Toskana im Herbst: Die besten Tipps für deinen Roadtrip
Der bunte Herbst ist die beste Jahreszeit, um die malerische Landschaft der Toskana zu erleben. Auf kurvigen Landstraßen geht es durch mittelalterliche Dörfer, vorbei an alleinstehenden Häusern, goldgelben Weinreben und silbergrauen Olivenbaumhainen. Breite Pinien und schlanke Zypressen säumen den Weg. Rechts und links breitet sich ein Meer aus braun- und ockerfarbenen Feldern aus. Das ist Herbstzauber in der Toskana: Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
In Deutschland steht der Herbst vor der Tür. Langsam wird es eklig kalt und ungemütlich. Dicke Jacken, Schals und Mützen werden bald aus dem Schrank gegraben. Der beste Zeitpunkt, um die letzten warmen Sonnenstrahlen für den bevorstehenden Winter zu sammeln. Auf nach Italien!
Toskana im Herbst: Unsere Route
Die beste Art die wunderschöne Toskana mit all ihren bezaubernde Städten und Bilderbuch-Landschaften zu entdecken, ist eine Rundreise mit dem Mietwagen. Unser Roadtrip führt uns von Pisa über Lucca und Pistoia nach Florenz, von dort durch das Chianti Gebiet nach Siena, San Gimignano und zurück nach Pisa.
Auftakt Pisa
In Pisa empfängt uns eine wunderbare, warme Herbstluft. Ich kann die Toskana schon spüren und freue mich wie wild auf unseren Roadtrip. Unser Mietwagen steht bereits bereit. Wir werfen unsere vier Rucksäcke in den Kofferraum und düsen Richtung Meer.
Am Hafen Marina di Pisa, wo der Arno ins Meer mündet, beobachten wir die Fischer. Das Wasser glitzert in der Abendsonne und wir lassen unseren ersten Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen machen wir unsere erste Begegnung mit italienischem Frühstück in einer sehr belebten Bar am Straßenrand. Gestikulierende Studenten stehen am Tresen, eine kleine Tasse Kaffee in der einen, ein Hefegebäck in der anderen Hand. Es ist laut, chaotisch und trotzdem irgendwie romantisch, eben typisch italienisch. Außerdem duftet es herrlich nach süßen Croissants, Mandelbrot und frischem Kaffee.
Wir schlendern durch die hübschen Straßen von Pisa und ich fühle mich wie im Film. Bisher war Pisa für mich immer nur eine Touristenstadt mit schiefem Turm, die ich nicht unbedingt besuchen wollte. Jetzt weiß ich, dass Pisa viel mehr zu bieten hat, nämlich echtes italienisches Kleinstadt-Flair und dass ich definitiv wiederkommen werde.
Der schiefe Turm von Pisa
An der Piazza dei Miracoli, dem Platz der Wunder, geht es sehr touristisch zu. Hier steht der 55 Meter hohe Schiefe Turm (Torre pendente di Pisa), das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.
Neben dem weltberühmten Bauwerk, kann man den Dom Santa Maria Assunta und das Baptisterium, die runde Taufkirche des Doms, von außen bewundern sowie von innen besichtigen. Obwohl der Platz ziemlich überlaufen ist, sind die wunderschönen Gebäude aus weißem Marmor absolut sehenswert.
Herbstzauber in der Toskana
Von Pisa aus fahren wir mit unserem Mietauto Richtung Osten. Sobald wir die Stadt verlassen haben, befinden wir uns inmitten zauberhafter Natur. Der Herbstwald glitzert in der Sonne und hinter jedem Hügel verbirgt sich ein neuer, traumhafter Ausblick über die vielfältige Landschaft der Toskana.
Lucca
Unser erstes Ziel ist die mittelalterliche Stadt Lucca, die mit ihrem historischen Kern und der alten Stadtmauer wirkt, als sei sie einem italienischen Märchen entsprungen.
Hier gibt es viele interessante Bauten, wie zum Beispiel die Kathedrale San Martino. Der 44 Meter hohe Torre die Guingini ist das Wahrzeichen der Stadt. Erklimmt man die 230 Stufen des Turmes, wird man mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.
Pistoia
Weiter geht es nach Pistoia, wo wir durch die kleinen, verwinkelten Gassen der Altstadt schlendern. Romantische Plätze laden zum Verweilen ein. Besonders schön ist die Piazza del Duomo mit der Kathedrale San Zeno, dem 67 Meter hohen Glockenturm und dem Baptisterium.
Florenz
Ein großes Highlight unserer Toskana Reise ist Florenz, die Hauptstadt der Toskana. Mit ihren vielen beeindruckenden Kirchen und Palästen, historischen Plätzen, engen Gassen, Brunnen und Statuen wirkt sie wie ein großes Gesamtkunstwerk. Die Sehenswürdigkeiten sind allesamt bequem zu Fuß erreichbar.
Um die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen, schlendern wir durch die Altstadt und lassen uns treiben. Gelegentlich stoppen wir an einem gemütlichen Café auf einem der vielen belebten Plätze, trinken perfekten Cappuccino und beobachten die Menschen.
An der Piazza del Duomo steht die zauberschöne Kathedrale Santa Maria del Fiore. Die mächtige Kuppel des Doms bestimmt mit einem Durchmesser von 45 Metern schon von Weitem das Stadtbild. Direkt daneben steht der 85 Meter hohe Glockenturm Campanile. Für einen Eintrittspreis von 6 Euro steigen wir die 414 Stufen des Campanile hinauf und genießen einen grandiosen Blick auf Florenz und die Domkuppel.
Chianti
Von Florenz aus fahren wir Richtung Süden, mitten durch das traumhafte Chianti Gebiet, das im Herzen der Toskana liegt. Die 70 Kilometer lange Weinstraße Via Chiantigiana führt uns durch verträumte Dörfer, an malerischen Hügellandschaften, goldgelben Weingärten, Kastanienwäldern und braunen Feldern vorbei, bis wird das Bergdorf Greve in Chianti mit seiner dreieckigen Piazza Matteotti erreichen.
Idyllische Cafés, Restaurants und schnuckelige gelbe Häuser, zwischen denen die frisch gewaschene Wäsche flattert, zaubern eine tolle Atmosphäre. Dies ist einer der vielen Orte, an denen es sich anbietet, einen der besten Rotweine der Welt zu kosten, den Chianti.
Mein Tipp: Im wunderschönen Chianti solltest du dir Zeit nehmen. Auch wenn die Entfernungen auf der Karte kurz erscheinen, die Wirklichkeit sieht anders aus. Aufgrund der kurvigen, schmalen Landstraßen, die oft unbefestigt sind, kommst du nur langsam vorwärts und das ist auch gut so, denn nur so kannst du die Natur auf dich wirken lassen. Buon viaggio!
Siena
Siena verzaubert uns schon von Weitem. Die Stadt wird oft als schönste Stadt Italiens bezeichnet und gilt als „Perle des Mittelalters“. Majestätisch thront sie auf einem Hügel.
Auf der wunderschönen Piazza del Campo füllen sich zur Mittagszeit die Lokale. Jeder versucht einen Sonnenplatz zu ergattern. Wir sitzen an einem runden Minitisch, trinken Aperol Spritz und beobachten das wuselige Treiben. Am Nebentisch kippt ein britischer Tourist Rotwein über sein Hemd.
Gegenüber befindet sich das Rathaus aus rotem Backstein mit dem dazugehörigen Turm Torre del Mangia. Am höchsten Punkt der Stadt steht der gotische Dom von Siena (Cattedrale di Santa Maria Assunta).
San Gimignano
Das letzte Ziel unserer Reise ist San Gimignano. Am frühen Morgen liegt die Stadt, die wegen ihrer vielen Steintürme auch als "Manhatten des Mittelalters" bezeichnet wird, noch im Nebel. Wie ein Schleier legt er sich über die Weinberge und verbreitet eine magische Stimmung.
Mit seinem fast vollständig erhaltenen Stadtkern aus dem 12. Jahrhundert gehört San Gimignano zum Weltkulturerbe der Unesco. Um die Magie des Ortes zu spüren, kommt man am besten am frühen Morgen, bevor die Stadt von Menschenmassen überrannt wird.
Durch ein altes Stadttor gelangen wir zum Zentrum. Die kleinen Geschäfte öffnen gerade ihre Türen. Lederwaren, Keramik, hochwertige Kosmetik aus Olivenöl, Wein und kitschige Souvenirs werden hier verkauft. Auf der Piazza della Cisterna genießen wir unser letztes italienisches Mittagessen und sammeln fleißig Sonnenstrahlen für den bevorstehenden Winter in Deutschland.
Von San Gimignano geht es auf direktem Wege zurück nach Pisa, wo wir unseren Wagen abgeben und die Heimreise antreten. Beim Schreiben dieser Zeilen rieche ich noch den herrlichen Duft der Toskana, fühle die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, schmecke köstlichen italienischen Weißwein und sehe die zauberschöne Herbstlandschaft vor meinen Augen. Ich könnte ewig weiter träumen von diesem Sehnsuchtsland.
Tipps für die Toskana im Herbst
- Einen Mietwagen solltest du unbedingt vorab reservieren und direkt ab dem Flughafen in Pisa mieten. Somit sparst du dir den lästigen Transfer in die Stadt und bist von der ersten Minute an flexibel. Am letzten Tag der Reise kannst du von San Gimignano direkt zum Flughafen fahren, ihn dort abgeben und nach Hause fliegen. Einfacher gehts nicht.
- Einfache Bed & Breakfast, tolle Hotels und Apartments gibt es in der Toskana wie Sand am Meer. Unsere Unterkünfte in den Städten Pisa und Florenz haben wir vorab gebucht. Ansonsten sind wir spontan geblieben, wo es uns gefallen hat. Selbst am späten Abend war es kein Problem eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. In der Hauptsaison ist das wahrscheinlich etwas schwieriger.
- Lesetipps: Als Reiseführer empfehle ich den Polygott on tour für die Toskana mit großer Faltkarte und individueller App. Wer sich über Land und Leute informieren und auf seine Reise einstimmen möchte, sollte den Kulturkompass fürs Handgepäck lesen. Ein echter Schmöker zum Träumen ist Die Hügel der Toskana.
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