Drumlerhof: Ganzheitliche Nachhaltigkeit im Südtiroler Ahrntal
In einer Welt, in der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, suchen immer mehr Reisende nach Unterkünften, die umweltfreundlich agieren. Während sich mittlerweile viele Hotels ein grünes Image aufgebaut haben, bleibt die Umsetzung jedoch häufig oberflächlich. Doch zum Glück gibt es auch Hotels, für die Nachhaltigkeit nicht nur ein leeres Versprechen ist, sondern ganzheitlich und authentisch gelebt wird.
Ein solches Vorzeigebeispiel ist der Drumlerhof in Sand in Taufers. Im Gegensatz zu den meisten Hotels, steht hier nicht die reine Wirtschaftlichkeit im Fokus, sondern das Gemeinwohl von Natur, Mensch und Tier. Was genau das bedeutet, werde ich in diesem Beitrag erklären.
Darüber hinaus ist der Drumlerhof ein Paradies für Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden. Wenn du also eine Reise nach Südtirol planst und auf glutenfreie Ernährung angewiesen bist, ist der Drumlerhof die perfekte Anlaufstelle für dich. Auch dazu erfährst du in diesem Beitrag mehr.
Vitalpina Hotel Drumlerhof
Das Vitalpina Hotel Drumlerhof liegt im Örtchen Sand in Taufers im Südtiroler Ahrntal. Nachhaltigkeit ist hier weder eine oberflächliche Marketingstrategie noch ein aktueller Trend, sondern eine echte Herzensangelegenheit. „Wir wollen weder die Natur noch Menschen ausbeuten,“ erzählt Gastgeber und Visionär Stefan Fauster. Eines seiner größten Anliegen ist es, die Erde enkeltauglich zu hinterlassen.
Auf einem kleinen Bergbauernhof am Ritten aufgewachsen, hat er schon früh gelernt, sparsam und respektvoll mit Ressourcen umzugehen. Werte wie diese sind im Unternehmen fest verwurzelt. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth und den beiden Töchtern Emma und Franziska, hinterfragt er das Konzept des grenzenlosen Konsums und möchte stattdessen Dankbarkeit, Demut und Respekt gegenüber der Umwelt vermitteln.
Was mich persönlich sehr beeindruckt, ist die Ehrlichkeit, mit der Familie Innerhofer-Fauster ihren Gästen begegnet. Obwohl sie den meisten Hotels schon jetzt einen gigantischen Schritt voraus sind, wird offen kommuniziert, an welchen Stellen es noch Verbesserungspotential gibt. Um das herauszufinden werden seit 2010 die jährlichen CO2 Emissionen des Hotelbetriebes berechnet und stetig erfolgreich gesenkt.
Geheizt wird im Drumlerhof mit Biomasse, aus den Leitungen fließt frisches Quellwasser und die Energie für das Haus wird von den Wasserfällen des Reinbachs gewonnen. Die naturbelassenen Möbel wurden von Handwerkern aus der Region gefertigt und die Dirndl der Mitarbeiterinnen sind handgenäht.
Du merkst schon, Nachhaltigkeit wird hier nicht nur in einem einzigen Bereich umgesetzt, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Konzept. Und dabei geht es nicht „nur“ um Klimaschutz, sondern auch soziale Verantwortung und wirtschaftliche Nachhaltigkeit werden berücksichtigt.
Slow Food im Drumlerhof
Slow Food ist eines der Kernthemen im Drumlerhof. Um Transportwege auf ein Minimum zu reduzieren und somit die Umweltbelastung zu verringern, werden frische Lebensmittel so lokal wie möglich bezogen. Sie stammen aus ökologischem Anbau, vorzugsweise von Produzent:innen aus Südtirol oder gleich vom hoteleigenen Signaterhof am Ritten. Auf einem halben Hektar Land werden hier rund 250 Sorten pestizidfreies Gemüse für die Hotelküche angebaut.
Es wird großen Wert darauf gelegt, dass die Lieferketten der Einkäufe bis ins letzte Detail nachvollziehbar sind. Hierbei geht es nicht nur um hochwertige Produkte, sondern auch um die Menschen, die dahinter stehen. Ausbeutung, Massentierhaltung und umweltschädliche Praktiken haben im Drumlerhof keinen Platz. Stattdessen stehen ehrliche Lebensmittel im Fokus, die unter fairen Bedingungen und mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt produziert werden.
Damit es den Gästen trotzdem an nichts fehlt, werden auch Kaffee, Schokolade oder Bananen angeboten, aber eben fair gehandelt, in Bio-Qualität und von kleinen Produzent:innen. „Es geht schließlich nicht darum, auf alles zu verzichten und wieder wie ein Steinzeitmensch in der Höhle zu leben, sondern darum, weniger und vor allem bewusst zu konsumieren,“ erklärt Stefan.
Frühstück
Wie das funktioniert, erfährt man im Drumlerhof gleich morgens beim Frühstück. Statt einem riesigen Buffet, bei dem täglich Unmengen an Lebensmitteln in der Biotonne landen, bekommt jeder Gast ein individuelles Frühstück serviert.
Frisches, selbst gebackenes Brot und Brötchen aus dem hoteleigenen Holzofen, Käse und Aufstrich, hausgemachte Marmeladen, Müsli, Obst und Joghurt stehen bereits standardmäßig auf dem Frühstückstisch. Zusätzlich können verschiedene Eierspeisen aus den Eiern freilaufender Hühnern, Pancakes mit Früchten, Apfelstrudel, Waffeln und Schokokuchen à la carte bestellt werden.
Abendessen
Zum Abendessen wird es im Drumlerhof so richtig gemütlich, denn dann brennt das Feuer im offenen Kamin des alten Gewölbes, die Beleuchtung wird stimmungsvoll gedimmt und ein köstliches 4-Gang-Menü wird am Tisch serviert.
Bunte Salatvariationen aus eigenem Anbau, Fleischgerichte aus artgerechter Tierhaltung und Südtiroler Spezialitäten stehen zur Auswahl. Und auch Vegetarier:innen essen im Drumlerhof nicht nur langweilige Beilagen, sondern bekommen abwechslungsreiche, kreative Gerichte serviert.
Fertigprodukte und Cola gibt es im Drumlerhof übrigens nicht. „Manche Gäste schauen schon erst mal etwas verwundert, wenn sie feststellen, dass man bei uns keine Cola bestellen kann,“ lacht Stefan. Stattdessen wird Colakraut in den Hochbeeten angebaut. Mit Zucker, Zitrone und Sprudelwasser wird daraus schon mal eine hausgemachte Cola gezaubert und die schmeckt sogar viel besser als das ungesunde Original.
Glutenfreie Küche
Eine weitere Besonderheit im Drumlerhof: Alle Gerichte, die auf der Speisekarte angeboten werden, gibt es in identischer Form auch ohne Gluten. Für alle, die sich mit dem Thema nicht auskennen, hier ein kleiner Exkurs: Zöliakie (besser bekannt als Glutenunverträglichkeit) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper sehr empfindlich auf das Klebereiweiß Gluten reagiert. Gluten ist vor allem in Weizen, Roggen, Hafer und Gerste enthalten. Nehmen Menschen mit Zöliakie glutenhaltige Lebensmittel zu sich, wird der Dünndarm geschädigt. Verdauungsprobleme und Nährstoffmangel sind nur einige der Folgen.
Für Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, ist es deshalb enorm wichtig, glutenhaltige Lebensmittel zu meiden. Das kann vor allem beim Reisen eine große Herausforderung sein, da schon die kleinste Kontamination gefährlich werden kann.
Da die Gastgeberin und Küchenchefin Ruth Innerhofer selbst seit 20 Jahren betroffen ist, hat sie sich auf eine glutenfreie Küche spezialisiert und weiß ganz genau, wie viel Sorgfalt bei diesem Thema gefragt ist.
Du kannst dich also darauf verlassen, dass im Drumlerhof darauf geachtet wird, glutenfreie Lebensmittel separat zu lagern, zu verarbeiten und zu servieren, um jegliche Kreuzkontamination zu vermeiden. Ob selbst gebackene Brötchen, Kuchen und Strudel, Knödel, Teigtaschen, Pasta oder Pizza – im Drumlerhof kannst du auch als “Zölli” sorgenfrei genießen.
Auch spannend: Ruth Innerhofer hat sogar ein Buch mit 66 glutenfreien Teigrezepten veröffentlicht. Hier findest du alles von A wie Apfelstrudel bis Z wie Zwetschgendatschi, mit Südtiroler Spezialitäten wie Tirtlan und Knödel, aber auch italienische Ravioli und viele Brotrezepte.
Zimmer & Suiten
Die 37 Gästezimmer des Vitalpina Hotels Drumlerhof unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch im Einrichtungsstil. Sie wirken minimalistisch und trotzdem sehr geschmackvoll, aufs Wesentliche reduziert und trotzdem mit ganz viel Wohlfühlatmosphäre.
Böden und Wände, Türen und Schränke – fast alles besteht aus unbehandeltem Holz. So kann es irgendwann ohne großen Aufwand zurückgebaut und recycelt werden. „Wenn meine beiden Töchter mal keine Freude mehr am Hotel haben sollten, können sie sämtliche Möbelstücke mit der Motorsäge zerlegen und das Holz verheizen“, scherzt Stefan und meint es ernst.
Während unserer Zeit im Drumlerhof durften wir in einer wunderschönen Kaminsuite wohnen und haben uns sehr, sehr wohlgefühlt. Wir haben uns aber auch andere Zimmer angesehen, wie zum Beispiel das holzvertäfelte Bergzimmer im traditionellen Alpenstil oder die schöne Natursuite mit freistehender Badewanne.
Wir fanden alle Zimmer und Suiten so schön, dass wir uns auf keinen Favoriten festlegen können. Stöbere also am besten mal durch die verschiedenen Kategorien und entscheide selbst, was dich am meisten anspricht. Ein „schlechtes“ Zimmer gibt es unserer Meinung nach nicht.
Leiser Luxus im Drumlerhof
Obwohl sich der Drumlerhof nicht als klassisches Wellnesshotel sieht, gibt es einen Spa Bereich. Der ist bewusst klein gehalten und trotzdem fehlt es den Gästen an nichts. Unter und auf dem Dach stehen ein Panoramaschwimmbad, ein Whirlpool, eine Zirbenholz-Sauna sowie ein Dampfbad zur Verfügung.
Von der Dachterrasse hast du einen tollen Blick auf die umliegenden Berge und die Burg Taufers, die hoch oben über der Ortschaft thront. Drinnen sorgt ein Kaminfeuer nicht nur für wohlige Wärme, sondern auch für Gemütlichkeit. Das ist vor allem bei Regen so richtig schön kuschelig.
Stefan beschreibt dieses Konzept als leisen Luxus. „Wir wollen gar keinen 30 Meter langen Infinity Pool, der rund um die Uhr beheizt werden muss. Denn das lässt sich mit echter Nachhaltigkeit oft nur schwer vereinen.“ Anstelle von maßlosem Überfluss konzentriert man sich im Drumlerhof auf bewusste Entschleunigung.
Gemeinwohlökonomie
Seit 2015 wirtschaftet der Drumlerhof nach den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie. Das Konzept dieses alternativen Wirtschaftsmodells ist nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet, sondern stellt das Wohl der Gemeinschaft und der Umwelt in den Mittelpunkt. Erfolg wird demnach nicht nur am Umsatz gemessen, sondern vor allem auch im Nutzen für alle Beteiligten. Hierzu einige Beispiele:
- Faire Arbeitsbedingungen und das Wohl der Mitarbeiter:innen stehen im Mittelpunkt.
- Der Drumlerhof ist aktiv in die lokale Gemeinschaft eingebunden und trägt zu deren Wohlstand bei.
- Das Hotel unterstützt lokale Lieferant:innen und andere Unternehmen, schafft Arbeitsplätze vor Ort und fördert regionale Projekte zum Schutz der Natur und Umwelt.
- Durch den bewussten Einsatz von Ressourcen trägt das Hotel aktiv zum Klimaschutz bei.
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Nachhaltige Anreise
Ein möglichst nachhaltiger und verantwortungsbewusster Urlaub beginnt im Drumlerhof bereits bei der Anreise. Wer per Zug ins Südtiroler Ahrntal kommt, wird mit dem Shuttle vom Bahnhof abgeholt. Für alle, die diese Möglichkeit nutzen, zahlt der Drumlerhof 5% des Urlaubswertes auf ein Spendenkonto für sauberes Trinkwasser in Uganda. Mit etwas Glück kommst du mit dem Super Sparpreis Europa nach Südtirol schon ab 19,90 Euro von Deutschland nach Südtirol.
Und wer doch mit dem Auto anreisen möchte, wird gleich beim Check-in an der Rezeption dazu animiert, das Fahrzeug für die Dauer des Aufenthaltes stehen zu lassen und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Das ist in Sand in Taufers wirklich einfach, denn nur wenige Schritte vom Hotel entfernt, befindet sich ein Busbahnhof. Hier fährt etwa alle 15 Minuten ein Bus, zum Beispiel zur nächst gelegenen Seilbahnstation. Mit der Südtiroler Gästekarte fährst du sogar kostenlos.
Die Vitalpina Hotels
Die Vitalpina Hotels sind ein Zusammenschluss von 28 individuellen Hotels in ganz Südtirol, die mit vielen kleinen und großen Schritten das Ziel verfolgen, bis Ende diesen Jahres klimaneutral zu werden. Der Drumlerhof ist dabei ein absoluter Vorreiter und ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit auf ganzheitlicher Ebene in der Hotellerie umgesetzt werden kann.
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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit den Vitalpina® Hotels Südtirol.