenkeltief im Wasser und halten unsere Rucksäcke mühsam über den Köpfen, um sie vor dem Nasswerden zu schützen.

Zu unserem großen Glück ist die Tour nicht ausgebucht und das Schnellboot dementsprechend leer. Übermütig ergattern wir uns Sitzplätze in der Spitze des Bootes und freuen uns auf den Ausblick während der Fahrt. Unsere Guides, zwei junge Thais, schmeißen den Motor an und wir düsen mit Vollspeed aufs offene Meer hinaus.

Eine schmerzvolle Anfahrt

Sobald wir die ruhige, geschützte Bucht Koh Lantas verlassen haben, zeigt sich die Andamanensee von ihrer rauen, ungemütlichen Seite. Der Wind peitscht uns mit Leibeskräften um die Ohren und die Wellen schlagen heftig gegen das Boot. Gefühlte fünf Meter heben wir ab und klatschen mit voller Wucht zurück auf die Wasseroberfläche. Jedes Mal spüre ich ein Kribbeln im Bauch, als würde ich Achterbahn fahren. Ich habe das Gefühl über die Wellen zu fliegen. Noch liebe ich es…

Bis auf einen Japaner, dessen Gesichtsfarbe dem dunkelblauen Meer immer ähnlicher wird, scheint es allen Passagieren gut zu gehen. Die Kinder kreischen vor Freude, die Erwachsenen lachen. Alle sehen fröhlich aus.

Leider hält dieses Glücksgefühl nicht lange an. Die nächste heftige Welle ändert die Stimmung schlagartig. Ein lautes Krachen, zehn Aufschreie. Ich sehe es den schmerzverzerrten Gesichtern an: diesen Aufprall hat jeder in der Wirbelsäule gespürt. Vielleicht war es doch keine so gute Idee ganz vorne zu sitzen!?

Von nun an beißen alle die Zähne zusammen und klammern sich mit aller Kraft an der Reling fest. Die Wellen werden immer stärker, der Wind heftiger und wir schaukeln wie eine kleine Nussschale von links nach rechts und wieder zurück. Bei jeder Welle prallt das Boot wie ein Brett auf die Wasseroberfläche. Wir spüren jede Erschütterung im Rücken und das nicht zu knapp. Das Lachen ist mittlerweile allen vergangen. Der Japaner übergibt sich.

Schnorchelparadies Koh Rok Nok

Nach 45 Minuten kommen wir endlich an der Insel Koh Rok Nok an und werfen den Anker. Wir liegen in einer traumhaften Bucht, die von riesigen Felsen umrahmt und somit geschützt ist. Vom starken Wind keine Spur mehr. Im Gegenteil, hier weht kein einziges Lüftchen.

Das azurblaue Meerwasser wiegt sich sanft und unschuldig hin und her. Ruhig und glatt wie ein See tut es, als wäre nie etwas gewesen.

Sobald wir kopfüber ins kühle Wasser springen, sind die Strapazen der Fahrt sofort vergessen, denn was wir unter der Wasseroberfläche sehen, ist unbeschreiblich schön. Wir tauchen ein in eine kunterbunte Unterwasserwelt. Beim Schnorcheln entdecken wir riesige Fischschwärme, wunderschöne Korallen und hässliche Seegurken in allen Größen.

An manchen Stellen fallen Sonnenstrahlen durch das glasklare Wasser und lassen die Korallen in den buntesten Farben leuchten. In einer Anemone entdecken wir sogar Nemo und seine Cousins.

Koh Rok Nai

Nach dem Schnorchelabenteuer gehts zur Nachbarinsel Koh Rok Nai. Unser Schnellboot legt an einem traumhaft schönen Strand an und die Passagiere dürfen an Land gehen. Der Nachmittag steht nun zur freien Verfügung. Zuerst gibt es ein leckeres Mittagessen, anschließend bleibt Zeit, um die kleine Insel zu erkunden, auf der man sogar in Zelten übernachten kann.

Wir verbringen einen tollen Nachmittag auf Koh Rok, spazieren über den puderzuckerweißen Sand, schnorcheln und schwimmen im türkisblauen Wasser. Wenn man sich die anderen Touristen wegdenkt, könnte man glatt meinen, man sei auf einer einsamen Robinson Crusoe Insel gelandet. So fühle ich mich jedenfalls als ich in meiner Hängematte am Strand liege und den herrlichen Duft von Sonnencreme inhaliere. Eine leichte Brise weht durch meine Haare und warme Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Hier möchte ich bitte bleiben.

Kurz vor Sonnenuntergang geht es per Schnellboot zurück nach Koh Lanta. Zum Glück ist die Rückfahrt entspannter als befürchtet. Das Meer hat sich am Morgen anscheinend genug ausgetobt und lässt uns langsam über die Wellen gleiten.

Wohlbehalten und glücklich kommen wir am Abend auf Koh Lanta an und lassen diesen traumhaft schönen Tag mit einem Sundowner am Strand ausklingen. Ist das Leben nicht schön?

Infos zum Tagesausflug

Den Tagesausflug nach Koh Rok kannst du täglich von Koh Lanta starten. Die Boote legen am Saladan Pier ab und können entweder hier vorab oder in einem der Reisebüros vor Ort gebucht werden. Der aktuelle Preis für den Ausflug beträgt 1.300 Baht pro Person. (Stand: Januar 2019)

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