Washington DC
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Verliebt in Washington DC ♡

Von
USA

Beinahe wie eine Provinzstadt wirkt Washington DC, die mächtigste Stadt der Welt, als ich durch die hübschen Straßen rund um den Dupont Circle schlendere und mich über die seltsame Ruhe wundere. Keine Hektik, kein Trubel, keine Menschenmassen, keine Polizeisirenen, wie ich es aus den typisch amerikanischen Großstädten kenne.

Obwohl sie die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika ist, scheint Washington DC seine Beschaulichkeit auf eine ganz besondere Weise bewahrt zu haben. Hier gibt es keine Wolkenkratzer, wie in New YorkChicago oder Los Angeles, denn in DC darf kein Gebäude höher sein, als das Washington Monument, das 169 Meter in die Höhe ragt und als Wahrzeichen der Stadt gilt.

Washington DC

Aber das ist noch lange nicht das Einzige, was Washington DC so unglaublich liebenswert macht. Es ist das Zusammenspiel vieler kleiner Details, in das ich mich in so kurzer Zeit verliebt habe.

Da wäre zum Beispiel der kleine Buchladen Kramerbooks & Afterwords, der mich mit seinen inspirierenden Büchern verzaubert hat, von denen ich am liebsten einen ganzen Sack voll mit nach Hause geschleppt hätte. Um die Sache perfekt zu machen, gibt es inmitten des Bücherparadieses ein Café, in dem ich Granola Frühstsück mit frischen Früchten und Joghurt serviert bekommen habe. So sollte ab sofort jeder Morgen beginnen!

Die schönsten Dinge passieren unerwartet.

Was Washington DC ausmacht, ist der unverwechselbare Charme, den die Stadt versprüht. Es sind die vielen freien Flächen, die Raum für Luft und Licht lassen. Es sind die rechtwinklig angelegten Straßen, die es selbst für Orientierungsopfer wie mich, schwer bis unmöglich machen, sich zu verlaufen.

Es ist das kinderleicht zu durchschauende Metrosystem, das mir schon am zweiten Tag das vertraute Gefühl vermittelte, als würde ich ewig hier leben.

Und obwohl ich sehr auf verranzte Städte stehe, in deren UBahnen man Bier trinken darf und deren Hauswände mit Grafiti besprüht sind, fasziniert mich sogar die Sauberkeit in Washington DC. Hier liegt niemals Müll auf den Straßen, in der Metro könnte man glatt vom Fußboden essen, die Bürgersteige sind frei von Hundescheiße und auch die Grünanlagen wirken extrem gepflegt.

Klingt nacht steriler Kälte? Nach seelenloser Stadt? Ganz und gar nicht! Trotz der Ordnung und Makelosigkeit hat Washington DC eine zauberhafte Seele und strahlt unendlich viel Wärme aus.

Washington DC

Verliebt habe ich mich in die kleinen Überraschungen, die dort lauerten, wo ich sie am wenigsten erwartet hätte, wie zum Beispiel beim Sonnenuntergang am Jefferson Memorial am Ufer des Potomac Rivers, im Inneren des Smithsonian Institution Buildings oder in der atemberaubend schönen Library of Congress, die mit ihren prächtigen Wandmalerein zum Träumen einlädt.

Was Washington DC ausmacht, ist die Tatsache, dass man die Stadt so wunderbar zu Fuß oder gar mit dem Fahrrad erkunden kann, denn die meisten der Sehenswürigkeiten befinden sich rund um die National Mall, eine riesige idyllische Parkanlage im Herzen der Stadt. Die National Mall wirkte auf mich wie ein großer Garten und ließ mich beinahe vergessen, dass ich durch eine Metropole mit 650.000 Einwohnern spaziere.

Nicht zuletzt hat Washington ein unfassbar vielfältiges Kulturangebot zu bieten. Neben hunderten von prächtigen Denkmälern, die an große Persönlichkeiten erinnern und die Menschen zu edlem Handeln inspirieren sollen, gibt es viele großartige Museen, von denen die meisten kostenlos zugänglich sind. Ich könnte glatt zwei Wochen in DC verbringen und mir ein Museum nach dem anderen ansehen, ohne auch nur einen einzigen Cent dafür auszugeben.

Washington DC

Fast täglich sieht man das Weiße Haus, die zentrale Macht der USA, in den Nachrichten. Als ich zum ersten Mal live davor stand, um einen Blick über den Zaun zu erhaschen, fühlte es sich komisch an, dem Ganzen so nahe zu sein. Hier wohnt also der Präsident der Vereinigten Staaten, hier werden die wichtigsten politischen Entscheidungen getroffen und von hier aus wird, wenn man so will, die Welt regiert?

In Washington DC gibt es Geschichte nicht nur zum Anfassen, sondern hier wird sie tagtäglich geschrieben und das nicht nur im Weißen Haus, sondern auch im schneeweißen US Capitol und dem Supreme Court.

Washington DC US Capitol

Neben all den tollen Orten, die Washington DC zu bieten hat, habe ich mich außerdem in die Nähe zum Bundesstaat Virginia verliebt, der mit einer riesigen Portion Idylle, malerischen Dörfern, Weinanbauregionen und ganz viel Natur den perfekten Ausgleich zur Großstadt schafft. Aber diese Geschichte erzähle ich ein anderes Mal.

Washington DC

Washington DC berauschte mich nicht, wie New York es mit seinen gewaltigen Hochhausschluchten, den Leuchtreklamen und all der Hektik jedes Mal aufs Neue schafft. Washington DC haute mich nicht um, wie San Francsisco es mit seiner Weltoffenheit und alternativen Atmosphäre getan hat und Washington DC ließ mich auch nicht sprachlos stehen, wie ich es in Detroit erlebt habe.

DC ist eben keine Stadt, die mit der Tür ins Haus fällt. Vielmehr ist sie wie ein charmanter Liebhaber, der sich ohne aufdringlich zu sein, heimlich, still und leise in mein Herz geschlichen hat.

Ich bin verliebt.


*Offenlegung: Meine Reise nach Washington DC wurde von Travellers Insight unterstützt.

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5 Kommentare
  1. Caroline

    3. Juli 2019

    Einfach so wunderbar geschrieben! Ich freue mich auch schon auf meine Erfahrung – und möchte mich auch verlieben… :-)

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