Cannobio: Malerisches Städtchen am Lago Maggiore
Benvenuti in Italia! Als wir das 5.000-Seelen-Städtchen Cannobio, am Ufer des Lago Maggiore, erreichen, ist es bereits stockdunkel. 1.200 Kilometer quer durch Deutschland, Österreich und Schweiz liegen hinter uns. Doch als wir die eisgekühlte Flasche Prosecco im Kühlschrank unseres appartamentos entdecken, sind die Strapazen der langen Anreise bereits vergessen. Wir machen es uns auf der Terrasse bequem und läuten das Wochenende ein.
Schnell macht sich ein wohlig-schummriges Gefühl breit. Ob das am Prosecco oder an der milden Sommerluft liegt, die sich mit dem herrlichen Duft des Südens paart, möchte ich an dieser Stelle nicht festlegen.
Buongiorno bella Italia!
Am nächsten Morgen frühstücken wir in einem Café mit Blick auf den Lago Maggiore, der sich wie ein tiefblaues Band zwischen den Bergen hindurchschlängelt. Dichte Nebelschwaden und Regenwolken hängen über dem spiegelglatten See. Die Stimmung ist mystisch. „Buongiorno,“ begrüßt uns der Kellner, bei dem ich ein Käsefrühstück bestelle. Er serviert eine Wurstplatte.
Anschließend streifen wir durch die Innenstadt von Cannobio, die wirkt, als sei sie einem italienischen Romanzenfilm entsprungen. Charmante, kopfsteingepflasterte Gassen, Torbögen, bunte Häuser auf dessen Balkonen rote Geranien blühen, hellblaue und dunkelgrüne Fensterläden, orangefarbene Katzen und zwischendrin immer wieder kleine Kirchen.
Matrimonio – Traumhochzeit am Lago Maggiore
Der Grund, warum ich an diesem Wochenende nach Cannobio gekommen bin, ist die Hochzeit meiner Freundin. Am Nachmittag treffen sich alle Gäste in der Kirche St. Agata, die hoch oben über dem Städtchen in den Bergen thront. Die Kirche ist über eine schmale Straße zu erreichen, die sich in zahlreichen Kurven den steilen Berg hinauf windet.
Von hier oben hat man einen traumhaften Ausblick auf Cannobio, die gelben Häuser mit ihren terrakottafarbenen Dächern, den Lago Maggiore und die Berge. Die Kulisse ist fast zu schön, um wahr zu sein. Ein perfekter Ort zum Heiraten!
90 Leute sind aus Deutschland angereist, um bei der kirchlichen Trauung in Cannobio dabei zu sein. Als meine Freundin in ihrem weißen Kleid die Kirche betritt, kullern Freudentränen über meine Wangen. Sie sieht aus wie eine Prinzessin, eine wunderhübsche Braut.
Nach der rührenden Zeremonie findet ein grandioses Festmahl statt. Wir sitzen an liebevoll dekorierten Tafeln, wir genießen gutes Essen und reichlich vino. Nach und nach werden die Jackets abgelegt, die Krawatten gelockert und die hochhackigen Schuhe gegen bequeme eingetauscht. Die Nacht wird lang und wild. Es wir ausgelassen gefeiert und getanzt, gesungen, getrunken und gelacht.
Das süße Nichtstun in Cannobio
Am Sonntagmorgen werde ich von den ersten warmen Sonnenstrahlen des Tages geweckt. Ich trinke einen Cappuccino auf der Terrasse und genieße il dolce far niente, das süße Nichtstun.
Nachmittags nutze ich die Zeit, um Cannobio zu erkunden. In der gleißenden Hitze schleiche ich durch das malerische Städtchen, vorbei an schnuckeligen Häusern mit bunten Fassaden und alten Steinmauern, über die kleine Eidechsen flitzen.
Italienische Omis stehen wild gestikulierend auf der Straße und halten Schwätzchen mit ihren Freundinnen. In ihren Vorgärten blühen Apfelbäume und Rosenhecken, Madonnafiguren zieren die Hauseingänge und es duftet nach Lavendel.
Der unverfälschte Retrocharme, den Italien ausstrahlt, verzaubert mich immer wieder aufs Neue. Da sind sie wieder, die Markisen aus den 50er und 60er Jahren, die bunten Plastikstühle und gestreiften Sonnenschirme vor den Eisdielen, die Geranien an den Balkonen und die frisch gewaschene Wäsche, die über den Gassen baumelt.
Ein Labyrinth aus bunten Sträßchen mit ausgetretenen Steintreppen und Bogengängen führt mich hinunter zum See. An den Ufern braten die Menschen in der Sonne oder liegen unter den schattenspendenden Bäumen, picknicken und lesen. Die Aktiveren versuchen sich im Stand up Paddling auf dem Lago Maggiore.
Im winzigen Hafenbecken liegen kleine Boote und dösen in der Hitze vor sich hin. Auch sie scheinen sonntags im Dolce-far-niente-Modus zu chillen.
Jeden Sonntag verwandelt sich die Uferpromenade von Cannobio in einen riesigen Markt, auf dem Haushaltsartikel, Handtaschen, Kleider, Schuhe und Schrott, aber auch Obst und Gemüse, Käse und Fleisch angeboten werden. Hunderte von Touristen flanieren an den Ständen vorbei und verfallen dem Kaufrausch.
Nach einer kleinen Siesta im appartamento schlendere ich am Abend wieder durch die lichtdurchfluteten Gassen, in denen es nun nach Pizza duftet. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
Arrivederci bella Italia!
Am Montag wird es leider schon Zeit Abschied zu nehmen. Dieses Mal fliege ich von Bergamo zurück nach Berlin. Während der 2,5-stündigen Autofahrt zum Flughafen zieht noch einmal die traumhafte Landschaft Norditaliens an meinem Fenster vorbei.
Ich entdecke schicke Villen und Rusticos, die sich an den grünen Hängen in opulenten Gärten hinter Palmen und Zypressen verstecken und male mir aus, wie es wäre, in eines der Häuser einzuziehen und den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als die traumhafte Aussicht auf den Lago Maggiore zu genießen.
An den Promenaden reihen sich Unterkünfte, Cafés und Restaurants im Retrostyle aneinander, im Hintergrund liegt die beeindruckende Bergwelt der Alpen und linkerhand glitzert das tiefblaue Wasser des Lago Maggiores zum Abschied in der Sonne.
Arrivederci bella Italia, ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
Reni - Swiss Nomads
Hi Julia,
Mhhhmmmm…… wenn ich diese Pizza seh, da krieg ich grad Hunger. Sieht super yummie aus.
Cannobio ist ein superhübsches Plätzchen. Wir waren vor vielen Jahren dort und es sieht noch immer traumhaft aus. Deine Fotos sind total schön und Dank denen, bin ich jetzt gerade virtuell nach Italien gereist.
Liebe Grüsse,
Reni
Julia
Hallo Reni,
die Pizza war auch wirklich lecker und Cannobio ist
ein zauberhafter Ort :)
Viele Grüße, Julia
Frank
Hi Julia,
Klingt nach einem tollen Trip und einer wunderhübschen Hochzeit. Italien ist größtenteils wundervoll, wie von dir beschrieben.
Toller Bericht. So durfte ich auch eine klein wenig bei Luci sein, danke.
Grüße Frank
Julia
Vielen Dank lieber Frank :)
Grüße aus der schönen Eifel,
Julia
Stefano
Hallo Julia
Ich kann dein toller Bericht nur bestätigen. Besser könnte ich es auch nicht beschreiben. Deine Fotos sind sehr schön und geben mir Lust nochmal runder zu fahren. Danke.
Ciao da Stefano
Julia
Vielen Dank Stefano :)
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Sehr schöne Fotos. Ihr Freund hat einen wirklich guten Ort für seine Hochzeit ausgesucht. Cannobio ist zauberhaft und auch sehr romantisch.
Cannobio - Fan
bin gerade durchs Netz gestöbert, auf der Suche nach schönen Bildern mit Sonne von Cannobio, meiner zweuten Heimat im Herzen. Und habe dabei die Geschichte von der Hochzeit in St Agata gelesen (da laufe ich oft hoch mit meinen Kindern, essen ein Eis in der kleinen Kneipe vor der Kirche und schauen ehrfürchtig auf den See). Danke dafür, das hat das Fernweh jetzt ein bisschen gestillt :-)