Tag des Waldes 2023: Gesunde Wälder für gesunde Menschen
Wusstest du, dass eine etwa 150 Jahre alte Buche täglich so viel Sauerstoff produziert, dass ein erwachsener Mensch etwa 13 Jahre lang davon atmen kann? Wälder sind enorm wichtig für uns und für das Klima. Deshalb feiern wir heute, am 21. März, den internationalen Tag des Waldes 2023. Die Kernbotschaft lautet: Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören.
Was ist der Tag des Waldes?
Der 21. März wurde erstmals 1971 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO als internationaler Tag des Waldes ausgerufen. Seit 2012 gilt dieses Datum offiziell als Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen.
Sinn dahinter ist es, die Bedeutung von Wäldern zu feiern, das Bewusstsein dafür zu schärfen und Menschen weltweit dazu aufzurufen, Wälder aktiv zu schützen. Der Tag des Waldes würdigt dabei die Wichtigkeit aller Wälder – vom deutschen Nadelwald bis hin zum tropischen Regenwald.
Jedes Jahr steht der Tag des Waldes unter einem anderen Motto, das von der Collaborative Partnership on Forests (CPF) ausgewählt wird. Das Thema des Tag des Waldes 2023 lautet: Wald und Gesundheit.
Warum ist es so wichtig über den Wald zu sprechen?
Wälder sind komplexe Ökosysteme. Sie produzieren nicht nur Unmengen an Sauerstoff, sondern sie ziehen auch klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre und helfen somit, die globale Erwärmung zu verlangsamen. Sie zählen zu den wichtigsten Klimaschützern unseres Planeten.
Darüber hinaus sind Wälder ein wahrer Schatz der Artenvielfalt. Laut WWF sind 80% aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten in Wäldern zuhause. Sie bieten ihnen Nahrung, Rückzug und Lebensraum.
Außerdem speichern und reinigen Wälder versickerndes Regenwasser, aus dem wir unser Trinkwasser gewinnen. Nicht zuletzt sind sie für uns ein Ort der Erholung. Sie haben eine beruhigende und heilende Wirkung auf unseren Körper und fördern unsere Gesundheit.
Am Tag des Waldes – und natürlich auch an jedem anderen Tag – über den Wald zu sprechen ist deshalb so wichtig, um ein Bewusstsein für die Bedeutung der Wälder zu schaffen. Werden Bäume und Wälder immer weniger, hat das für uns fatale Folgen.
Wälder sind weltweit bedroht
Obwohl Wälder so unglaublich wichtig für uns sind und uns vor so manchen Folgen der Klimakrise schützen können, zerstören wir sie. Weltweit sind Wälder massiv in Gefahr. Besonders in Ländern des globalen Südens werden täglich gigantische Waldflächen gerodet. Laut Studien verschwinden jährlich etwa 9 Millionen Hektar Tropenwald. Das entspricht der Größe von Portugal.
Die Gründe für solche Abholzungen sind vielfältig. Einen großen Anteil daran hat unser Konsum. Ob Palmöl, Papier, Fleisch oder Kakao – überall steckt ein Stückchen Regenwald drin. Laut der gemeinnützigen Tropenwaldstiftung OroVerde sind 75 % der weltweiten Entwaldung darauf zurückzuführen, dass Regenwälder für landwirtschaftliche Nutzflächen weichen müssen.
Aber auch unsere heimischen Wälder sind stark bedroht. Trockenheit, Stürme, Waldbrände, Pestizide und Schädlinge wie der Borkenkäfer lassen massenhaft Bäume absterben. Ebenso trägt eine schädliche Waldwirtschaft zur Bedrohung unserer Wälder bei.
Tag des Waldes 2023
Das Thema für den internationalen Tag des Waldes 2023 lautet: Wald und Gesundheit. Zu den Kernbotschaften gehören, dass Wälder unsere mentale und körperliche Gesundheit fördern, Nahrung und Naturheilmittel bereitstellen und das Klima vor dem totalen Kollaps bewahren.
Wälder fördern unsere Gesundheit
Zahlreiche Studien belegen, dass sich ein Waldspaziergang positiv auf unsere Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Die Stille, die saubere Luft, der Geruch von Harz und den ätherischen Ölen der Bäume sowie der Anblick der Natur beruhigen uns.
Regelmäßige Auszeiten im Wald, etwa beim Wandern oder Waldbaden, reduzieren Stresssymptome, senken den Blutdruck und können sogar das Immunsystem dauerhaft stärken. Wann warst du zuletzt im Wald? Wie wäre es heute, am Tag des Waldes, mit einem ausgiebigen Spaziergang?
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Wälder als Quelle für Nahrung
Sobald die Sonne im Frühjahr den Boden erwärmt und die ersten Frühblüher hervorlockt, sprießen im Wald die ersten Wildkräuter. Unsere Wälder sind nämlich auch eine Quelle für Nahrung. Ob Brennnesseln, Brombeeren, Waldmeister, Knoblauchsrauke oder Heidelbeeren – sie versorgen uns mit frischen, leckeren Lebensmitteln, die wir in haushaltsüblichen Mengen sammeln dürfen.
Aus Bärlauch lässt sich zum Beispiel ein leckeres Pesto zubereiten, aus Löwenzahn oder Gänseblümchen kannst du Gelee kochen und die Knoblauchsrauke ist eine köstliche Zutat für eine Frühlingssuppe. Achtung, bevor du Wildkräuter im Wald sammelst, solltest du dich ausreichend informieren, denn manche Pflanzen haben giftige Doppelgänger.
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Wälder als natürliche Apotheke
Nicht nur Beeren und essbare Kräuter wachsen in unseren Wäldern, sondern auch eine Vielzahl an Heilpflanzen, Knospen und wertvollen Harzen. Viele sind leicht zu ernten und können zu Hause ganz einfach zu Tee, Badesalz, Salben oder Massageöl weiterverarbeitet werden.
So lindern die ätherischen Öle der Fichtennadeln zum Beispiel Muskelschmerzen. Waldmeister wirkt entzündungshemmend und kann bei Kopfschmerzen helfen und ein Tee aus Schafgarbe ist gut für den Magen. Auch gegen Schnupfen, Husten oder Verdauungsprobleme sind Heilpflanzen gewachsen. Nicht umsonst bezeichnet man den Wald auch als natürliche Apotheke.
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Deine Stimme für den Wald
Damit wir unsere Wälder auch weiterhin für Freizeitaktivitäten und zum Wohle unserer Gesundheit nutzen können, sollten wir sie schützen. Lass uns gemeinsam laut werden und auf die Bedeutung des Waldes aufmerksam machen – und das nicht nur heute am internationalen Tag des Waldes 2023, sondern immer. Teile diesen Beitrag mit so vielen Menschen wie möglich und inspiriere auch andere dazu, Wälder nachhaltig zu nutzen und zu schützen.
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